Kapitel 31

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Ich hätte da eine Idee... aber das kann ich nicht machen...
N sah sie mit großen Augen an.
"Was hast du? Alles in Ordnung?"
"Ja. Ich hatte gerade nur einen Gedankengang. Ist aber nicht von Bedeutung."

Vielleicht reicht es auch, wenn wir June loswerden... Nur wie?

Die anderen Trainer kamen aus der Pension, gefolgt von ihren Pokemon, die im Strandsand tollten.
June lief unter Tränen auf N zu.
"Verzeih' mir! Bitte! Ich... ich hatte mich gestern nicht im Griff! Und du! Du kleine Schlange!"
Schützend stellte der Junge sich vor Touko.
"Fass' sie nicht an. Du hast dir das selbst zuzuschreiben."
"Es tut mir doch leid!"
"Nein. Geh' einfach. Ich habe dir viel zu verdanken, ja. Allerdings warst du da noch nicht so... so krankhaft eifersüchtig."
"Und wenn ich mich ändere?"
"Es ist vorbei. Versteh' es." zischte N kalt, nahm Toukos Hand und lief mit ihr zu den Anderen.

June saß abseits von allen auf einer Bank und starrte auf ihre Füße.

"Ich hab mein Handtuch oben im Zimmer vergessen, ich hole es schnell."
"Geh' langsam!" rief Touya seiner Schwester nach.
"Ja, ja!"

Als die junge Trainerin an June vorbei lief, sprang diese auf und drückte sie wütend zu Boden.
"Du!"
"L-luft..."
"Du hast ihn mir letztendlich doch nocj weggenommen!"
"Ich habe gar nichts! Du hast ihn doch von dir weg getrieben..."
"Was habe ich?" Sie verfestigte ihren Griff und drückte Touko die Luft noch weiter ab, die sich verzweifelt hin und her wand.
"Lass mich l-... eh..."
"Er gehört mir."
"Du bist krank!"
"Nein. Du machst uns kaputt. Und wenn du nicht mehr bist, dann habe ich freie Bahn."
June drückte noch fester zu. Ein bösartiges Lächeln zog sich über ihr Gesicht, bevor sie leise zu kichern begann.
"H-hi-..." Touko stiegen Tränen in die Augen und sie ächzte.
Plötzlich lockerte das silbergrauhaarige Mädchen ihren Griff und ließ von ihr ab.

Matisse zog sie zu sich.
"Hey, alles gut. N hält sie von dir weg."
Touko hustete kraftlos und unter Schmerzen. Sie hielt sich die Kehle.

"Du brauchst unbedingt einen Psychiater. Oder gleich eine Zelle für den Rest deines Lebens."
"Lass mich los!"
"Damit du wieder auf sie zu gehst?! Nichts da!" Unsanft drehte N die Arme des Mädchens nach hinten, bis sie unter einem dumpfen Knacken aufschrie. "AH!" N drückte ihren Kopf auf den Boden.
"Lass dich hier nie wieder blicken. Haben wir uns verstanden?"
"J-ja..."
"Sicher?"
"Ja, man! Jetzt lass mich los! Bitte..."
N ließ sie aufstehen.

"Verschwinde!"
June lief an der Pension vorbei und verschwand in den Menschenmengen.
Der junge Trainer wandte sich Touko zu.
"Hey... alles gut?"
Sie nickte. Matisse half ihr hoch.
"Danke... Wenn ihr nicht gewesen wärt, dann wär's das für mich gewesen..."

Der Tag verging.
Am Abend legte Touko sich in ihr Bett und starrte zur Decke.
Es klopfte.
"Ist offen!"
"Touko? Ich wollte nur kurz gucken, wie es dir geht..."
"Nicht so besonders... passt aber."
"Wenn irgendwas ist, du weißt, wo du mich findest."
"N? Warte!"
"Ja?"
"Kannst du nicht hier bleiben?"
"Wenn du möchtest..."
"Ja, bitte... ich würde mich sicherer fühlen..."

Der junge Trainer legte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. Touko lehnte ihren Kopf gegen seine Brust.
"Warum sicherer?"
"Ich habe Angst... Angst, dass dieses Biest wieder kommt. Ich bin ihr ausgeliefert. Die ist mir körperlich überlegen, liegt wahrscheinlich daran, dass sie ein Dämon in Menschengestalt ist..."
"Ich bin ja da. Kommt June noch einmal in deine Nähe, dann klatscht es. Aber ganz sicher keinen Beifall. Hoho."
Sie musste lachen und kuschelte sich weiter an N an.
"Schlaf' jetzt. Ich pass' auf dich auf, Engelchen."
Touko lächelte glücklich.

...'Engelchen.'

》When We Meet Again《Where stories live. Discover now