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Adam

Mir hätte klar sein sollen, dass sie davon Bescheid wusste. Sie wohnte direkt vor meinem Fenster.

Wie hätte sie das nicht mitbekommen sollen?

Ich seufze schwer und stehe auf, um auf die zwei Bilder an meiner Wand zu zugehen. Dann nehme ich beide ab und gebe den Blick auf die zwei tiefen Löcher frei. Ich kann mich noch genau an jedes Loch erinnern, dass ich in die Wand geschlagen habe. Als wäre es erst gestern gewesen.

Ich warte auf ein Nicken von Hope und zeige ihr dann die anderen zwei, die ich hinter anderen Sachen bedeckt habe.

Komisch dass bisher keiner bemerkt hat, wie falsch dieses Zimmer doch geworden ist. Jeder, der mich kennt, weiß  dass ich keine Fotos an meine Wände hänge. Ich würde mir niemals solche Mühe machen.

"Hast du jedes Foto davon selbst geschossen um sie zu bedecken?"

Ich drehe mich zu ihr und muss mir ein Schmunzeln verkneifen, als mir die Erinnerung kommt, wie ich mit der Kamera draußen rumlief um Sehenswürdigkeiten oder Leute zu fotografieren.

"Kann sein."

Hope streicht sich durch die Haare und setzte sich wieder auf das Bett. Toll, gerade wo ich stehe geht sie zurück aufs Bett.

"Hast du Kopfweh?" frage ich sie.

Sie nickt.

"Tja, hättest mal nicht so viel trinken sollen hah?" Sie runzelt die Stirn und schüttelt dann den Kopf.

Ich muss leicht lachen, als ich an die aufgeregte und hyperaktive Hope von gestern denke. Sie ist im Gegensatz zu gestern wieder komplett anders. Zwei unterschiedliche Personen und doch der selbe Mensch. Als würde sie sich Abends immer verwandeln.

"Was gibt's da zu lachen?" Sie wird sauer. Was aber anscheinend ihre normale Aura ist.

Ich ignoriere sie und steuere auf die Tür zu.

"Ich hole mir jetzt etwas aus der Küche, wenn du mitkommen möchtest und somit das Risiko eingehen willst meinen Eltern zu begegnen, dann folge mir."

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Hope

"Warte" Verdammt, der Junge ist echt ein Idiot.

Doch er bleibt, ein Glück im Türrahmen stehen und sieht mich durch die offene Tür an. Dabei sind seine Mundwinkel amüsiert nach oben gerichtet.

"Sind deine Eltern denn wach?" frage ich leise.

Er zuckt mit den Schultern und sieht mich immer noch abwartend an. Also bitte, jedes Kind kann doch einschätzen, wann seine Eltern am Wochenende immer aufstehen, wenn sie nicht zur Arbeit müssen.

Adam stellte sich wieder mal komplett dumm. Er ist ein totaler Sonderfall.

"Na schön." seufzte ich.

Ich hatte schließlich nichts im Magen. Ich brauche nur ein Glas kühles Wasser, etwas kleines zu Futtern und wenn möglich eine Aspirin. Dann würde ich hier abhauen.

Auch wenn Adam mir sagt, dass ich mich nicht übergeben hätte, habe ich ja nicht umsonst diesen schrecklichen Geschmack im Mund. Ich konnte es mir nicht einfach mit Alkohol erklären.

Ich tapse langsam hinter Adam her.

Es war zu lange her seit ich hier war. Wenn ich mich nicht irre, war das an Weihnachten. Vor zwei oder drei Jahren. Und das auch nur im Esszimmer der Richerts.

Jetzt wo ich unten langtapse und mir alles wieder ansehe, wie damals als ich zum ersten mal hier war, fällt mir keine großartige Veränderung auf.

Alles sieht aus wie immer. Vielleicht etwas ordentlicher, aber keine Renovierung, wie ich es vielleicht nach all den Jahren erwartet hätte. Aus Reflex wollte ich ins Esszimmer, weil es schließlich der einzige Raum war, den ich richtig kannte.

Doch Adam zog mich im letzten Moment zurück, bevor ich einen Schritt reintrete und mich somit vor einem Zusammentreffen mit seinem Vater rettet.

Er saß entspannt am Esstisch und trank seinen Kaffee, während er nicht von seinem IPad aufsah.

Ich wurde mit Adams Gewicht gegen die Wand direkt neben dem Zimmer gedrückt. Unsere Körper sind zusammengepresst, doch es ist egal, weil mich Mr. Richert um ein Haar gesehen hätte.

"Adam bist du das?"

Adam legte sich ein Finger auf die Lippen.

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now