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Ich schmiss ihm diesen grauen Klumpen mitten ins Gesicht.

"Da hast du deinen Scheiß Pulli." sagte ich aufgewühlt.

Ich wollte nicht zu laut sein, weil Sam um diese Uhrzeit für gewöhnlich in seinem Zimmer schläft. Und wenn er aufwacht, dann fängt das ganze Streiten mit Mum wieder an.

Deshalb wollte ich auch gleich wieder das Fenster schließen, denn ein Gespräch würde Sam bloß aufwecken.

"Nicht so aggressiv, Süße." lacht Adam leicht.

Der kann mir echt gestohlen bleiben.

"Hey, du kannst nicht sagen, dass du die Aufmerksamkeit heute in der Mittagspause nicht genossen hast."

Ich mache große Augen. Ich muss mich verhört haben.

Er sieht mich abwartend an genau wie ich ihn.

"Bitte?! Das meinst du doch nicht ernst, oder? Ich würde lieber die Reste von Robbie Tanth essen, als irgendwie mit dir in der Schule aufzufallen Adam. Du bist einfach nur peinlich." sagte ich und benutzte auch meine Hände, um alles zu verdeutlichen. Robbie ist wirklich der widerlichste aus der ganzen Schule. Er sabbert manchmal einfach drauf los und bemerkt es selbst kaum, wenn sein Sandwich ganz feucht geworden ist. Sein Aussehen passt zu seiner Person. Ew.

Adam scheint das alles nur zu amüsieren, da er ein herzliches Lachen rauslässt, so dass ich erst später bemerkte wie er Sam aufgeweckt hat, der grad aus seinem Zimmer stampfte. In diesem Augenblick höre ich nur Adams lachen, dass anscheinend wirklich aus seinem Herzen kommt. Er hält sich die Hand an den Bauch.

"Klar, Das würde ich gerne mit ansehen" sagt er und lacht noch etwas. "Robbie Tanth!"

Ich sehe ihm ins Gesicht und beobachte seine Gesichtszüge beim Lachen, bis ich aus meiner Starre gerissen werde und unten zwei Stimmen miteinander diskutieren höre. Verdammt.

"Ich muss gehen" sage ich leise und bin davor das Fenster zu schließen.

"Hope" Es ist nur mein Name, der über Adams Lippen kommt. Also wieso bleibe ich in der Bewegung stehen? Wieso schließe ich das Fenster nicht vor Adam, damit die Stimmen nicht noch lauter werden und er nichts mitkriegt?

Es ist sowieso zu spät. Ich lasse den Blick auf meine Fensterbank gleiten und schlucke. Jetzt sind die Stimmen auch schon nach oben gedrungen. Adam bekommt es mit. Sie bringen wieder die unterdrückten Gefühle in mir hoch.

Verdammt, ich hasse es.

Ich kann Adam nicht ins Gesicht sehen. Er soll einfach schnell sein unangenehmes Räuspern herausbringen und sich einfach eine Ausrede ausdenken um das Fenster zu schließen.

Ich warte darauf, während wir immer noch so dastehen und keiner sich rührt.

"Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen."

Mein Blick schnappt hoch zu seinen blauen Augen, die nun von der Fensterscheibe bedeckt waren. Er schloss sein Fenster und signalisiert mir nach unten zu kommen, wo er auf mich warten würde.

Ich stand immer noch verwirrt vor seinem Fenster und sah auf die Stelle, wo er noch vor kurzem stand.

Passierte das grad wirklich? Kam das aus Adams Mund?

Sonst wäre er ja noch in seinem Zimmer, wenn er es nicht wirklich ernst gemeint hat.

Die Stimmen von unten erweckten mich aus der Trance. Ich ging zu meinem anderen Fenster, von dem ich aus dem vorderen Teil des Hauses sehen konnte. Adam ist tatsächlich dabei aus seinem Haus zu gehen. Bevor er auf die Idee kommt, zum Fenster zu sehen und mich zu erwischen, gehe ich einige Schritte zurück und sammele meine Gedanken. Doch das geht nicht bei den zwei lauten Stimmen da unten. Ich kann auf nichts hören. Nichts. Nicht auf meine Gedanken. Nicht auf mein Bauchgefühl. Nichts funktioniert bei diesem Lärm.

Doch ganz kurz hören beide auf zu reden und im selben Moment höre ich auf ein Gefühl, dass wie aus dem Nichts kommt.

Ich schnappe mir meine Jacke und gehe aus dem Zimmer.

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now