51. Austin: Wunder

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Ich wurde wach, als ich lautes Geschrei von unten hörte, drehte mich brummend zur anderen Seite und wollte nach Jay greifen, aber er war nicht da.
Verwirrt öffnete ich die Augen, sah mich suchend um, doch konnte ihn nirgends finden.

Aufgrund der plötzlichen Sorge war meine Müdigkeit schlagartig weg, ich sprang förmlich aus dem Bett und schaute mich erstmal im Zimmer um.

Ich meine, wo sollte Jay denn schon alleine hin? Da war doch was faul. Und die Schreie, die da von unten nach oben hallten waren auch nicht normal, selbst in dieser Irrenanstalt.

Da ich Jay hier nicht finden konnte, beschloss ich, es wäre das Beste, erstmal unten nachzusehen, was denn da los war, vielleicht hatte ja einer der anderen Jay aus dem Bett gebracht. Warum auch immer.

Schon als ich die Tür öffnete und die Treppen runter ging, konnte ich die lauteste Stimme identifizieren. Sie gehörte zu Charlie. „Wer weiß, was du angerichtet hast!"

Vom Sinn her würde ich davon ausgehen, er richtete sich damit an Boris, aber ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass er Boris niemals dermaßen anbrüllen würde. Naja, außer er hätte den Weltuntergang herbeigeführt. Was mich bei Boris langsam auch nicht mehr wundern würde, ehrlich gesagt...

Die Stimme, die sich zu verteidigen versuchte, gehörte tatsächlich zu Boris. „Ich habe gar nichts angerichtet! Charlie, es ist alles gut" Den ersten Satz brüllte er noch, beim zweien wurde er schon einfühlsamer.

Ich kam unten im Wohnzimmer an, sah, wie Boris auf Charlie zuging, er so angespannt wirkte wie noch nie.
„Sei nicht immer so negativ", meinte Boris weiter. „Nimm das Geschenk einfach an, das uns gemacht wurde"

Boris wollte Charlie anfassen, wurde aber von Silas aufgehalten. „Das ist jetzt keine so gute Idee" Ich verstand, was er meinte, denn Charlie stand kurz vor einer Explosion. Was zum Teufel hatte Boris schon wieder getan?

„Was ist hier los?" Als ich das fragte, richten sich alle Blicke auf mich.

Es war still und so langsam staute sich Wut in mir. Boris hatte mal wieder etwas verbockt und mein Freund war verschwunden. Na wenn das mal nicht zusammenhing.

Ich machte mich schon bereit, ihm eine Ansage zu machen, als ich ein beinahe gekreischtes „Baby!" hörte und in die Richtung sah, aus der die Stimme gekommen war.

Von da aus rannte Jay zu mir, umarmte mich, hob mich hoch und drehte sich schnell im Kreis. Ich war geschockt, perplex und begriff gar nicht wirklich, was hier gerade los war.

Erst, als Jay mich wieder auf die Beine stellte und ich begriff, dass er vor mir stand, realisierte ich es wirklich. Von alleine legte ich meine Hände auf seine Schultern, die sogar etwas weiter oben waren als meine. Mir war bisher gar nicht aufgefallen, dass er größer war als ich.

„Was ist passiert?", hauchte ich ungläubig, musterte Jay. Aber meine Augen hatten mich nicht getäuscht. Er stand und er sah so glücklich aus wie noch nie zuvor.

„Ich hab mir was gewünscht und es ist in Erfüllung gegangen. Ich bin geheilt, Austin" Ohne meine Reaktion abzuwarten, presste er sich an mich, umarmte mich fest und drückte vor Freude zu.

Zögerlicher legte ich meine Arme um ihn und sah dabei verwirrt zu meinen Freunden, die uns alle ansahen. Ich war misstrauisch. Das konnte nämlich nicht sein.

„Was habt ihr angestellt?" Ich stellte die Frage im Plural, doch sah dabei nur Boris an. Bei solchen Sachen war er doch immer der Verantwortliche. Er war Experte für Verrücktes und dafür, eine riesen Scheiße zu bauen, einfach weil er nie über die Konsequenzen seiner Taten nachdachte.

Only mortal (Boyxboy)Where stories live. Discover now