Kapitel 87 | „Wer bist du?"

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Das letzte Kapitel vom ersten Teil.
....

Über Wochen wird Apríl von Albträumen gequält und ich kann nichts dagegen machen. Ich liege Nacht für Nacht neben ihr und versuche sie zu beruhigen. Jedes Mal ist es die Beruhigungstablette, die sie zur Ruhe kommen lasst, doch das ist keine Lösung für immer. Apríl muss lernen, damit umzugehen. Auch meine Mom hat nicht wirklich Erfolg mit Apríl.

Irgendwann sitzt Apríl auf der Couch, im Bett oder in irgendeinem anderen Raum und weint. Nicht mal nach draußen möchte sie. Ihre Angst ist einfach viel zu groß. Sie spricht auch nicht mit mir. Sie sagt nur meinen Namen und wirft sich mir in den Arm, dann weint sie weiter. Das geht schon seit zwei Monaten.

Ich bin kurz vorm Rausrasten. Würde dieser Mann noch leben, der ihr das alles angetan hat, würde ich ihn Folter, bis er an seinen eigenen Schreien verreckt. Das würde mir Genugtuung schaffen. Aber er liegt schon unter der Erde und ich müsste eigentlich in den Knast und das für fünf bis zehn Jahre.

Mein Dad ist dabei die Sache zu regeln, den außer mich und meine Mutter lässt Apríl niemanden mehr an sich heran. Und das ist ein großes Problem. Es ist schließlich nicht unbekannt wer ich bin.

Ich laufe unruhig in dem Penthouse herum und warte auf Apríl und meiner Mom. Sie konnte meine Frau dazu überreden, mit ihr in den Central Park zu gehen, während ich einiges zu klären hatte. Unruhig fällt mein Blick auf die Uhr.

Die beiden sollten schon längst hier sein. Die Sirenen die durch die ganze Stadt dröhnen machen es nicht leichter für mich. Dadurch wächst meine Sorge und ich habe das ungute Gefühl, dass etwas passiert ist.

Ich greife nach meinem Handy und rufe meine Mom an. Es piept und piept und piept und piept. Sie geht nicht ran. Ich versuche es bei Apríl. Hier werde ich gleich auf die Mailbox weitergeleitet. Ich spreche ihr die dritte Nachricht aufs Handy.

‚Princesa... wo seid ihr? Verdammt ich mache mir wirklich sorgen. Ruf mich bitte an, wenn du meine Nachrichten hörst.' Ich lege auf und bin versucht, mein Handy gegen die Wand zu schmeißen. Würde Apríl im Moment nicht so empfindlich sein und auf alles mit Angst reagieren, würde ich ihr meine Sorge um sie in eine Drohung verpacken. Aber da ich die einzige männliche Person bin, der sie vertraut, kann ich das nicht machen. Es würde vermutlich Jahre dauern, bis sie mir wieder vertraut.

Es klingelt an der Tür und ich gehe mit zügigen Schritten auf diese zu. Ich öffne sie, ohne durch den Spion zu schauen und sehe mich zwei Polizisten und meinem Vater gegenüberstehen. Wehe die wollen mich jetzt abführen oder das Penthouse durchsuchen.

„Was kann ich für Sie tun, Officers?", frage ich so freundlich wie möglich und schaue meinen Dad an. Warum hat er mich nicht angerufen?!

„Dürften wir hereinkommen, Leo? Wir müssen mit dir reden.", sagt Dad eindringlich. Ich gehe von der Tür weg und lasse die drei Männer in meine Wohnung. Mein Vater geht voraus, seine Kollegen folgen ihm.

Ich schließe die Tür und folge den drei Männern in Wohnzimmer. Wir setzen uns auf die Couch, abwartend schaue ich einen nach dem anderen an.

„Raus mit der Sprache! Ich weiß, dass ich eigentlich in den Knast muss. Aber ich kann Apríl nicht im Stich lassen, weil ich sie verteidigt habe.", sage ich und verschränke die Arme vor meiner Brust. Dabei schaue ich meinen Dad tief in die Augen.

„Du gehst auch nicht in den Knast. Noch nicht.", sagt Dad und senkt seinen Kopf. Dann streicht er sich durch sein Haar. Er wirkt nicht mehr so gefasst wie vor ein paar Sekunden.

„Wir sind hier wegen Apríl und deiner Mom.", sagt Dad. Ich werde hellhörig und lehne mich nach vorne.

„Was ist mit den Beiden? Geht es ihren gut?"

Forced - Gefährliche LeidenschaftWhere stories live. Discover now