Kapitel 72 | ganz viel Liebe

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Schon im nächsten Moment bereue ich mein Geständnis an Leo. Er weicht vor mir zurück. Nimmt seine Hände von mir und fährt sich mit seinen Händen durch sein Haar. Er wirkt dabei gestresst und verzweifelt. Und ich bin der Grund dafür. Ich hätte mir etwas anderes Ausdenken sollen, dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation.

„Leo...", setze ich an und möchte auf ihn zugehen, lasse es dann allerdings sein. Er braucht bestimmt Abstand.

Ich habe ihm schließlich meine Gefühle gestanden, gesagt, dass ich in ihn verliebt bin. Ich gehe einen Schritt zurück, streiche über meine Arme, weil mir kalt ist und wende mich ganz von meinem Ehemann ab.

Ich kann Leo nicht ansehen, während er verzweifelt auf mein Geständnis reagiert. Mir wird schlecht, mein Magen zieht sich zusammen. Tränen bilden sich in meinen Augen.

Leo wird jetzt bestimmt abweisend zu mir sein. Mich verabscheuen, mich als naives Mädchen betiteln. Arme legen sich um meinen Oberkörper und ziehen mich an eine starke Brust.

Doch ich lehne mich nicht an Leo, obwohl der Drang groß ist, weil mir so kalt ist. Ich spüre Leos Atme an meiner Wange, seine Lippen berühren leicht meine Schläfe.

„Wie kannst du mich nur Lieben, princesa.", flüstert Leo an meinem Ohr. „Ich wollte dich in unserer Hochzeitsnacht nehmen. Ich wollte dich gegen deinen Willen nehmen! Ich habe dich nur ausgewählt gehabt, weil ich dich nur ansehen musste und das wollte ich dich schon. Du wurdest wegen meiner Vergangenheit ertränkt. Du wirst von meiner Familie bedroht. Mein Vater will dich gegen deinen Willen nehmen. Dein Leben an meiner Seite ist doch nicht schön. Ich kann dir nichts bieten.", sagt Leo. Ich drehe mich zu Leo um und betrachte ihn. Dabei ist es mir egal, ob er meine Tränen sehen kann.

„Was du da sagt, Leo, wird nichts an meinen Gefühlen dir gegenüber ändern. Hast du etwa vergessen das wir ein Team sind? Wir gehören zusammen, auch wenn ich gezwungen wurden. Du bist nicht grausam zu mir. Du bist immer lieb zu mir, Leo. Du zeigst mir, wer du wirklich bist."

„Woher willst du das wissen, princesa."

„Ich weiß es einfach, Leo. Und was ich noch weiß, ist, dass ich dich liebe.", sage ich nochmal und schaue ihm dabei fest in die Augen. Leo sieht mich einfach nur an, dann nimmt er mein Gesicht zwischen seine Hände und wischt meine Tränen von meinen Wangen.

„Du solltest mich nicht lieben, Apríl. Aber heute ist dein Glückstag." Leo legt seine Lippen auf meine und küsst mich mit solch einem Verlangen, dass mir die Luft wegbleibt.

Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und drücke mich an seinen Körper. Pfiffe sind zu hören und ich will mich schon von Leo lösen, doch er umschließt mich mit seinen Armen fester und lässt mich nicht los.

Nach einiger Zeit wird der Kuss langsamer, gefühlvoller, bis Leo seine Stirn gegen meine legt und mir fest in die Augen sieht. Mein Herz rast wie verrückt in meiner Brust.

„Weißt du Apríl, ich habe es nicht so mit der Liebe. Aber es ist verdammt leicht, sich in dich zu verlieben.", sagt Leo. Ich brauche einen Moment um zu realisieren, was Leo da gesagt hat.

„Kannst du das wiederholen?", frage ich Leo.

„Du hast mich schon verstanden, princesa. Ich werde es nicht nochmal wiederholen.", sagt Leo. Auf meinem Gesicht bildet sich ein Grinsen.

„Gehen wir ins Penthouse? Rosslyn und Aaron sind schon gegangen und meine beiden Geschwister, bleiben sicherlich noch etwas hier und besaufen sich.", sagt Leo. Ich nicke zustimmend und fröstele im nächsten Augenblick. Leo zieht sich seine Jacke aus und hält sie mir hin.

Bereitwillig schlüpfe ich mit meinen Armen in die Ärmel hinein und schließe den Reisverschluss.
Leo nimmt meine Hand und zieht mich durch den Gang, wo sich die Toiletten befinden durch den Club nach draußen, wo immer noch eine lange Schlange von jungen Menschen vor dem Eingang steht.

Forced - Gefährliche LeidenschaftWhere stories live. Discover now