⊶23⊷

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Taehyung Pov

Mit schnellen Schritten gehe ich auf die Frau mit dem freundlichen Gesicht und dem Lächeln hinter dem Tresen zu nachdem ich das Krankenhaus betrete. Trotz meines hektischen Auftretens bleibt sie ruhig und auch das Lächeln behält sie bei, obwohl ich wahrscheinlich aussehen muss als würde ich vor dem Tod persönlich weg laufen.

"Wie kann ich Ihnen helfen?", fragt sie mit einer schönen Stimme, die zu ihrem Gesicht passt. Sie ist eine dieser Frauen, von denen man denkt sie könnten auch Werbung für irgendeine Gesichtscreme machen oder gleich als Model arbeiten und wenn da nicht diese dringende Angelegenheit wäre, die ich zu erledigen habe, dann würde ich sie definitiv nach ihrer Nummer fragen.

Das hier ist bereits das vierte Krankenhaus, das ich abrattere, Jackson sucht so lange die Stadt nach dem Kerl ab, denn auch dort hält er sich oft auf um Mädchen aufzugabeln. Als Jungkook mir sagte, dass er anstrengend und gefährlich wäre, habe ich das ganze wohl unterschätzt. Er ist tatsächlich ein verdammt guter Lügner und wenn ich ihn in die Finger bekomme, dann kann er was erleben weil er mich um meinen Schlaf gebracht hat.

"Haben Sie vielleicht einen Mann um die 1,80m mit braunen Haaren gesehen? Er hat ein verdammt hübsches Gesicht, wie ein Idol und trägt einen auffällig und abartig hässlichen Rosa Anzug. Ist der Ihnen vielleicht unter dir Augen gekommen?"

Wenn es darum geht Menschen oder generell irgendetwas zu beschreiben, dann bin ich miserabel darin. Für mich ist sowas schwer, weil Menschen Sachen unterschiedlich wahrnehmen. Etwas, was für mich wunderschön und absolut perfekt ist, kann für jemand anderen hässlich sein.

Aber trotz der eher schlechten Beschreibung von ihm und dem überforderten Ausdruck im Gesicht hebt sie die Hand und zeigt mit dem Finger nach rechts. "Meinen Sie etwa den da?", fragt sie und sieht selber verwirrt rüber.

Ich drehe mich neugierig in die Richtung und staune nicht schlecht, als ich ihn tatsächlich da stehen sehe. Er hat mich noch nicht erblickt, weil er gerade dabei ist mit einer Frau zu reden, die ihr offensichtlich krankes Kind auf dem Arm trägt. Das Rosa Jackett hat er gegen einen weißen Kittel getauscht, aber sonst ist alles und leider auch diese grässliche Hose, gleich geblieben.

"Genau das ist er, vielen Dank." Ich schenke ihr ein kleines Lächeln, als Zeichen meiner wirklich aufrichtigen Dankbarkeit. Es sieht nicht so aus als wäre jemand bisher auf ihn aufmerksam geworden, was gut ist. Jungkook ist eine Person, die durch die Firma seiner Familie in der Öffentlichkeit bekannt ist, auch wenn nicht jeder auf der Straße ihn kennt. Wenn raus kommt, dass er sich in Krankenhäusern als Arzt ausgibt, werden es keine positiven Schlagzeilen sein, die in den Zeitungen über ihn erscheinen und das mit der Multiplen Persönlichkeit möchte er auch nicht bekannt machen. Nicht einmal seine Familie weiß das.

Wenn wegen Jin also alles, wofür Jungkook gearbeitet hat, auffliegt, dann Sorge ich persönlich dafür das er den Rest seiner Existenz in einem Käfig weit weg von Frauen verbringen muss. Ich gehe mit schnellen Schritten auf ihn zu um bei ihm zu sein bevor er weglaufen kann und tatsächlich dreht er sich auch kein einziges mal in meine Richtung.

Als ich bei ihm ankomme, packe ich ihn an seinem Ohrläppchen und ziehe ihn so weit runter, dass er mir nicht in mein Gesicht oder in das der Frau sehen kann, die erschrocken ihr Kind von uns weg dreht. "Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten", sage ich, verbeuge mich und bücke mich dann soweit zu ihm runter, dass meine Lippen direkt neben seinem Ohr in der Luft sind.

"Wir werden jetzt dieses Krankenhaus verlassen und du machst keinerlei Anstalten weg zu laufen, verstanden?"

"Vergiss es!", schreit er aufgebracht und schlägt wie ein Kind wild um sich in dem Versuch sich zu befreien. Dem ist anscheinend echt überhaupt nichts peinlich, weder dieser Anzug noch sein Verhalten und er soll der Frauenschwarm unter den Persönlichkeiten sein? Da finde ich sogar Hoseok mit seiner Aggressiven Art anziehender.

"Gut, dann lasse ich dich los, du kannst weiter deine Patienten behandeln und ich gehe ein Schloss an den Kühlschrank hängen lassen während ich deine Selfies aus dem Handy lösche, welches du zu Hause vergessen hast."

Ich drücke noch einmal fest zu und ziehe an seinem Ohr bevor ich ihn weg stoße und mit der Zunge schnalzen. Sofort richtet er sich auf, führt seine Hand an sein Ohr und sieht mich fassungslos an. "Das würdest du nicht wagen."

"Oh doch. Du treibst mich in den Wahnsinn und machst mich ganz krank, ich werde es mit Vergnügen tun und dann Jackson auf dich hetzen." Sofort verändert sich sein Gesichtsausdruck bei der Erwähnung von Jacksons Name, ich bilde mir sogar ein Angst in seinen Augen zu sehen und drehe mich innerlich lachend um. "Einen schönen Tag noch, Doktor Kim."

"Warte!", ruft er, kaum habe ich einen Schritt nach vorne getan und packt mich am Unterarm. Ich drehe mich gespielt desinteressiert zu ihm um und sehe ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Ich weiß nicht was genau es war, der Kühlschrank oder seine Selfies, aber es scheint als hätte Jackson es endgültig heraus gerissen.

"Ich komme mit dir, aber wenn wir zu Hause sind, lass Jackson bloß nicht rein. Er macht mir Angst." Ich muss fast schon lachen als ich den eben noch so trotzigen Doktor Kim jetzt so zurückhaltend erlebe und nickt einfach nur bevor ich ihn dazu bringe diesen Kittel auszuziehen und ihn am Arm packe.

Faces |Vkook|Where stories live. Discover now