35. Austin: Sein Dad

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Schon als ich unten im Haus stand und meine Schuhe auszog, hörte ich Jay und nochmal einen Typen von Jays Zimmer aus lachen.

Ich sah Jeremy verwirrt an.

Er lächelte. „Er hat Besuch von alten Freunden bekommen und ist seitdem fast ausschließlich am Lachen. So glücklich hab ich ihn lange nicht mehr erlebt" Es schien ihn sehr zu freuen und mich würde es das auch, wäre da nicht dieses kleine böse Eifersuchtsmonsterchen in meinem Inneren, das gerade tobte.

Ich wollte den Flur entlang und in das Zimmer meines Jungen gehen, aber Jeremy hielt mich an der Hand fest. „Lass ihnen noch einen Moment. Sie haben sich seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen und bestimmt viel zu besprechen"

Ich konnte jetzt wohl schlecht damit argumentieren, dass ich eifersüchtig war, also nickte ich nur und ließ mich von Jeremy mit ins Wohnzimmer ziehen.

„Ich wollte sowieso noch was mit dir besprechen", meinte er.

Wir setzten uns aufs Sofa.

„Um was geht's?" Ich wurde nervös.

Was wenn es um Jay ging? Wenn er wusste, dass ich mit seinem Sohn geschlafen hatte und mich jetzt kastrieren wollte? Bitte nicht.

„Ich bin neugierig", meinte Jeremy. „Man hört ja so einiges über Vampire, aber naja die richtigen Fakten kenne ich nicht. Und ich dachte mir, da wir ja grade Zeit haben, und ich einen echten Vampir vor mir habe, könntest du ein bisschen was erzählen"

„Eigentlich weißt du doch schon alles. Wie man zum Vampir wird, wie man als Vampir lebt..."

„Kann man als Vampir sterben?", wollte er wissen.

Ich lachte unsicher. „Wieso? Hast du vor mich umzubringen?"

Er lachte leicht. „Nein, natürlich nicht. Ich bin einfach nur neugierig. Dass du noch genauso aussiehst wie damals, heißt, dass ihr nicht älter werdet, also frage ich mich, ob euer Leben überhaupt endlich ist"

Ich nickte. „Ja schon, aber nur durch Mord. Entweder ein anderer Vampir tötet uns durch seine Krallen oder Zähne oder ein Jäger tötet uns mit einem Holzpfahl übergossen mit Silber"

Die genauen Fakten musste er nicht wissen und so interessant waren die ja auch nicht. Uns konnte auch ein normaler Mensch töten, solange er ein reines Herz hatte, und die bestimmte Waffe bei sich trug, aber da nur Jäger davon wussten, war es unnötig, Menschen in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Dass unser Körper sterben konnte und wir dann in ihm gefangen waren, musste Jeremy auch nicht wissen. Das war einfach nur gruselig und ich wollte meinen zukünftigen Schwiegervater ja nicht abschrecken.

„Jäger?", fragte er verwirrt.

Ich nickte und lehnte mich leicht im Sofa zurück. „Vampirjäger. Sind aber sehr selten. Sie sind normale Menschen mit besonders starkem Blut. Ich persönlich kenne nur 7 und 2 davon sind meine besten Freunde. Also alles nicht so schlimm wie es klingt."

Jeremy sah mich etwas ungläubig an. „Und die wollen dich nicht umbringen?"

Ich lachte leicht. „Nein. Boris zum Beispiel, der hatte schon was mit mir, bevor wir wussten, dass er Jägerblut hat. Danach hat er sich in meinen besten Freund verliebt, der auch ein Vampir ist. Die beiden sind sogar Gefährten. Und Silas ist Boris' Cousin, er ist auch Jäger, und sein Verlobter ist Kian Prinz der Vampire. Die sind auch Gefährten. Ich meine, wenn sogar das Schicksal beschließt, dass sie zusammen gehören, dann zeigt das wohl, dass unseren Rassen der Frieden bestimmt ist"

„Was bedeutet das? Gefährten?"

Ich überlegte einen Moment, wie ich das am besten erklären konnte und sah nachdenklich in die Luft. „Naja, als Mensch da sagt man, wenn man den gefunden hat, von dem man glaubt, er ist für einen bestimmt, dass man Seelenverwandt ist. Sowas ist das auch mit den Gefährten. Jeder Vampir hat einen Gefährten und wenn er ihn findet und sie ihr Blut miteinander teilen, werden beide sehr stark. Deshalb gehören sie zusammen, als Teil von dem anderen..."

Only mortal (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt