.III. 19 Jahre zuvor

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Als Jeremy aus Colbens Auto stieg und um es herum ging, wurden ihm seltsame Blicke zugeworfen.

Er fühlte sich unwohl, so beobachtet zu werden, doch Colben schien es egal zu sein. Er ließ das Fenster runter und zog Jeremy an der Potasche zur Autotür.

„Einen noch", lächelte er verliebt.

Jeremy schüttelte den Kopf. „Nicht vor der Schule, Col. Wenn du mich später abholst, okay?"

Colben seufzte und zog einen Schmollmund. „Wange?" Er steckte ihm das Gesicht hin und tippte sich auf die Wange.

Jeremy hielt ihn für unfassbar süß und küsste seine Wange schnell.
Aber Colben war ein schlauer Fuchs. Er drehte den Kopf, sodass Jeremys Lippen auf Colbes rutschten.

„Arschloch!" Mit diesen Worten löste Jer sich von seinem Freund.

„Oh keine Sorge, das nehme ich nachher genau unter die Lupe und nach einer gründlichen Inspektion und Vorbereitung werde ich es..."

„Halt den Mund!", quiekte Jeremy und errötete.

Colben stieg lachend aus dem Auto, um Jeremy zu umarmen. „Du musst endlich mal lockerer werden, Baby. Ich dachte nach gestern fiele dir das einfacher"

Jeremy schlucke.
Ob Colben wohl auf den Blow anspielte? War nicht mal so abwegig.

Colben küsste Jeremys Mundwinkel leicht, ehe er seinem Freund einen schönen Schultag wünschte und wieder davondüste.

Seufzend wandte sich Jeremy ab, um ins Schulhaus zu gehen. Auf dem Weg über den Pausenhof, wurden ihm verschiedene Blicke zugeworfen, doch die finstersten kamen von Elijah. Es schien, als wolle er Jeremy sofort auf den Scheiterhaufen werfen.

Schnell bahnte sich Jer seinen Weg zu den Toiletten, damit er die Röte in seinem Gesicht durch kaltes Wasser losbekommen konnte.
Doch das war eine sehr schlechte Entscheidung gewesen. Gerade als er sich das Gesicht wieder abtrocknen wollte, wurde er herum gerissen und grob an die Wand gestoßen.

„Du scheiß Schwuchtel!"
Er bekam eine Faust ins Gesicht, nochmal eine in den Bauch.

Mehrere Personen standen vor ihm und schlugen auf ihn ein, so viel bekam er mit.

Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, erklang eine dunkle Stimme.
„Genug!"

Die Schläge stoppten und Jeremy rutschte auf den Boden, blieb benommen sitzen. Er schmeckte das Blut, er sah kaum etwas und er hatte schreckliche Schmerzen. Er war es nicht gewohnt, dermaßen geschlagen zu werden, also wusste er auch nicht, wie er damit umzugehen hatte. Er wusste nicht, warum sie überhaupt aufgehört hatten. Sie hatten gewirkt als wollten sie ihn totprügeln.

„Steh auf!" Als die strenge Stimme wieder ertönte, öffnete Jeremy leicht die Augen und sah hoch zu Elijah.

Er war mit ihm alleine. Es würde also noch schlimmer werden.

Jeremy blieb sitzen. Wozu denn hochqäulen, wenn es am Ende ohnehin wieder hier landen würde?

Elijah knurrte wütend und hob Jeremy schwungvoll auf die Beine, presste ihn an die Wand. „Wenn du dich dieser Schwanzlutscher noch einmal anfasst, werde ich die anderen nicht mehr davon abhalten, dir die Scheiße aus dem Leib zu prügeln", knurrte er bedrohlich.

Jeremy war zu benommen, um Elijahs besorgten Blick oder die Verletzung in seiner Stimme auch nur zu erahnen.

„Hilf mir, bitte", hauchte er.

Elijah schüttelte den Kopf. „Das hast du dir selbst eingebrockt. Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst mit dieser Schwuchtelscheiße aufhören? Aber nein, du bist ja zu stur und machst sich selbst zum Boxsack der Jungs. Nicht mal verteidigen kannst du dich. Du hast es ja nicht mal versucht. Was bist du einen für ein erbärmlicher Wicht, mh? Du hast so eine große Fresse und dann lässt du dich so verprügeln"

Jeremy verletzten diese Worte eigentlich mehr als die Schläge. Aus einem ganz einfach Grund: Elijah hatte recht.

Jeremy hatte sich vorgenommen, dieses Jahr allen zu beweisen, wie stark er war und das hatte er. Er hatte die Stärke eines Grashalmes, wenn man darauf trat. Und das wussten jetzt alle.

Only mortal (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt