Kapitel 16 | Cabrón

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Als die Musik schneller wird, hellt sich Nicolas Gesicht auf.

„Kannst du einen Salsa?", fragt er mich. Seine Schritte werden gleich viel schneller. Mit großen Augen schaue ich ihn an und bin völlig überfordert.

„Nein. Ich kann gar nicht tanzen. Camillo hat mir die paar Schritte beigebracht.", sage ich und muss an gestern denken. Ich habe wirklich ein bisschen Spaß gehabt.

„Camillo? Camillo Perez?", fragt Nicolas und schaut mich wütend an. Hat er etwa auch etwas gegen Camillo? Er war doch sehr nett.

„Ja. Was habt ihr alle gegen ihn? Er war nett zu mir." Nicolas lacht freudlos auf.

„Kleine, Apríl. Du scheinst nicht zu wissen wer Camillo ist. Trau diesem Mann niemals. Egal wie nett er zu dir ist!", sagt Nicolas mit ernster Miene. Doch dann hellt sich sein Gesicht auf.

„Wir sollten nicht über Camillo reden. Jetzt bringe ich dir das richtige Tanzen bei und zwar einen Salsa." Und das macht Nicolas. Er zeigt mir Schritt für Schritt den Salsa, bis ich den Dreh raus habe und sogar lachen muss. Es macht mir Spaß und ich vergesse alles um mich herum.

Mein Ehemann setzt mir einen Strich durch die Rechnung. Als ich ihn sehe, sein wütendes Gesicht sehe, ist es vorbei mit dem Spaß.

Ich halte in meiner Bewegung inne und löse meine Hände von Leonardos Cousin. Er grinst immer noch und ist von unserem Tanz ganz aufgekratzt und er hat seinen Arm um meine Taille gelegt.

Sofort gleitet Leonardos Augen zu Nicolas' Hand um meine Taille.

Werden seine Augen dunkler?

Auf jeden Fall macht der Blick mir deutlich, dass ich mich sofort von Don lösen muss, bevor mein Ehemann seinem Cousin etwas antut.

„Nimm deine Hände von meiner Frau!", knurrt Leonardo und geht einen Schritt auf uns zu, dabei schwankt er.

Ich löse mich aus Nicolas' Griff und gehe auf Leonardo zu um ihn zu stützen. Vorsichtig lege ich meine Hände auf seine Brust. Doch er reagiert nicht wie bei Camillo auf meine Berührung.

Vermutlich ist er dafür viel zu betrunken. Deshalb spreche ich seinen Namen aus.

„Leonardo...", flüstere ich. Sofort schaut Leonardo zu mir runter.
„Es ist alles gut. Glaub mir. Wir haben nur getanzt und Spaß gehabt.", erkläre ich Leonardo.

Doch anscheint habe ich was Falsches gesagt. Aus seinen Augen scheinen Pfeile zu schießen. So wütend funkelt er mich und seinen Cousin an.

„Bruder... Komm schon, beruhig dich wieder.", meldet sich ein junger Mann zu Wort und tritt neben Nicolas, der Leonardo wütend anschaut. Warum ist er jetzt wütend.

„Ich werde mich nicht beruhigen!", lallt Leonardo und geht auf Nicolas zu. Dieser macht auch einen Schritt auf Leonardo zu. O Gott! Was passiert hier gerade?

„Nicolas...", wende ich mich an Leonardos Cousin.

„Ich glaub es ist besser, wenn du gehst. Danke, dass du mit mir getanzt hast. Das hat mich sehr gefreut.", sage ich und lächele Nicolas an.

„Ich bin in der Nähe.", sagt er nur, funkelt Leonardo an und verschwindet dann, genauso wie der junge Mann, der Leonardo gefolgt ist. Jetzt bin ich mit meinem Mann alleine auf der Tanzfläche und stehe einfach nur neben ihm.

„Hab ich dir nicht gesagt, dass du nicht jeden anlächeln sollst?", nuschelt Leonardo und legt seine linke Hand in meinen Nacken. Ich schaue zu ihm hoch. Dabei versuche ich ihn einzuschätzen. Warum ist er nur so dagegen, wenn ich lächele?

„Tut mir leid, aber Nicolas ist lieb zu mir gewesen und hat mich deiner Oma und deinem Opa vorgestellt. Er hat mich nicht... ignoriert.", traue ich mich zu sagen.

„Ignoriert? Du krallst dir meinen Cousin, nur, weil ich dir nicht andauernd hinterherrenne?", lallt er und schwankt kurz.

Aus Reflex lege ich meine Arme um seinen Oberkörper, damit er nicht hinfällt. Doch Augenblicklich lasse ich Leonardo los und versuche mich aus seinem Griff zu lösen.

„Ich will doch nicht, dass du mir hinterherrennst. Ich... ich bin nur die ganze Zeit alleine gewesen. Deine Oma ist zu mir gekommen. Hat mich deinem Opa vorgestellt. Diese Aufgabe hättest du übernehmen müssen! Und mich vielleicht von ihren Drohungen beschützen. Seit ich hier bin, wird mir nur gedroht." Leonardo lacht auf und gibt mich frei.

„Du solltest diese Drohungen nicht auf die leichte Schulter nehmen, Apríl. Wenn du dich nicht anständig benimmst, bist du so gut wie tot, das verspreche ich dir und ich werde es sein, der den Abzug drückt. Das verspreche ich dir.", zischt mir Leonardo ins Ohr.

Ich bekomme Gänsehaut.

„Und die einzige Aufgabe, die ich in dieser Ehe haben werde, dulce Apríl (süße) ist dich zu vögeln. Es wird nur das zwischen uns geben. Keine Romantik, keine Liebe, keine Gefühle. Das gibt es bei mir nicht. Nur viel Sex." Entsetzt schaue ich ihn an. Diese Worte treffen mich hart, obwohl es mich nicht wundern sollte.

Er ist ein cabrón (Arschloch)!

„Ich werde nicht mit dir schlafen. Nie!", stottere ich und entferne mich einen Schritt von Leonardo.

„Doch, das wirst du. Und zwar heute Nacht. Jeden Tag. Bis ans Ende deines erbärmlichen Lebens. Wann immer ich will. Denn du bist meine Hure!" Verletzt schaue ich Leonardo an.

Tränen bilden sich in meinen Augen. Mein Hirn setzt aus und ich mache etwas Dummes. Ich verpasse Leonardo eine Ohrfeige.

Sein Kopf fliegt zur Seite, seine Wange färbt sich rot. Leonardo spannt sein Kiefer an und dreht seinen Kopf langsam zu mir. Aus wütenden Augen schaut er mich an und geht einen Schritt auf mich zu.

Sofort mache ich einen Schritt nach hinten, um den Abstand zwischen uns bestehen zu lassen. Verdammt was habe ich nur getan! Ich bin so gut wie erledigt. Er wird mich umbringen.

„Leonardo... es-es tut mir leid... ich wollte das nicht.", stammele ich und gehe immer weiter einen Schritt zurück, während Leonardo auf mich zukommt.

„Ich lasse dir das durchgehen, aber nur, weil so viele anwesend sind und ich meine Frau vor meinen Geschäftsleuten nicht schlagen kann. Aber wenn das nochmal vorkommt, werde ich dich windelweich prügeln.", droht mir Leonardo. Dann dreht er sich um und verschwindet.

.·.'.·.

l.g. Sunny Kyle 💛

Forced - Gefährliche LeidenschaftTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon