⊶71⊷

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Jungkook Pov

Es sind bereits einige Tage nach den überraschenden Ereignissen vergangen. Nicht nur das meine Erinnerungen mit einem Mal zurück sind, ein weiteres großes Thema, das ich bis heute nicht richtig realisieren kann, ist das verschmelzen von Namjoon mit meinem eigenen Verstand. Das bedeutet, dass wir nur noch sechs Personen sind, die sich diesen Körper teilen, aber selbst nachdem jetzt etwas mehr Zeit vergangen ist, verspüre ich keinen Unterschied.

Ich weiß nicht was ich dachte, aber ich hätte nicht damit gerechnet das es sich so normal anfühlen würde. Ein Teil von mir hatte Angst davor irgendwann erfolgreich mit der Verschmelzung zu sein, weil ich befürchtete das mich das ganze verändern würde.

Damals hat ja jede Persönlichkeit eine Eigenschaft von mir übernommen. Namjoon war sozusagen das Gehirn, er war die Vernunft, Hoseok trägt meinen Hass mit sich herum, Yoongi das Bedürfnis dem Leben durch den Tod zu entkommen, Jin hat den Mut, Jimin die Hoffnung und Sooyoung die Freude am Leben, obwohl sie sich damals mit der Situation für immer in diesem Raum zu bleiben abgefunden hat. Sie alle trugen diese Gefühle mit sich herum und ich dachte, wenn sie wieder mit mir verschmelzen, würde es mich verändern, aber Taehyung hat es mir erklärt.

Nur weil sie damals diese Gefühle übernommen haben, heißt es nicht das ist sie gar nicht besitze. Ich hoffe doch trotzdem noch, ich veerpüre Wut und Hass im Alltag, verlasse mich auf meine Vernunft und setze auf meinen Mit wenn ich ihn brauche. Das einzige was sich nach der Verschmelzung bei mir ändern wird ist die Zeit, die ich habe. Ich werde mehr davon besitzen, brauche sie nicht mehr mit sieben anderen Leuten teilen.

Er war glücklich über die Entwicklung, das habe ich gemerkt. Die Art wie seine Augen gestrahlt haben während er mir erklärte das ich bald vielleicht tatsächlich ein normales Leben führen könnte war ehrlich, es war Freude, die er für mich empfindet und denoch habe ich ihm auch die Trauer deutlich angesehen.

Ich weiß, dass er mir nicht die Schuld dafür gibt und er sagte es selber, er würde es nicht ändern, selbst wenn er könnte, aber Menschen gehen zu lassen, mit denen er so viel erlebt hat und die er wie seine eigene Familie ansieht, muss denoch schwer für ihn sein.

In solchen Momenten hilft einem die Nähe von jemand anderem, am besten jemanden, den man liebt und der einen mit dieser Liebe trösten kann. Ich habe ihm heute morgen gesagt, dass er nicht zur Universität zu gehen braucht, dass wir einfach im Bett liegen bleiben und ich ihn im Arm halten kann, aber er sagte das es ihn vielleicht ablenken könnte.

Materielle Dinge können einen über einen Verlust nicht hinweg trösten, aber das, was ich ihm gekauft habe, ist mehr als nur ein Geschenk. Es ist ein Zeichen dafür, dass alles schlechte und jeder Schmerz irgendwann ein Ende hat und es ist ein Versprechen von mir an ihn, dass ich selbst die schwersten Zeiten mit ihm durchstehen werde.

Ich halte an der roten Ampel und sehe auf den leeren Beifahrersitz neben mir, auf welchem die kleine schwarze Schachtel liegt. Normalerweise werde ich immer von Jackson gefahren, aber diese eine Sache wollte ich alleine machen. Außerdem freut sich Jackson sicher auch über einen freien Tag.

Mit einem breiten Lächeln nehme ich die Schachtel in die Hand und öffne sie. Die Verkäuferin hat mir zu einem goldenen Ring geraten, sagte das er edler und teurer aussehen würde, aber ich habe verzichtet.

Taehyung bevorzugt Silberschmuck, das ist mir bereits aufgefallen und außerdem würde es ihm niemals um den Preis gehen. Ich könnte ihm den teuersten Ring kaufen und er wäre nicht so glücklich darüber wie über einen, bei dem ich mir wirklich Gedanken gemacht habe. Statt einem teuren Ring, mit dem man nichts weiter tun kann als anzugeben, habe ich ihm einen schlichten gekauft und das Datum eingravieren lassen, an dem wir uns damals zum ersten mal getroffen haben.

Das Datum von dem Tag, an dem er mich vor einem Sturz von der Brücke bewahrt und mir damit das Leben gerettet hat, auf mehr als nur eine Weise.

Ich schließe die Schachtel, lege sie wieder auf den Beifahrersitz und fahre über die grüne Ampel als das laute gehupe der anderen Autos mich wieder ins hier und jetzt zurück holt. Genervt verdrehe ich die Augen und trete aufs Gas, beide Hände wieder am Lenkrad, aber wirklich lange dauert die Fahrt nicht mehr.

Nur wenige Minuten später spüre ich wie ein stechender Kopfschmerz einsetzt und meine Sicht verschwimmt. Ich zwinkere mehrmals, versuche trotz dem Schmerz den Kopf erhoben zu halten und mich gegen den plötzlichen und viel zu schnellen Switch zu wehren indem ich den Blick auf die Straße gerichtet lasse, aber das alles klappt nicht.

Ich verliere das Bewusstsein genau in dem Moment, in dem das Auto in ein anderes knallt.

Faces |Vkook|Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin