Sex im Club?!

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"Hallo?", höre ich Mat auf der anderen Seite der Leitung. "Hey.", sage ich und versuche meine zittrige Stimme zu kontrollieren. "Was ist los?", fragt er verwundert. "Kannst du mich bitte abholen?", frage ich. "Wo bist du denn?" Ich seufze. "Ich bin im Midnight mit den anderen.", antworte ich und beiße mir auf die Unterlippe. "Ich bin gleich da.", sagt er und legt auf.

Erleichtert lehne ich mich gegen die Wand und beobachte die Türsteher, wie sie die Leute beim Reingehen kontrollieren. Ob sie wissen, dass sie Prostituierte reingelassen haben, die dort ihren Job erledigen? Hitch hat sie wahrscheinlich geschmiert.

Ungefähr 15 Minuten später hält vor mir ein schwarzer Van. Mat steigt aus und kommt mir entgegen. Er mustert mich, mein Outfit und ich kann in seinem Blick nicht erkennen, was er denkt. "Was ist los?", fragt er. "Julie, du bist eiskalt. Deine Lippen sind schon ganz blau." Er legt den Arm um mich und führt mich zu seinem Auto. Offen gesagt habe ich gar nicht bemerkt, wie kalt es draußen ist. Erst als wir uns in Bewegung setzen spüre ich, dass ich kaum kontrolle über meine kalten Beine habe. Wir setzen uns ins Auto und Mat schaut mich nachdenklich an. Er beugt sich über den Fahrersitz nach hinten und holt eine grüne Bomberjacke hervor, die er mir über die Schultern legt. "Danke.", zittere ich.

"Was war los?", fragt er noch einmal. "Ich war mit den anderen feiern, weil wir so lange mal wieder gemeinsam etwas machen wollten. Dann stand plötzlich Hitch neben mir.", erzähle ich und bei dem Gedanken zieht sich mein Magen wieder zusammen. "Was wollte er?", fragt Mat und seine Stimmlage ist viel tiefer als noch zuvor. "Er hat mich angestarrt, mir gesagt, er findet es schade, dass ich die Schulden nicht bei ihm abgearbeitet habe, aber das könne ja vielleicht noch kommen." Mat hat Mühe sich zusammen zu reißen. "Er wird dich dir nichts tun, Julie. Er wollte dich nur einschüchtern und sich einen Spaß erlauben.", sagt er und beißt seine Zähne zusammen. "Bist du dir sicher?", frage ich. "Ja, ich habe ihm sehr deutlich gesagt, dass er die Finger von dir lassen soll."

"Du warst also mit deinen Freunden dort?", fragt er nach einer kurzen Schweigepause. "Ja, mit Steph, Jasper, Lenny und Vito." "Und warum bist du dann so angezogen?" Seinen Blick wendet er nicht von der Straße ab, doch er spielt unruhig am Lenkrad herum. "Was meinst du?", frage ich. "Kleid, Hohe Schuhe, ziemlich viel Make-Up. So geht man doch nicht los, wenn man nur mit seinen Freunden unterwegs ist.", zischt er. Seine Augenbrauen sind tief zusammengezogen und er presst seine Lippen aufeinander. Er sieht so wütend aus. Plötzlich fühle ich mich in meinem Outfit gar nicht mehr wohl, aber ärgere mich gleichzeitig über mein schlechtes Gewissen. "Ich wollte mich einfach nur mal ein bisschen zurecht machen. Steph sieht genauso aus und die Jungs haben sich auch schick gemacht.", rechtfertige ich mich. "Ist auf jeden Fall interessant, dass du als ich es wollte kein Kleid angezogen hast, weil du angeblich nicht so eine bist und nun so rumläufst."

"Das ist ja wohl etwas ganz anderes! Dieses Kleid geht mir weit über den Hintern, ist nur an der Taille ein wenig betont und meine Brüste fallen auch nicht raus. Dazu kann man aber leider nur hohe Schuhe tragen, denn Sneaker würden dazu scheiße aussehen, aber davon hast du keine Ahnung.", plappere ich und verschränke die Arme. Seufzend sehe ich aus dem Fenster. "Wo fahren wir überhaupt hin?" "Wir fahren zu mir.", sagt er und ignoriert den Rest. 

Die restliche Fahrt über schweigen wir. Wir gehen in die Küche und Mat macht sich einen Kaffee. "Du trinkst um diese Uhrzeit noch Kaffee?", frage ich ungläubig. "Ich merke den Effekt von Kaffee gar nicht mehr. Willst du auch?" Ich schüttle den Kopf. "Nein, danke." Ich will ja schließlich irgendwann schlafen. Ich ziehe die Zigarettenschachtel aus meiner Tasche und hole eine raus. Mit hochgezogener Augenbraue schaut Mat mich an. "Was? Ist rauchen hier drin etwa nicht mehr erlaubt?", frage ich mit Kippe im Mund. Dann zünde ich sie an. "Doch. Warum bist du so zickig? Du hast mich angerufen und wolltest von mir abgeholt werden!", wirft er mir vor. "ICH bin zickig? Du hast mich gerade im Auto mies abgewertet und wieder wie ein Schlampe dargestellt.", knurre ich. Es geht mir langsam wirklich gegen den Strich, dass ausgerechnet er mich so darstellt.

"Ja was weiß ich? Vielleicht warst du ja da, um endlich mal wieder jemanden abzuschleppen." "Was?", pruste ich. "Ja, vielleicht muss es dir mal wieder jemand besorgen und du hast dich deshalb halb nackt präsentiert." Ist dieser Typ von allen guten Geistern verlassen?! "Das ist kompletter Schwachsinn!", schreie ich ihn an und schmeiße meine Zigarette in die Spüle. Mir ist doch nicht mehr nach Rauchen zumute. "Ach nein? Bestimmt wolltest du eigentlich zu einem anderen nach Hause, oder habt ihr es direkt im Club getrieben?", fragt er abfällig und baut sich vor mir auf. Er neigt seinen Kopf zu mir runter und sieht mich bedrohlich an. "Gib es doch wenigstens zu.", sagt er.

"Was? Dass ich mich von jemandem im Club habe vögeln lassen?", frage ich schnippisch. Er nickt. "Ich bin Jungfrau, du Arschloch.", schreie ich ihm hasserfüllt entgegen. Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich drehe mich um, um aus der Küche zu rennen. Doch erschrocken blicke ich stattdessen in Milos und Jasons Gesichter. Sie sehen mich entsetzt an und dann zu Mat. Ich schubse sie aus dem Türrahmen und renne in den Flur.

Ich will die Haustür öffnen, doch sie ist verschlossen. "Fuck.", schreie ich. Diese dumme Haustür, warum müssen die immer abschließen?! Ich trete dagegen, was mit hohen Schuhen semi-gut funktioniert. Ich fahre mir mit beiden Händen übers Gesicht und greife mir ins Haar. Ich will hier einfach nur weg.

"Julie..."

Matthew - My Guardian and Guilt / Abgeschlossen.Where stories live. Discover now