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Während ich Adam weiterhin anstarrte und bete, dass dies hier bloß ein fürchterlicher Albtraum ist, sieht er immer noch mit diesem unverschämten Grinsen in die Runde. Das heißt, er sah nun allen Mädels ins Gesicht und deutete so etwas wie ein Zwinkern an.

"Spaß bei Seite" sagte er und widmete sich wieder voll und ganz mir.

"Wann kriege ich meinen Pulli wieder? Das war mein Lieblings Pulli."

Ach Bitte. Als ob Adam so etwas wie einen Lieblings Pullover hat. Das ich nicht lache.

"Adam, das kann man auch später besprechen" meine Zähne sind zusammen gepresst, während ich diesen Satz von mir gebe.

Ich wage einen Blick zu den Mädels am Tisch. Alle schauen gebannt auf die Szene, die sich ihnen hier bietet. Was erwarte ich auch? Adam und ich reden nie zusammen in der Schule. Das hier ist eine Premiere. So plötzlich taucht er an meinem Tisch auf und fängt an, mit mir zu schnacken.

"Klasse, bei dir oder bei mir?" fragt er gerade heraus und richtet sich nun auf. Natürlich macht er das mit Absicht. Adam ist einfach nur ein aufgeblasener Affe, der nichts als Aufmerksamkeit möchte.

"Adam." Ich brauche nicht mehr zu sagen. Er versteht meine Drohung auch so.

Also grinst er noch einmal breit und zwinkert mir zu, ehe er sich aus dem Staub macht. Ich sehe ihm hinterher und kann noch immer nicht realisieren, was genau passiert ist. Die Mädels anscheinend auch nicht. Sie bombardieren mich nach Adam's fast schon eingeübten Abgang direkt mit allen möglichen Fragen.

Und plötzlich wollen alle wissen, was mit mir nach der Party passiert ist.

Toll. Danke. Adam.

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Adam

Ich schließe die Haustür auf und stolziere direkt auf die Treppe nach oben zu. Doch Miranda macht mir einen Strich durch die Rechnung indem sie mit einem Besen in der Hand von oben nach unten kommt und mitten auf der Treppe stehen bleibt. Sie versperrt mir den weg. Ich hab jetzt echt keinen Bock auf eine Mutter-Sohn Unterhaltung.

"Adam, hattest du früher Schluss?" fragt sie vorsichtig nach. Ich unterdrückte es die Augen zu verdrehen.

"Ja." sagte ich knapp und deutete an, an ihr vorbei in mein Zimmer zu gehen. Doch sie machte keine Anstalten zur Seite zu gehen. Sie war unsicher, dass sah ich ihr an.

"Unten ist Essen, falls du hungrig bist... Ich könnte dir auch was Neues machen, wenn du magst."

Mein Gott. Ich kann mir das nicht länger anhören. Wir sahen uns nicht mal mehr richtig in die Augen, wenn wir redeten. Und Innerlich fraß mich dieser Fakt auf. Ich gab es nur nicht gerne zu.

Ich habe meine Mutter an ein verlogenes Schwein verloren.

"Ist gut jetzt." gab ich leise von mir und schob mich an ihr vorbei. Ich hörte noch wie sie Luft holte. Sie wollte noch etwas sagen. Doch ich flüchtete in mein Zimmer und schloss die Tür. Gab ihr nicht mal die Möglichkeit, etwas besser zu machen.

Mit einem Seufzer ließ ich mich auf das Bett fallen und starrte für einige Sekunden an die Decke.

Um nicht so intensiv über meine Gefühle in diesem Moment nachzudenken, zog ich mein Handy aus der Hosentasche und scrollte es durch. Das ging so für eine Stunde. Ich wäre fast eingeschlafen, wenn ich nicht die winzige Bewegung im Augenwinkel wahrnahm.

Hope kam anscheinend grad von der Schule.

Direkt auf ihr Fenster zu.

Sie schmiss sogar ihren Rucksack achtlos auf den Boden.

Sie funkelte in mein Zimmer hinein.

Verdammt, sie ist heiß, wenn sie so auf sauer macht.

Ich stieg aus dem Bett und stellte mich nach langem Blickaustausch vor mein Fenster. Dann öffne ich das Fenster langsam. Ihres ist schon ungeduldig von ihr geöffnet worden. Und dieses mal sogar komplett geöffnet. Die will bestimmt über die Mittagspause heute reden.

Ich bekam sofort etwas von ihr ins Gesicht geworfen.

"Da hast du deinen Scheiß Pulli."

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now