8

471 10 0
                                    

Das erste, was ich wahrnehme, ist der eklige Geruch. Ich verziehe augenblicklich das Gesicht. Doch nachdem wir ein paar mehr Schritte hineingehen, gewöhnt man sich an diesen stickigen Duft von Alkohol und Schweiß oder Holz oder Dreck. Ich kann es nicht genau beschreiben.

Mein Blick gleitet über die, nicht allzu große Menge von Jugendlichen. Es ist nicht die halbe Schule, doch trotzdem ist es schwer stehen zu bleiben, da man direkt weiter geschubst und geschoben wird.

Ich komme mir im selben Moment in dem ich mit Hanna gegen einen Schrank gedrängt werde, selber blöd vor.

Wieso bin ich hier her gekommen? Wollte ich es vielleicht Adam beweisen? Wieso?

Es kann mir egal sein, was mit Adam ist, also was mache ich hier?

Hanna und ich befreien uns und finden den Anschluss zu den anderen wieder. Wir stehen in einem kleinen Kreis zusammen.

"Ich glaube dahinten ist Kelly aus dem Cheerleading!" ruft uns Chloe zu und deutet auf die hintere Ecke des stickigen Wohnzimmers. Ich beachte keine Kelly, die uns zuwinkt, ich beachte auch nicht die Blicke der Jungs neben mir.

Das einzige was ich mache ist, den Blick zur Terrasse zuwenden und Hanna darauf hinzuweisen. Irgendwie machen wir gemeinsam mit den anderen aus, dass wir nach draußen gehen und die anderen in Ruhe mit den Leuten plaudern lassen.

Wenn es um Menschenmassen und Small Talk geht, sind Hanna und ich so ziemlich gleich. Wir mögen es beide nicht, im Mittelpunkt zu stehen oder uns großartig zu unterhalten.

Wir drängen uns durch die Masse, wobei ich Blicke von gruseligen Jungs bekomme und hier und da angestupst werde. Zum Glück kein großes Befummeln.

Irgendwo auf dem Weg, schnappt sich Hanna beiläufig zwei Plastik Becher. Als wir draußen stehen und wir die leeren Becher in ihren Händen betrachten, müssen wir nach einem Blickaustausch los prusten.

"Ich sollte vielleicht Flüssigkeit für die hier besorgen gehen hahaha" sie hält die Becher kopfüber.

"Ach was-"sie lässt mich nicht ausreden. "Keine Sorge ich bin gleich wieder da." und dann dreht sie sich um und geht wieder hinein.

Ich sehe mich seufzend draußen um. Ein paar außenstehende Leute sind hier. Sieht für mich hier draußen weniger wie eine Party aus. Mehr wie ein Zusammentreffen.

Als ich wieder Schritte hinter mir wahrnehme, wundere ich mich, wie schnell Hanna gebraucht hat. Doch ich sehe in das Gesicht meines penetranten Nachbarn.

Er grinst mich an und stellt sich dann vor mich. In seiner Hand eine Cola Flasche. Seine Haare sind verwüstet und sitzen dennoch gut. Ich denke daran, wie unfair es für Mädchen ist, soviel Aufwand zum fertig machen zu investieren.

"Bist du fertig mich aus zuchecken?" fragt er und grinst immer noch. Er leckt sich über die Lippen und checkt nun mich ab.

"Endlich mal was anderes als Jogginghose und Shirt." sagt er lachend. "Ich hätte echt nicht gedacht, dass du dich für die Party hier aufrappelst."

Ich sehe an ihm vorbei ins Haus. Er soll wissen, dass ich nicht interessiert an einem Gespräch bin.

Die Leute tanzen kaum. Sie springen, wenn dann nur auf und ab. Außerdem fehlen die meisten Mädchen, da sie entweder an den Seiten stehen oder sich an einen männlichen Körper drücken.

"Du wartest auf deine kleine Freundin oder?" fragt mich Adam nun.

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Er schnalzt mit der Zunge. Der hat Hanna wahrscheinlich aufgehalten und abgelenkt, so wie ich ihn kenne.

"Also also, Hope, wir wollen doch nicht das du dich betrinkst, was würde deine Mutter sagen?"

Ich spüre immer mehr Hass auf diesen Kerl. Was fällt ihm ein mir vorzuschreiben, was ich tun und lassen soll.

"Tja, ich trinke aber trotzdem etwas, ob es dir gefällt oder nicht!" sage ich mit gehobenen Kopf.

Ich gehe an ihm vorbei und nehme einen Becher mit gelber Flüssigkeit von dem alten Gartentisch. Dann führe ich die Öffnung an meinen Mund und mache mich bereit für den widerlichen Geschmack des Alkohols.

Doch es kommt nichts.

Ich schmecke Süße auf meiner Zunge. Apfelsaft?

"Und? Wie schmeckt's?" fragt mich Adam mit hochgezogenen Augenbrauen und einem amüsierten Gesichtsausdruck.

Er kann nicht wissen, was darin ist, also nicke ich bloß.

Er tritt zu mir heran und stellt sich dicht vor mich. Ich atme sein Aftershave ein und frage mich, wie lange der Duft an ihm haltbar ist.

"Betrink dich bloß nicht, sonst muss ich dich noch nachhause tragen." haucht er mir, mit seinem nicht vorhandenen Alkohol Atem, ins Gesicht.

Difference between Badboy and FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt