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Oh Gott

Er scherzt überhaupt nicht. Er sagt die Wahrheit.

Ich stehe auf und knie mich langsam vor ihn hin. Meine Hände, lege ich auf seine Beine. Er meidet Blickkontakt.

"Was-Wie? Ich verstehe das nicht." stammle ich. Ich bin komplett vor dem Kopf gestoßen mit dieser Information.

"Wie meinst du das Adam?" frage ich nach, weil ich das Gefühl habe, er müsste es mir erzählen. Ich habe ihm schließlich auch viel über mein Leben erzählt. Er weiß, dass meine Familie streitet, dass was zwischen Riley und mir passiert ist und die Sache mit meinem Dad.

Er muss mir das jetzt erklären.

"Es ist kompliziert." sagt er nur knapp und fährt sich schnell über das Gesicht.

Bevor er sich abwenden kann, nehme ich sein Gesicht in meine Hände und beuge mich vor, um meine Lippen auf seine zulegen. Behutsam und leicht, weil ich nicht weiß, wie er sich gerade fühlt.

"Eine komplizierte Geschichte hat uns doch bisher auch nicht aufgehalten, habe ich recht?" frage ich ihn leise. Ich öffne die Augen und warte auf seine Reaktion oder eine Antwort.

Er seufzt schließlich und nimmt eine meiner Hände von seiner Wange, um sie mit seiner zu verschränken. Wenn es ihm dadurch besser geht, lasse ich es zu.

"Mein Vater hatte damals eine Affäre." sagt er und sein Blick verdüstert sich, als er in den Erinnerungen wegschweift.

"Diese Affäre wurde schwanger und so musste er sich entscheiden, ob er bei uns bleibt oder zu der armen schwangeren Frau geht und uns somit verlässt." erzählt er mir angespannt.

"Aber...aber er ist bei euch geblieben! Bei dir und deiner Mutter." sage ich und hoffe überhaupt mitreden zu dürfen.

"Du verstehst das nicht Hope. Es hatte nichts mit der Liebe zu meiner Mutter oder zu mir, seinem Sohn, zu tun. Es ging ihm bloß um seinen Ruf. Er konnte nicht seine verheiratete Frau und seinen zehn Jahre alten Sohn verlassen. Wir waren seine einzige Familie, die wirklich etwas aufgebaut hatte. Meine Mutter hatte einen angesagten Job, Ich habe immer Pokale und Auszeichnungen mit nachhause gebracht und habe alle somit stolz gemacht." erzählt er und klingt zum Ende angewidert.

Ich stelle mir einen zehn Jahre alten Adam vor, der seine Eltern stolz machte und somit jedem Außenstehenden zeigte, was für eine perfekte Familie sie sind.

"Wie waren und sind immer noch eine Scheinfamilie für ihn." sagt er.

"Und jetzt versuchst du das mit allen Mitteln zu zerstören." sage ich, weil es plötzlich Sinn macht.

Adams Verhalten macht Sinn, wenn er es seinem Vater tatsächlich heimzahlen will. Er spielt nun das Gegenteil, von seinem früheren Adam. Er spielt also den Badboy.

"Ich hasse ihn für seine Art und seine Taten. Noch nie habe ich einen Menschen so verabscheut, wie ihn." sagt er und ich weiß, dass er es genau so meint.

"Er hat die schwangere Frau alleine gelassen. Hat nichts für sie und ihren Sohn getan. Sie haben noch Kontakt, aber das nur, weil er meiner Mutter angst machen will." sagt er und ich drücke seine Hand, die schon langsam anfängt zu schwitzen, genau wie meine.

"Womit macht er deiner Mutter angst?" frage ich und komme mir vor, als würde ich mit dem Zehnjährigen Adam reden.

"Immer, wenn er sauer wird, droht er ihr uns für seinen anderen Sohn zu verlassen." erzählt er weiter.

Ich fühle mich sehr mies. Vor allem bei dem Anblick, der mir geboten wird. Adam sitzt mit hängendem Kopf da und sieht, wie in Trance, auf unsere verschränkten Hände.

"Adam-"

"Nein, sag jetzt einfach nichts." unterbricht er mich und geht vom Bett runter, um mich nach hinten zu drücken, so dass er sich über mich beugt und mich hart küsst.

Und plötzlich fühlt es sich falsch an. Das aller erste mal mit Adam.

"Adam hör auf."

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now