Kapitel 42 | Traum

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Leonardo kommt nur wenige Augenblicke wieder und hat meinen BH in einer Hand. Er öffnet die Wagentür und legt mir den BH in den Schoß. Ich bedanke mich bei ihm und lege meine Hände um den Stoff des BHs.

Mein Ehemann startet den Wagen und fährt los. Mein Blick gleitet zu ihm und bleibt an seiner rechten Hand hängen. Seine Fingerknöchel seiner rechten Hand sind dunkelrot.

„Was hast du gemacht?", frage ich misstrauisch und wische mir die Tränen von der Wange. Abwartend sehe ich meinen Ehemann an. Er wird doch nichts angestellt haben.

„Deinem Bruder eine Lektion erteilt. Er hat dich nicht eine Schlampe zu nennen, princesa.", sagt Leonardo und schaut kurz zu mir rüber und konzentriert sich dann auf die Straße.

„Das hättest du nicht machen müssen, wirklich. Mein Bruder ist betrunken und hat keine Ahnung was er da sagt.", rechtfertige ich mich für meinen Bruder.

„Dennoch nehmen dich seine Worte mit, princesa. Er hat dich zum Weinen gebracht." Leonardo legt seine verletze Hand auf meinen Oberschenkel und streicht sanft darüber.

„Du hast mich auch schon zum Weinen gebracht, Leo. Viele Male." Ich seufze.

„Es kommt mir so vor, als wären wir schon ewig verheiratet. Dabei sind wir gerade mal vier Tage verheiratet.", sage ich und schaue aus dem Fenster. Im Inneren breitet sich Schweigen aus. Jeder hängt seinen Gedanken nach.

Mir kommt Valentinas Worte in den Sinn.
‚Ich gebe dir eine Woche Zeit. Wenn du bis dahin nicht verschwunden bist, werde ich schon dafür sorgen. Dich wird nämlich niemand vermissen. Am aller wenigsten Leonardo. Denn er hat schließlich mich.'

Ob sie mich wirklich aus den Weg schaffen will? Ob sich Leo darüber Gedanken macht, wenn ich irgendwann Tod bin? Wird mein Bruder um mich trauern oder froh sein, dass ich endlich weg bin und er sich nicht um mich kümmern muss.

Vielleicht bin ich ja seit dem Tod unserer Eltern eine Plage gewesen.

„Schlaf etwas, princesa. Wir haben eine weiten Weg vor uns.", sagt Leonardo. Verwundert schaue ich ihn an.

„Wir brauchen doch nicht lange bis wir beim Anwesen sind."

„Stimmt, aber wir werden nicht zum Anwesen fahren.", sagt Leonardo und beschleunigt das Auto.

„Wohin werden wird den dann fahren?", frage ich interessiert.

„Nach Cancún. Das ist eine Stadt am Meer.", erklärt mein Ehemann.

„Ich habe keine Sachen dabei. Wir müssen nochmal umkehren.", sage ich leicht aufgebracht.

„Mach dir keine Sorgen. Ich habe alles Nötige eingepackt und wenn du etwas brauchst, dann kaufen wir einfach ein. Und jetzt schlaf, princesa. Wir fahren ein paar Stunden.", meint Leonardo und streicht über meine Oberschenkel. Ich kann die Wärme durch die Jeans spüren, die von seiner Hand ausgeht.

Um es mir bequem zu machen, ziehe ich die Schuhe aus und ziehe sie an, sodass sie auf dem Sitz liegen. Leonardos Hand ist dabei zwischen meine Schenkel eingeklemmt. Dann schließe ich meine Augen und bin wenige Sekunden später eingeschlafen.

„Apríl... Apríl mi amor (mein Schatz).", höre ich die Stimme meiner mamá. Ich drehe mich zu ihr um und sehe in ihr blasses Gesicht. Doch es wird von ihrem Lächeln erhellt. Sie ist wirklich die schönste Frau die ich je gesehen habe.

„Mamá.", sage ich erfreut und erwidere ihr Lächeln.

„Komm zu mir, mir amor.", lockt sie mich zu sich. Sofort gehe ich auf sie zu.

„Apríl.", sagt jetzt mein papá, der neben meiner mamá erscheint. Er legt einen Arm um sie und zieht meine mamá an sich. Sie schaut zu ihm hoch und wieder erstrahlt ihr blasses Gesicht.

„Komm zu uns.", sagt jetzt mein papá. Ich laufe schneller und falle in die Arme von meinen Eltern. Ihre Arme umschließen mich und drücken mich fest an sich.

Sofort fühle ich mich geborgen. Fühle mich wie zuhause. Plötzlich wird mein linkes Fußgelenk und zurückgerissen. Ich schreie und strecke meine Hände nach meinen Eltern aus. Alles wird um mich herum schwarz, hüllt mich ein. Ich kann ihr nicht entfliehen.

„Apríl! Hilf uns!", ruft meine mamá. Ich kann ihre Angst sehen, die Panik steht ihr mitten ins Gesicht geschrieben.

„Mamá! Papá!", schreie ich nach meinen Eltern, doch ich werde an meinem Knöchel weiter von meinen Eltern weggezogen. Ich beginne zu strampeln, doch nichts hilft. Der Abstand zu meinen Eltern wird immer größer.

„Ich habe dir gesagt, dass du dich von Leonardo fernhalten sollst. Ich habe dich gewarnt, Schlampe. Aber du wolltest nicht hören.", ertönt Valentinas Stimme.

Erschrocken drehe ich mich um und sehe sie über mir stehen. Sie lächelt mich gehässig an. Ihre Augen funkeln. Sie scheint Gefallen daran zu finden, mich zu quälen.

„Jetzt bekommst du es zu spüren, Schlampe. Ich habe dich gewarnt." Sie hebt ihren Arm. In ihrer Hand befinde sich eine Pistole, die sie auf meine Eltern zielt.

„Nein, hör auf. Lass meine Eltern in Ruhe!", schreie ich sie an und richte mich auf.

„Princesa...", ertönt nun Leonardos Stimme. Erleichterung breitet sich in meiner Brust aus. Er wird mir helfen. Da bin ich mir sicher.

„Leo. Hilf mir!", sage ich und gehe auf ihn zu. Er legt seinen Arm um Valentinas Taille und zieht sie an sich. Zufrieden schaut sie mich an.

„Du hättest auf sie hören sollen, Apríl.", sagt Leonardo und küsst Valentina auf die Schläfe. Valentina schmiegt sich an Leonardo und entsichert die Waffe in ihrer Hand. Dann drückt sie zweimal ab.

Beide Schüsse sind ohrenbetäubend laut. Ich drehe mich um und sehe die Körper meiner Eltern auf den Boden liegen.

„Nein! Was hast du getan? Warum?", schreie ich verzweifelt und wende mich wieder Valentina und Leonardo zu.

„Ich habe dir gesagt, dass du dich von Leonardo fernhalten sollst. Doch du hast nicht auf mich gehört. Pech würde ich sagen."

„Bring es zu Ende, princesa.", raunt Leonardo Valentina zu. „Ich will dich. Und zwar hart." Valentina lädt die Waffe und richtet sie auf mich, dann drückt sie ab.

PRINCESA.", reißt mich Leonardos Stimme aus meinem Traum.

.·.'.·.

Noch ein Kapitel für euch 💛

Vlt schaffe ich noch
ein Kapitel, mal schauen.

Meinung zum Traum?

l.g. Sunny Kyle 💛

Forced - Gefährliche LeidenschaftNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ