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"Mein Pulli steht dir"

Ein einfacher Satz, der mich komplett aus dem Konzept gebracht hat.

Ich hatte mich auf sein Gesicht konzentriert, dass meinem so verdammt nah war, dass ich mir sicher war seinen Atem gespürt zu haben. Seine Augen brannten sich, durch die Kleidung, auf meine Haut und ich dachte er würde mein Herz schlagen hören. Mir kam es laut vor.

Doch nach diesem Satz, wich mir praktisch die Farbe aus dem Gesicht und ich stand unter Schock. Und leider stand ich zu schnell auf, denn ich wollte ihn nicht wegschubsen und ihn somit berühren.

Mein Kopf schmerzte zwar, aber das musste ich nun ignorieren.

"Was mache ich hier? Und was ist gestern passiert?" rief ich außer mir.

Adam drehte sich entspannt auf seinen Rücken und landete somit in den weichen Kissen, wo ich grad noch vor wenigen Sekunden lag. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

"Beruhig dich mal. Wir hatten nichts gemeinsames, falls diese Frage an dir nagt."

Ich weiß nicht wie mein Gesichtsausdruck von außen aussah, aber ich sah ihn für eine Zeitlang nur an. Sekunden vergingen. Ich hörte eine Uhr ticken. Auf seinem Nachtisch war ein Wecker zusehen. Einer dieser Alten, von denen ich mir vorstellen könnte, sie würden jeden Morgen schreiend laut die Nachbarn wecken.

Dann glitt mein Blick durch sein komplettes Zimmer und ich staunte nicht schlecht. Für einen Jungen, hielt er sich recht ordentlich. Dann entdeckte ich einige Tücher und anderes auf dem Boden.

"Du hast dich nicht übergeben." kam es von Adam, der sich aufsetzte und meinem Blick folgte.

Ich musste tief ein und wieder ausatmen.

"Wieso hast du mich hierhergebracht Adam?"

Ich sah ihn abwartend an. Er zuckte nur kurz mit dem Schultern und ich konzentrierte mich auf sein Gesicht.

"Weil deine Mutter dich zusammengeschissen hätte, ist doch klar." sagte er und drehte seinen Kopf zu meinem Fenster.

"Du warst hacke dicht. Ich kann mir vorstellen, dass deine Mutter davon nicht begeistert gewesen wäre. Schließlich musste ich auch noch an mich selbst denken" sagte er.

Nun war ich verwirrt.

"Wieso an dich selbst? Du warst nicht betrunken oder doch?" Ich kann mich nicht an alles von Gestern Abend erinnern, aber ich weiß noch, dass er nicht nach Alkohol gerochen hat.

"Deine Mutter hätte mir die Schuld an allem gegeben, wenn ich dich so zuhause abgeliefert hätte. Ich bin der ältere, ich hätte Verantwortung tragen müssen. Das hätte sie mir wahrscheinlich weismachen wollen, wenn ich dich in deinem gestrigen Zustand nach Hause gebracht hätte." Er sagte es, als wäre meine Mutter für nichts anderes bekannt als solches Zeug zu faseln. Was sogar fast stimmt. Bis auf eine Tatsache.

"Ach bitte. Wem willst du hier was vorspielen? Meine Mutter liebt dich doch mehr als ihren eigenen Sohn. Sie würde dich am liebsten adoptieren, wenn das ginge." sagte ich und musste meine Augen zweimal verdrehen.

Er fing an mitten in meinem Vortrag zu grinsen.

"Ich weiß doch" sagte er und zwinkerte kurz.

Adam ist manchmal so ein selbstverliebter Arsch, der viel zu sehr von sich und nur von sich selbst überzeugt ist.

Ich kreuzte die Arme vor dem Pulli, den ich von ihm trug und drehte mich langsam, um sein Zimmer nochmal zu betrachten. Ich bin sehr selten mal in Adams Zimmer. Und ganz sicher das erste mal unter so einer Bedingung.

Ich entdecke eine dunkle Stelle in seiner blauen Wand. Ein Loch, dass grob rein gemacht wurde. Und dann fällt mir ein Bild von Adam ein,

wie er wütend in sein Zimmer stolziert, die Zimmertür zuknallt, so dass ich aufblicken muss aus meinem Zimmer. Dann sehe ich ihn herum tigern als würden ihn seine Gedanken zerreißen. Als würde er einen Ausweg suchen, steuert er auf die Wand zu und rammt seine volle Faust in diese.

"Das ist also eines deiner berühmten Löcher in der Wand" sage ich und streiche mit der Hand drüber.

Ich drehe den Kopf zu ihm und wir sehen uns an.

"Wo sind die restlichen vier?"

Difference between Badboy and FuckboyWhere stories live. Discover now