Kapitel 56 | Bilder der Vergangenheit

40.1K 1K 81
                                    

Leo rollt uns herum, sodass er auf mir liegt. Er streicht mein Haar zur Seite, beugt sich runter und küsst mich kurz.

Ich schließe meine Augen und genieße diese Zärtlichkeit, die Leo seit neusten mir gegenüber aufbringt. Leo zieht sich etwas von mir zurück. Ich öffne wieder meine Augen und schaue zu ihm auf.

„Hast du Lust auf ein Bad?", fragt Leo. Ich nicke stumm und versuche mich etwas zu bewegen, aber meine Glieder sind einfach viel zu schwer. Leo küsst mich nochmal, zieht sich von mir zurück und nestelt an seiner Hose herum.

Mein Blick wandert zu Leos Unterleib. Sein Bauch ist voller weißem Zeug. Meine Wangen werden heiß. Vermutlich laufe ich gerade rot an.

„Du hast dich gerade an mir gerieben, wie eine Besessene und nur, weil du mein Sperma auf meinem Bauch siehst, wirst du rot, princesa?", sagt Leo mit einem Grinsen im Gesicht.

Durch seinen dummen Spruch, schießt mir noch mehr Hitze ins Gesicht. Deshalb wende ich meinen Blick ab.

Ich höre Leos leises Lachen und wie er sich entfernt und ins Badezimmer geht. Er hantiert etwas in den Schränken herum, dann höre ich das Wasser rauschen, welches in die Wanne eingelassen wird.

Ich drehe mich auf den Bauch und ziehe mich Leos Kopfkissen heran, auf welches ich mich lege und mir dann wieder das Buch schnappe, welches ich mir angeschaut habe, bevor Leo wieder diese Sachen mit mir angestellt hat, die mich ganz schwach machen.

Aufmerksam blättere ich weiter in dem Buch und bin wieder von dieser Schönheit der Natur überwältigt.
Leo kommt wieder ins Zimmer zurück, sein Sperma hat er entfernt.

„Leg dich schon mal in die Wanne. Ich komme gleich wieder.", sagt Leo und verschwindet aus dem Zimmer. Ich stehe auf, lege das Buch auf den Nachttisch.

Bevor ich ins Bad gehen, betrete ich nochmal den Kleiderschrank und suche mir bequeme Unterwäsche, Top und eine Stoff Hotpants heraus. Für Leo suche ich Boxershorts und eine Joggingshorts heraus.

Als ich die Shorts aus dem Schrank ziehe, fällen einige Bilder aus dem Schrank. Verwundert bücke ich mich, lege die Klamotten auf den Boden und beginne die Bilder aufzusammeln.

Aus Neugier drehe ich die Bilder um. Mein Herz setzt für eine Sekunde aus, bevor es in meiner Brust anfängt zu rasen.

Es ist ein Ultraschallbild. Mit einem Farbstift wurde etwas eingekreist und unten an den Rand geschrieben. Wieder ärgert es mich, dass ich nie lesen gelernt habe. Dann wüsste ich nämlich, was dort hingeschrieben wurde.

Ist das Bild von Valentina? Hat Leo mich angelogen, als er meinte, dass es nicht sein Kind ist?

Ich lege das Ultraschallbild mit zitternden Händen auf den Boden und schaue mir das nächste Bild an. Darauf sieht man Valentina. Die junge Version von Valentina.

Ich lege es neben dem Ultraschallbild auf den Kleiderschrankboden. Dann schaue ich mir das nächste Bild an. Ich mache große Augen.

Zweimal Valentina?

Ich traue meinen Augen nicht. Sie hat eine Zwillingsschwester! Ich lege das Bild auf den Boden und schaue mir das nächste Bild an.

Es ist Leo und mit einer Version von Valentina. Bei dem nächsten Bild sehe ich Leo, Salvador und die beiden Valentinas. Leo und Salvador tragen Smokings. Die beiden Valentinas tragen Hochzeitskleider.

Ich muss sagen, das die Zwillinge hübsch sind. Ist das die Frau, die Leo umgebracht hat?

Ich betrachte Leo auf dem Bild. Er sieht verdammt jung aus. Damals muss er in meinem Alter gewesen sein. Wie alt er wohl jetzt ist?

Vielleicht so alt wie Rodrigo. Er wird in diesem Jahr 27 Jahre alt. Genaugenommen im September.

Auf dem nächsten Bild ist wieder eine Frau, nein es ist ein Mädchen. Mit stechend graue Augen.

Sie liegt in einem Krankenhausbett, hat ein Baby im Arm und ein Junge sitzt neben ihr und grinst glücklich in die Kamera.

Er hat viele Zahnlücken, einen braunen Wuschelkopf und ebenfalls graue Augen. Diese Augen kommen mir bekannt vor.

„Wie hast du die Bilder gefunden?", ertönt Leos Stimme. Ich zucke zusammen und schaue auf. Treffe auf stechend graue Augen. Die selben Augen, wie die auf dem Bild. Die selben Augen, die die Frau hat.

Ist das etwa seine Mutter? Ich dachte eine der Frauen von Salvador sei Leos Mutter.

Aber dieser Gedanke ist völlig falsch von mir gewesen. Keine dieser Frauen hat solche auffällige Augen. Seine Mutter lebt nicht hier. Wo sie wohl sein mag.

„Ich... ich wollte nur Klamotten aus deinem Schrank holen. Sie sind aus dem Schrank gefallen.", sage ich und wende meinen Blick von ihm ab. Ich schaue mir das nächste Bild an.

Es ist wieder der kleine Leo und noch ein kleiner Junge. Vielleicht ist das das Baby vom anderen Bild. Ein Mann hat die beiden Jungs auf den Armen. Glücklich schaut er klein Leo an. Sein Blick ist voller Stolz.

Auf dem nächsten Bild hat Leo einen komisch aussehenden Ball in der Hand und einen Helm auf den Kopf. Der Helm ist ihm viel zu groß. Neben ihm kniet die junge Frau. Ihr Bauch ist gewaltig gerundet.

Sie ist schwanger. Aber sie sieht verdammt glücklich und fröhlich aus.

Diese ganzen Bilder sprechen von einer ganz anderen Zeit. Einer glücklichen Zeit, ohne Drogen, Waffen, Missbrauch und Drohungen.

„Erzählst du mir etwas über diese Fotos?" Ich hebe das Ultraschallbild hoch und zeige es ihm. „Vielleicht bei dem? Ist es von Valentina? Ist das euer Baby?", frage ich nach und schaue Leo abwartend an. Sein Brustkorb hebt sich schwer. Ihm gefällt gar nicht, dass ich nachfrage. Geschweige, dass ich dies Bilder gefunden habe.

„Ich habe dir gesagt, dass das Kind nicht von mir ist, princesa. Sie ist im ersten Monat schwanger.", sagt er und kommt auf mich zu in den Kleiderschrank.

„Und das soll ich dir glauben? Selbst wenn sie im ersten Monat schwanger wäre, könntest du mit ihr zusammen gewesen sein. Du warst fünf Wochen nicht da. Sie war auch eine Zeit lang nicht da. Wart ihr zusammen?" Leo hebt seine rechte Augenbrauche und lacht kurz auf.

„Ist das dein ernst, princesa?"

„Was ist das alles überhaupt?", frage ich und schaue mir die anderen kurz an. Bei einem Bild bleibe ich mit meinem Blick stehen und traue meinen Augen kaum.

Bei der Verlobung wurde Camillo von Leo bedroht und hier haben sie die Arme über die Schulter des anderen gelegt und grinsen.

„Das Apríl, ist meine Vergangenheit und du hast die Finger davon zu lassen, verstanden?", herrscht Leo und kommt auf mich zu. Dann sammelt er alle Bilder ein und verschwindet mit ihnen.

Ratlos schaue ich Leo hinterher, doch ich will Leos Vergangenheit zu lüften. Um jeden Preis.

.·.'.·.

Neugierig?

Ja,...
wir haben einen kleinen Einblick in Leos Vergangenheit bekommen.
Und natürlich werden wir mehr erfahren.

l.g. Sunny Kyle 💛

Forced - Gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt