Matthew - My Guardian and Guilt / Abgeschlossen.

Anspannung

Mat und ich liegen schon eine Weile auf seinem Bett und schauen einen Film. Er war heute dran, sich einen Film auszusuchen und hat ausgerechnet einen über den 2. Weltkrieg ausgewählt. Dieser düstere Film passt zu meiner Stimmung, denn morgen ist Samstag und der Krieg gegen Lennys Bruder beginnt. Soweit ich weiß, holt Lenny heute den Stoff ab und ich hoffe, dass alles reibungslos abläuft. Mat sieht angespannt zum Fernseher. Seine Hände liegen auf meiner Hüfte und meinem Arm, dabei drückt er fester zu als sonst. 

"Ist alles in Ordnung?", frage ich irgendwann. Erschrocken zuckt er zusammen, doch er fasst sich schnell wieder. "Ja. Diese Woche war viel los.", sagt er mit zusammengezogenen Augenbrauen. Etwas geht in ihm vor und ich würde zu gerne wissen, was. "Und bei dir? Du bist so schweigsam heute?", lenkt er das Thema auf mich. "Meine Woche war auch anstrengend.", lüge ich und hoffe, dass er mir das abkauft. Seinem Blick zu urteilen tut er das nicht, aber er geht auch nicht weiter darauf ein. 

Mat (POV)

Während es gesamten Filmes muss ich daran denken, was wir die Woche über geplant haben. Am Sonntag werden wir Jack aufsuchen. Seine Freundin und sein Sohn sind am Sonntag bei ihrer Mutter und das ist das einzige, worauf wir Wert gelegt haben. Dann werden wir bei ihm zu Hause vorbeischauen und ihm zeigen was passiert, wenn man sich mit uns anlegt. Ich habe fest vor, ihn zu töten, aber erst wenn er um Gnade winselt. Es ist nicht das erste Mal, dass ich jemanden töte und ich frage mich, was Julie davon halten würde. Sie hat mich mal gefragt, was das schlimmste für mich war, dass ich jemals getan habe. Diesen Typen umzubringen war es nicht. Mein Vorgänger hat damals viele Geschäfte mit ihm gemacht und als er die Beziehung abbrechen wollte, hat dieser Typ seine Tochter vergewaltigt. Greg, mein Vorgänger, war gebrochen und das einzige, was ich tun konnte, war diese Kerl zu finden und ihn zu töten. Ich habe Greg die Kette und den Ring gebracht, die der Typ immer getragen hat und Greg konnte zumindest ein wenig Erlösung finden. Dann ist er zurückgetreten und hat sich voll auf seine Familie konzentriert. 

Julie liegt in meinem Arm und atmet ruhig, doch ihre Muskeln sind angespannt. Ihr Kopf liegt auf meinem Bauch und ihre Haare haben sich über meinen gesamten Brustkorb verteilt. Sie sieht nicht so friedlich aus wie sonst und man könnte fast denken, dass sie weiß, was am Sonntag passiert, denn sie presst sich dicht an mich. 

Als sie mich fragt, ob alles in Ordnung ist, muss ich sie anlügen. Ich hasse es, das zu tun, aber es geht nicht anders. Ich will sie in meine Welt lassen, aber das ist noch zu viel für sie. Irgendwann werde ich es ihr erzählen. Was mich jedoch wundert, ist dass sie mich ebenfalls anlügt. Diese Lüge vermiest mir den Rest des Filmes, denn ich denke darüber nach, was sie mir verschweigen könnte. Die Eifersucht nimmt überhand und ich male mir Bilder aus, dass sie einen anderen getroffen hat. Doch dann sehe ich wieder zu ihr herunter, wie sie ihre Hand nun neben ihren Kopf auf meinen Bauch gelegt hat und mit ihrem Zeigefinger mein Tattoo nachfährt. Sie macht das immer, wenn sie dort liegt und ich liebe es. Nein, sie hat gesagt, dass sie mir gehört und dabei so ehrlich ausgesehen, wie nie zuvor. Sie würde sich nicht mit einem anderen treffen und dann so schutzsuchend in meinem Arm liegen. 

Als der Abspann läuft, komme ich zu dem Entschluss, dass es etwas mit ihrer Mutter zu tun haben könnte. Vielleicht geht es ihr wieder schlechter und sie möchte nicht darüber reden, weil es sie sehr belastet. Das klingt plausibel und treibt mich nicht ganz so in den Wahnsinn... 

Julie (POV)

Als der Abspann läuft, zieht Mat mich ein Stück zu sich hoch. Ich sehe ihm in seine leuchtenden Augen und er drückt mich fest an sich, als er mich küsst. Ich fahre mit meiner linken Hand durch sein Haar und als wir voneinander ablassen, lege ich meinen Kopf in seine Halsbeuge. "Was machst du morgen Abend?", fragt er mit rauer Stimme.