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Ich stand vor dem Tannenbaum der Richert's. Er war viel größer als unserer. Und schöner. Und strahlender. Ich wurde etwas neidisch, verdrückte das Gefühl jedoch.

Der ganze Abend ist schon so komisch. Ich fühle mich, um ehrlich zu sein etwas ausgegrenzt und das weil hier noch zwei Gäste erschienen sind, die ich nie in meinem Leben kennengelernt habe. Ich kenne diese Leute nicht und dennoch sind es wichtige Personen in Adam's Leben.

Er amüsiert sich prächtig mit seinem kleinen Halbbruder und verhält sich ganz anders, wie in der Schule. Er ist fröhlicher, als sonst. Im ersten Moment, war ich geschockt, als ich ihn so sah. Dann war ich überrascht von seiner Fürsorglichkeit zu seinem Halbbruder. Jetzt bin ich fast genervt davon.

Ich war noch nie eine Person, die sich in den Mittelpunkt gestellt hat, weil ich einfach niemand bin der viel Aufmerksamkeit brauchte. Doch seit ich mit Adam zusammen bin, fühle ich mich das erste mal im Leben wirklich begehrt und wie ein Mittelpunkt von etwas. Von Adam.

Er lässt mich fühlen, als gäbe es niemanden sonst. Er macht mich glücklich. Genauso versuche ich ihm all das zurück zu geben. All die Gefühle, die er in mir hervor bringt. Es ist nicht immer so leicht, wie wenn er es macht. Aber irgendwie mache ich ihn auch glücklich. Zumindest reicht es ihm, so wie ich bin. Und das macht mich wieder glücklich.

Doch seit dieses Kind da ist, habe ich das Gefühl vergessen zu werden. Er raubt mir die Aufmerksamkeit von Adam und das gefällt mir nicht. Aber ich kann nichts sagen, weil ich nicht egoistisch sein möchte. Und ich weiß, wann es gut ist Adam in Ruhe zulassen.

Als es hieße, dass sein Vater nicht ins Gefängnis kommt, war er sehr schlecht drauf. Daran erinnere ich mich. Er wollte nicht reden, nichts Essen. Er wollte alleine sein. Und da konnte ich auch nichts tun. Manchmal muss man den Menschen einfach ihre Zeit geben. So wie jetzt.

"Hope, möchtest du deine Geschenke auspacken?" meine Mum reißt mich aus den Gedanken.

Wir beide haben uns dazu entschlossen mit Adam und seiner Mutter Weihnachten zu feiern. Essen gab es schon. Nun gibt es Geschenke. Von jedem an jeden. So musste ich auch für Mrs Richert ein Geschenk besorgen. Doch anscheinend gefällt ihr das Parfüm. Ich lächele in ihrer Umarmung.

"Jetzt ich! Ich bin!" ruft der kleine Christopher und stürzt sich auf sein Geschenk.

Wir waren alle überrascht, als wir Christopher und seine Mutter vor der Tür stehen sahen. Sie wollten anscheinend die Richerts überraschen. Auch sie hatten von Mr. Richert's Anzeige Wind bekommen und wollten nun den Frieden mit Mrs. Richert finden. Adam hatte ja schon immer Frieden mit ihnen, weil er sie ab und zu besucht hatte.

Er hatte damals schon ein schlechtes Gewissen wegen dem kleinen Christopher und jetzt anscheinend auch. Denn das Geschenk, Bzw. die Geschenke, die er bekommen hat sind alle von Adam. Es sind viele verschiedene Sachen, die er sofort auspackt und damit spielen möchte.

"Adam und Hope wollten sich doch auch etwas gegenseitig schenken, nicht?" fragt Adam's Mutter vorsichtig.

Ich sehe Adam ins Gesicht. Er löst sich von der Umarmung mit Christopher und sieht mich lächelnd an. Seine Augen leuchten förmlich. Mein Herz schmilzt im selben Moment und schlägt ein wenig schneller. Ich sehe sein kleines Lächeln auf seinem Gesicht und beobachte ihn, wie er aufsteht und auf mich zu kommt.

"Wir machen das besser, wenn wir unter uns sind, ja?" sagt er leise, als er neben mir sitzt und einen Arm um meine Hüfte schlingt.

Ich nicke nur und lasse mich dann friedlich an ihn lehnen.

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now