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Er war schon fast angekommen, doch mir musste natürlich die Hälfte der Sachen in diesem Moment aus meiner Hand fallen.

Ich seufze leise und ducke mich, um alles aufzusammeln. Natürlich war ich mir nicht sicher, ob Adam tatsächlich zur mir wollte. Es konnte ja auch sein, dass er einfach an mir vorbei, zu einem anderen Raum in meiner Nähe wollte.

Doch als eine große Hand in mein Blickfeld kam und eines meiner Bücher aufhob, da war mir klar, dass er zu mir wollte.

"Ich helfe dir." murmelte er und sammelte Stifte aus meiner Federmappe auf.

Wieso muss ich mich so ungeschickt anstellen?

Ich räusperte mich kurz und murmelte ein neutrales 'Danke', als er mir die Sachen gab.

Ich versuchte ihm nicht in die Augen zu sehen, weil es mir unangenehm war. Was totaler Blödsinn ist. Adam hat mich schon nackt gesehen. Er hat mich in Situationen gesehen, wie es nur mein Zukünftiger haben würde.

Ich sollte mich also überhaupt nicht vor ihm so fühlen.

Nachdem ich die nötigen Sachen eingepackt habe, drehe ich mich also mit erhobenen Kopf zu ihm um.

"Was willst du Adam?"

Ich studierte sein ganzes Gesicht ab, während er kurz überrascht die Augenbrauen hob.

Er sieht aus, wie sonst immer. Doch im Gegensatz zu einer Woche, wirkt er doch anders. Ich weiß nicht genau, wie anders. Ob er mehr entschlossen wirkt oder gefasster. Auf jeden Fall ist es in seinem Gesicht anzusehen, dass er klarer geworden ist.

"Etwas reden, schätze ich." antwortet er auf meine Frage.

"Etwas reden? Adam, wo warst du überhaupt?" Und so sehe ich ihn abwartend an. Denn das ist doch die Frage, die ich mir so oft gestellt habe. Naja die, und einige andere, aber die anderen Fragen rücken in den Hintergrund, wenn ich ihn so vor mir stehen sehe.

Ich höre ihn seufzen und sehe wie er zögert.

"Adam!" Mir ist es nicht nur wichtig, da meine Stunde schon begonnen hat und ich zu spät bin, ich will es einfach schon so lange wissen und kann meine Geduld nicht mehr im Zaun halten.

"Ich war in der Scheune" sagt er und nimmt seine Hände aus seinen Hosentaschen. Ich schnaube auf.

"Was ja klar. Versteck dich da, wo ich dich nicht finden kann." sage ich aufgebracht und sehe weg.

"Ich hab mich nicht vor dir versteckt Hope." macht er mir klar, doch ich schüttle bloß meinen Kopf.

Dann sagt keiner etwas. Jeder ist in seinen Gedanken.

"Ich war nicht nur in der Scheune." sagt er dann und ich blicke auf, bereit zu hören, wo er noch war und was er gemacht hat. Doch er sagt es nicht. Er lässt mich zappeln.

"Ja und?" sage ich ungeduldig. Er weicht meinem Blick aus.

"Das ist nicht wichtig." weicht er nun aus.

"Ich fasse es nicht! Nicht wichtig?! Adam, ich habe mich die ganzen Tage über verrückt gemacht-"

"Hast du dir echt Sorgen um mich gemacht?" unterbricht er mich etwas überrascht.

Kurz bringt er mich aus der Fassung, aber ich finde mich selbst wieder.

"Nun also, ich, Ja, ich schätze irgendwie schon." also irgendwie kam ein Satz doch aus meinem Mund zustande, auch wenn ich nicht direkt 'ja' sagen wollte.

"Du schätzt? hah" er schnaubt leise.

"Sag mal was ist eigentlich los mit dir? Denkst du ich hab echt kein Herz oder was. Ich habe mir Sorgen gemacht, wieso auch nicht?" gebe ich zu.

"Vielleicht, weil du sagtest, dass du nicht mit mir zusammen sein wolltest." sagt er leise, doch ich höre es laut genug. Und plötzlich schaltet sich ein Schalter bei mir um.

Scheiße.

"Also!" sage ich empört. Aber nur um meine Gedanken zu sammeln. Innerlich gehe ich nochmal alle Momente mit Adam durch.

Das kann nicht sein.

"Hast du noch nie eine Abfuhr bekommen oder was?" sage ich etwas unsicher. Jetzt wird es mir doch noch unangenehm. Vor Adam!

"Doch habe ich, nur nicht von jemanden.." sagt er und unterbricht sich selber.

Eine Seite von mir möchte den Satz noch hören, doch die andere Seite sagt mir, es sei so besser.

"Weißt du ich konnte viel nachdenken." sagt er und kommt mir einen Schritt näher.

Oh Gott. Jetzt sagt er es.

Er ist mir nun sehr nah und unter anderen Bedingungen, würde mir seine Nähe gefallen. Doch ich kann keinen klaren Gedanken im Moment fassen. Ich bin zu geschockt von meiner Blindheit. Adam wollte nie nur Freunde sein.

Er hebt die Hand, sieht mir kurz in die Augen und stoppt seine Hand. Dann führt seine Hand die Bewegung fort und streicht mir durch mein dunkles Haar. Er sieht seinen Fingern dabei genüsslich zu.

"Hope ich mag dich sehr."

Fuck.

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now