30. Jaylin: Unser Augenblick

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Lachend stolperten Austin und ich in sein Haus und warfen die Klamotten, die wir mit uns trugen, in eine Ecke, um erstmal in die Küche zu gehen um etwas zu trinken. Ich Wasser, er Blut.

„Ihr Gesicht, war einfach das Beste an der Aktion", lachte Austin und leckte sich etwas Blut von der Unterlippe.

Ich stimmte zu. „Aber ganz ehrlich, wie würdest du reagieren, wenn du zwei Typen in Unterwäsche in deinem Garten vorfindest, und sie dein Trampolin bespringen wie Kinder?"

Austin lachte: „Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten." Er sah mich gespielt ernst an und hob seinen Zeigefinger hoch. „Zuerst würde ich seeehr geschockt sein, wo das Trampolin herkommt"

Ich musste lachen und er hielt den Mittelfinger auch noch hoch. „Dann würde ich mir einen Stuhl holen..." Der Ringfinger folgte. „...Es mir mit einem gut gewärmten Blutshake gemütlich machen" Er zeigte mir seinen vierten Finger und grinste breit. „...Und zu guter Letzt würde ich die Herren freundlich bitten, ihre Unterhosen auch noch auszuziehen und sich dann nicht von mir stören zu lassen."

Ich lachte herzlich und Austin machte eine wegwerfende Handbewegung. „Jedenfalls würde ich sie nicht mit einem Besen schlagen wollen. Ich würde sie, natürlich nur, wenn sie heiß sind, in mein Haus locken, mit Süßigkeiten oder so und dann..."

„Okay stopp, das reicht für heute, mehr will ich gar nicht wissen", lachte ich.

Er zuckte mit den Schultern. „Dein Pech"

Wir grinsten uns für einen Moment an, doch beruhigten uns wieder, als das Adrenalin etwas zurückging und ich anfing nachzudenken. „Vielleicht hätten wir da nicht einbrechen sollen. Wenn die Alte die Bullen ruft, kann ich meine neue Gehfähigkeit gleich im Gefängnis ausleben", meinte ich nachdenklich.

„Wieso?", fragte Austin mich überrascht.

Ich stellte mein Glas weg, um ihn ernst anzusehen. „Ich bin auf Bewährung. Ich bin des Öfteren angetrunken Auto und Motorrad gefahren und hatte mehrfach eine nicht grade kleine Menge Drogen bei mir. Außerdem hab ich geklaut und war dumm genug, mich dabei erwischen zu lassen und ich habe jemanden ziemlich übel verprügelt..."

Seine Augenbrauen schossen hoch. „Dein Ernst?"

Ich nickte. Ich war nicht stolz auf meine Vergangenheit. „Wenn ich ehrlich bin, war ich früher ein ziemliches Arschloch. Ich will die Schuld jetzt nicht wälzen, aber viel davon hat, denke ich, mit meinem früheren Freundeskreis zu tun, der Band und dem Image, das wir haben wollten. Wir haben halt alles dafür getan, um als die coolen Bad Boys zu gelten und es hat ja auch geklappt... Aber naja... ich denke, ein Grund, weshalb ich Lea für den sich anhäufenden Betrug gar nicht böse sein kann, ist, weil ich sie auch sehr oft betrogen habe damals. Sie wusste zwar, dass ich unsere Beziehung sehr offen ausgelebt habe und sie hat es auch zugelassen, weil sie Angst hatte, wenn sie mir ein Ultimatum setzt, trenne ich mich von ihr, und ich wusste auch, dass ich sie mit meinem Verhalten verletzt habe, aber... ich weiß nicht. Ich denke, ich hab einfach nach Dingen gesucht, die sie mir nicht geben konnte, verstehst du?"

Austin wirkte überrascht wegen meiner Beichte, doch dann nickte er. „Du warst halt noch jung. Da kann man schon mal ein Arschloch sein. Man macht in dem Alter Fehler, damit man daraus lernen kann. Und Lea hat sich ja gerächt, also stimmt euer Karmakonto"

Ich lachte leicht und zustimmend. „Genau."

Ich war ziemlich erleichtert, dass Austin mich trotzdem nicht anders ansah, obwohl er jetzt von meiner „dunklen Seite" wusste. Er war mir viel zu wichtig, um ihn wegen meines früheren Arschloch-Ichs zu verlieren.

Nachdem wir beide Duschen gewesen waren, wobei ich länger gebraucht hatte, weil ich es genoss, meinen Körper wieder zu spüren... Verdammt ich wusste wieder, das ich einen Penis hatte!... ging ich zurück in Austins Zimmer.

Only mortal (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt