⊶6⊷

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Taehyung Pov

Mein Hals brennt und jeder Versuch mehr Luft zu holen bedeutet auch gleichzeitig mehr Schmerzen. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich mit jeder Sekunde immer mehr das Bewusstsein verliere oder ob das Grinsen in seinem Gesicht tatsächlich breiter wird und in mir die Angst verstärkt.

"Versuchen wir es noch mal, ich bin mir sicher dein Gehirn funktioniert jetzt besser. Du hast etwas was mir gehört und ich will es wieder."

Sein Griff wird fester und er hat meinen Hals so stark zu geschnürt das ich nicht einmal den Kopf schütteln kann. Eigentlich bin ich überhaupt nicht im Stande irgendetwas zu tun, ich spüre ja praktisch wie sich mein Gehirn über den Mangel an Sauerstoff beschwert statt sich mehr anzustrengen.

Vor einigen Tagen, als er springen wollte, da hatte ich noch nichts von ihm, aber es fällt mir wir Schuppen von den Augen als ich mich wieder daran erinnere, wie er einfach abgehauen ist ohne ein Wort zu mir zu sagen. Ich erinnere mich wieder daran, wie verwirrt ich war während ich dem wegfahrenden Auto hinterher sah und dann diesen kleinen glänzenden Gegenstand fand, den ich als seinen vermutete.

Ich war so sehr damit beschäftigt über ihn nachzudenken, dass ich diesen Ring ganz vergaß. Es kann nur der sein, auf den er hier anspielt. Doch wie soll ich ihm sagen, dass ich das habe was er will und das ich es ihm sofort geben könnte? Immerhin fällt mir das reden mit einer Hand um meinen Hals, die mich umbringen will schwer.

Mit jeder Sekunde die vergeht, schwindet auch meine Hoffnung, dass das hier nur eine Maßnahme ist um mir Angst zu machen. Ich rechne jeden Moment damit, dass er mich los lässt um mich zu Wort kommen zu lassen, das er mir überhaupt die Chance gibt mich zu der Sache zu äußern, aber es scheint tatsächlich seine Absicht zu sein mich umzubringen und die Vermutung verstärkt sich mit jeder Sekunde.

Meine Sicht wird schlechter, meine Augen füllen sich mit Tränen und ich höre das quietschen von den Reifen des Autos, welches direkt neben mir hält nicht, obwohl es so scharf bremst, dass wahrscheinlich jeder andere Student auf dem Campus es mitbekommen haben muss. Ich spüre schon wie das Leben meinen Körper verlässt und meine Augenlider immer schwerer werden, als er seinen Griff lockert und mich dann ganz los lässt.

Schlaff, wie ein Sack Mehl, sacke ich in mich zusammen und stütze mich mit einer Hand auf dem Boden ab, mit der anderen fasse ich an meinen Hals, weil es sich trotz der Mengen an Luft, die wieder in meine Lunge gelangt, noch immer so anfühlt als wäre seine Hand noch dort. Die Tränen laufen unkontrolliert meine Wangen hinunter, was ich wahrscheinlich dem Umstand zu verdanken habe, dass ich gerade wegen eines dämlichen Ringes fast umgebracht worden bin und während ich diesen Gedanken weiter fort führe, krame ich in den Taschen meiner Jacke nach meinem Handy.

Ich war nie ein Mensch, der von sich behaupten würde er wäre unglücklich, denn ich hatte es gewiss leichter im Leben als so manch anderer. Natürlich hatte ich nicht alles, aber ich war am Leben und mir ging es gut. Diese Positive Denkweise und der ganze Optimismus, den ich im Laufe meines erst so kurzen Lebens entwickelte, haben sich aufgelöst wie Papier im Feuer. Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass das Pech, das mich all die Jahre in Frieden gelassen hat, mich jetzt aufsucht.

Mit zitternden Fingern gebe ich meinen Code ein, öffne das Eingabefeld und tippe die Rufnummer der Polizei ein. Weit komme ich damit allerdings nicht, denn ich schaffe es nicht mal die letzte Zahl einzugeben, als mir mein Handy auch schon aus der Hand gerissen wird.

Ein wenig erschrocken, aber viel mehr von der Angst beherrscht er könnte gleich erneut einen Versuch starten mich umzubringen, sehe ich hinauf, begegne allerdings statt dem dunklen und kalten Augenpaar von diesem Jung Hoseok denen von einem anderen Mann, bei dem mein Gedächtnis eine Zeit lang benötigt um ihn zu erkennen, denn ohne sein Pyjama und die Schlafmaske um seinen Hals hätte ich ihn kaum wieder erkannt.

"G-gib das wieder her!" Ich springe, noch etwas wackelig auf meinen Beinen, auf und greife nach meinem Handy, aber er hält es weg von mir und sieht mich trotz der Umstände ruhig an.

"Ich muss dich bitten die Polizei nicht zu rufen." Für einen Moment bin ich viel zu benommen von der Ruhe und der Gelassenheit mit der er spricht und fast springt diese sogar auf mich rüber, aber als ich mich wieder daran erinnere, was soeben geschehen ist, macht mich sein Verhalten nur noch wütender.

"Glaubst du, indem du mir das Handy weg nimmst, könntest du mich davon abhalten die Polizei zu rufen? Er hat versucht mich umzubringen! Ach ja" Ich greife in die Innentasche meiner Jacke und und hole den Ring heraus, den ich darin versteckt habe um ihn nicht zu verlieren. "Hier, ich hoffe er ist einen beinahe-Mord Wert!"

Trotz der Möglichkeit, dass es ihn noch wütender machen könnte als er aus irgendeinem Grund sowieso schon ist, werfe ich ihm den Ring vor die Füße auf den Boden. Kaum zu fassen, das er deswegen so ein Theater gemacht hat statt mich einfach zu fragen, ob er ihn zurück haben könnte. Ich hätte ihm das Ding sofort gegeben! Aber statt sich irgendwie zu entschuldigen, hebt er den Ring einfach nur auf und steigt mit einem letzten wütenden Blick in meine Richtung zurück in sein protziges Auto mit dem er davon fährt.

"Mr. Kim", sagt der Typ mit meinem Handy und entlockt mir ein verächtliches lachen.

"Oh, warum plötzlich so höflich?", frage ich und sehe ihn mit all meinem Unmut an.

"Ich denke, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig."

Faces |Vkook|Where stories live. Discover now