111 》Laura

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Freitag, 10. August 2018

"Glaubst du nicht, wir sollten mal nach Luca sehen?", gedämpft hörte ich eine tiefe Stimme. Eine höhere, aber nicht weibliche Stimme erwiderte: "Babe, der kriegt sich wieder ein. Luca braucht Zeit für sich. Er sitzt eh am Rhein rum und will seine Ruhe. Er wird weder mit dir noch mit mir reden." "Ich weiß, aber ..." "Es geht ihm gut. Ich kenne ihn. Er wird nur etwas schmollen und sich überlegen, wie er sich bei der Kleinen entschuldigen soll." Mehr bekam ich nicht mit, denn die Stimmen wurden leiser und ich verlor erneut mein Bewusstsein.

"Sie sollte eigentlich schon wach sein", leise drang die höhere Stimme von vorhin zu mir durch. "DAS IST SIE ABER NICHT! WIESO HABT IHR MICH NICHT ANGERUFEN?!", schrie eine neue Stimme. "Du bist doch weggelaufen!" Ein Klatschen. "HALT'S MAUL!" Dann ein Türknallen.

Es war wieder einer dieser Tage. Überall andere Schüler. Sie drängelten und schubsten die im Weg stehenden Schüler. "Na?", erklang eine Stimme in meinem Ohr, sofort wirbelte ich herum. Frederik, der schlimmste Kerl der Schule und das größte homophobe Arschloch weit und breit. "Wo ist deine kleine Schwuchtel?" Ich antwortete nicht. Sah nur zu Boden. Schmerzvoll rieß jemand mein Kinn nach oben. "Antworte, wenn ich mit dir rede", zischte er und scheuerte mir eine. Ich gab keinen Laut von mir. Sah ihm nur in die Augen. Purer Hass und Ekel waren in ihnen zu lesen. Ich rieß mich los und rannte aufs Klo, schloss mich dort ein und sank zu Boden. Kein Laut verließ meine Lippen, nur einzig und allein eine Träne stahl sich den Weg über meine Wange bis zu meinem Kinn. Meine linke Hand wanderte zu meiner schmerzenden Wange.

"Was hab ich nur getan?", schluchzte die mysteriöse Stimme.

Der Bruder meiner besten FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt