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Adam

"Adam hör auf." Ihre Stimme ist weit entfernt.

Die ganzen Erinnerungen an meine verdreckte Kindheit, plagen auf mir und ich kann sie nicht verdrängen. Nur sie kann es. Sie soll mich alles vergessen lassen, wie bei den anderen malen.

Aber sie wehrt sich nun stärker und ich lasse sie los, um mich aufzusetzen.

Sie atmet tief durch und sieht mich mit großen Augen an.

Sie soll nicht so verunsichert gucken, genau wie meine Mutter immer.

Ich sehe ihr in die Augen und versuche keinen Wutanfall zu bekommen. Vor nicht einmal 10 Minuten lagen wir noch in ihrem Bett und haben rumgemacht. Wie kommt es also zu dieser Situation?

"Was ist?" blaffe ich sie an.

Sie schaut immer noch mit großen braunen Augen auf mich. Ich schnaube.

"Hattest du angst, dass ich dich vergewaltigen würde oder was?" sage ich wütend.

Dabei bin ich nicht mal wütend auf sie. Nicht auf Hope. Ich könnte niemals auf Hope sauer sein.

Also reg dich ab Adam!

Doch das geht nicht. Jetzt bin ich im totalen Rausch. Ich muss mich abreagieren.

Ich springe auf und sehe im Augenwinkel, wie Hope leicht zusammen zuckt. Ich könnte mich selber, für mein Benehmen, schlagen. Wieso tu ich ihr das an? Wieso bin ich so?

"Tut mir leid." murmle ich und steige durch ihr Fenster in mein Zimmer rüber, um mein Fenster zu schließen.

Ich muss mich abreagieren. Ich will etwas schlagen. Ich will jemanden schlagen.

Sie hatte verdammte angst vor mir. Vor mir.

Ich verbinde plötzlich meine ganze Vergangenheit mit Hope. Meine ganzen Gefühle von damals, kommen in mir hoch und gleichzeitig denke ich an das süße Mädchen von nebenan.

Ich gebe meinem Vater die ganze Schuld, an meinem Verhalten eben. Ohne ihn, wäre das alle nicht passiert.

Ich sehe durch das Fenster und bemerke, wie Hope mich ansieht.

Verdammt sie will mich nicht. Ich bin nicht gut für sie.

Und wieder, gebe ich meinem Vater die Schuld an allem. Er soll bluten.

Ich sehe wieder zu Hope. Sie sieht mich immer noch an. Sie denkt dasselbe wie ich.

Ich sollte jetzt nicht in diesem Haus sein.

Also ziehe ich mich um und nehme meinen Rucksack. Ich ignoriere, wie Hope sich aufrichtet, als ich aus der Tür verschwinde.

Ich muss hier verschwinden. Ich muss jetzt alleine sein. Ich werde die Schule schwänzen. Hope soll mich nicht sehen. Sie will mich wahrscheinlich auch nicht mehr sehen.

Ich muss hier dringend weg. Ich nehme absichtlich das Auto von David, um zu verschwinden.

Dabei kann ich mir schon bildlich vorstellen, wie er Miranda dafür alles in die Schuhe schieben und sie bestrafen wird.

Adam mit 16

Wieso ich immer das Auto von David nehme? Weil er es verdient hat zu leiden, genau wie er Miranda immer leiden lässt.

Ich parke das Auto schräg auf der Vorfahrt und steige aus. Drinnen ist das Licht gedämmt. Es ist schließlich 1 Uhr Nachts.

Aber David schläft nicht. Da bin ich mir sicher. So würde er mich nicht davon kommen lassen.

Als ich herein trete, kommt jemand aus dem dunklen Esszimmer. Miranda.

"Adam. Du bist wieder da. Gott sei Dank. Geh bitte schnell nach oben, es ist sehr spät." flüstert sie leise auf mich ein.

Ich höre ihr nicht zu. Ich trete langsam näher ran, um sie zu betrachten. Sie drängt sich weiter in die Dunkelheit des Esszimmers. Und ab da ist es klar. Er hat sie wieder angefasst. Er hat sie verletzt.

"Wieso trägst du einen Langarmpulli?" frage ich, obwohl ich die Antwort schon kenne.

Sie antwortet nicht. Ich presse meine Nägel in meine Handflächen.

"Dieser Bastard." fluche ich und drehe mich um.

Er soll büßen

"Adam bitte. Nicht!" Miranda hält mich, mit beiden Händen, am Arm fest. Und dann, taucht der Bastard höchstpersönlich auf.

Wir starren uns einfach nur wütend an. Mir steigen Tränen der Wut in die Augen. Würde Miranda mich nicht halten, dann würde er jetzt nicht mehr stehen.

"Hoffentlich lernst du aus deinen Fehlern Junge."

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now