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Sie sah mich mittlerweile schon fast entgeistert an, aber ich habe kein Wort bereut. Es ist schließlich die Wahrheit, dass sie Sam wie einen Müllhaufen behandelt, obwohl ich bis zum 12 Lebensalter gedacht hatte er wäre ihr Lieblingskind.

"Sag mal wie redest du denn mit mir? Lass deine angestaute Wut gefälligst nicht an mir raus!" jetzt wurde sie zickig und war angepisst. Klar, so würde ich auch reagieren, wenn mir jemand die Wahrheit ins Gesicht sagte. Wir waren uns doch noch gleich. Trotzdem musste ich genervt aufstöhnen.

"Mum. Es ist eben die Wahrheit und das weißt du, Ok?" sagte ich und sah sie abwartend an. Es schien, als würde sie immer noch entrüstet sein von meinen Worten. Also versuchte ich es anders.

"Weißt du wie Sam sich vielleicht in diesem Moment fühlt? Kannst du dir vorstellen, wie er sich nach all den Streitereien mit dir fühlt?" Sam war stark, auch wenn das nur hieß, dass er den Auseinandersetzungen aus dem Weg ging. Er hielt es schließlich mit Mum aus.

"Ach jetzt bist du also auf seiner Seite!" Rief sie empört. Ich ließ den Kopf nach hinten fallen und steckte die Finger komplett in meinen Haaransatz. Ein lautes entnervtes Stöhnen verkniff ich mir noch gerade so.

"Das habe ich nie gesagt. Mum, hörst du mir zu? Denn ich glaube, dass du meine Worte nicht gehört hast. Ich sags dir einfach-" sie unterbracht mich.

"Er ist erwachsen Hope. Er muss schon für sich alleine sorgen können. Das kannst du nicht bestreiten und ich werde nun auch nicht mit dir diskutieren, wenn du in so einem Zustand bist." sagt sie und will sich schon mit erhobener Hand abwenden.

Wie bitte?

"In welchem Zustand befinde ich mich denn bitte?!" sage ich mit hochgezogenen Augenbrauen und Sarkasmus in der Stimme. Erwartungsvoll sah ich sie an. Fehlte nur noch ein Kaugummi in meinem Mund und das Bild wäre dramatisch wie sonst was.

"Das mit Adam hängt dir doch die ganze Zeit am Gewissen Hope. Ich sehe das." Bevor sie noch weiter ins Detail ging, unterbrach ich sie und fuchtelte mit den Händen, um alles zu verdeutlichen.

"Das mit Adam sollte dich überhaupt nichts angehen. Oder willst du auch noch mein Leben bestimmen, so wie Sams!" Sagte ich außer mir vor Wut. Sie sah mich wieder erstaunt an. "Ja Mum, so ist es nämlich. Du möchtest ihn kontrollieren. Du möchtest alles für ihn bestimmen. Und weißt du was, ich glaube, dass das der Grund ist, wieso du so mit ihm streitest. Du willst nicht einsehen, dass er das alles alleine machen soll. Du willst ihm helfen indem du auf ihn einredest und für ihn alles kontrollieren willst." Jetzt war ich wirklich in Rage.

"Nicht nur ihn verletzt du mit den ganzen Sachen die du ihm vorwirfst, nein, mich verletzt du genauso. Er ist mein Bruder. Und du bist seine Mutter!! Es nervt einfach nur noch." sage ich und betone das Wort 'nervt', um es ihr klar zu machen.

Erst ist sie still und ich dachte ich habe gewonnen. Ich dachte, dass sie nun endlich aufgibt zu diskutieren und alles einsieht. Natürlich wollte sie jedoch das letzte Wort haben.

"Wenn er das alles als Erwachsener nicht hinbekommt, dann muss ich ihm halt Feuer am Hintern machen." sagte sie ruhig und abwesend. Ich wollte nicht wieder wütend werden. Also redete ich immer sanfter.

"Wir sind seine Familie Mum. Wir sind dafür da ihn zu unterstützen. Wenn er merkt, dass wir hinter ihm stehen, dann hat er mehr Motivation sich etwas zu suchen. Dann freut er sich und hat mehr Ansporn als so. Er ist dein Sohn. Verstehst du das Mum...?" frage ich vorsichtig nach, als ich merke, dass sie mich grübelnd ansah.

Dann lächelt sie und lacht etwas.

"Der Junge nebenan hats dir echt angetan, was?"

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now