Kapitel 75 | Geburtstag

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Sie ist ja noch viel hübscher als du gesagt hast, Leo.", sagt meine Mom auf Englisch, wodurch Apríl nichts versteht. Unsicher schaut Apríl zu mir, weshalb ich ihr ein Lächeln schenke und sie noch mal von oben bis unten betrachte.

Meine junge Frau ist wirklich hübsch. Und obwohl ich ihren langen Haaren hintergetrauert habe, finde ich ihre kurzen Haare besser. Der Haarschnitt lässt sie älter wirken als das sie ist.

„Hallo, Apríl. Ich bin Carmen, Leos mamá.", stellt sich meine Mom Apríl auf Spanisch vor. Dabei schüttelen sich die beiden die Hände.

„Hallo Carmen.", begrüßt Apríl meine Mom mit einem schüchternen Lächeln. Ihr Blick gleitet zu meinem Stiefvater, der mich als seinen eigenen Sohn aufgezogen hat und mich viel gelernt hat, was Salvador nicht getan hat.

Salvador hat mir nur Härte und Gewalt gelehrt. Auch wie ich Menschen manipuliere, dass ich sie unter Kontrolle habe.

Leon dagegen hat mich gelehrt sich mal zu verlieren und nicht immer die große Klappe zu haben, die ich in meiner Jugend bessenhabe. Diesen Kampf haben wir immer beim Ringkampf ausgetragen, wo ich einiges einstecken musste.

„Ich bin Leon, Leos papá. Freut mich, dich kennenzulernen.", stellt sich Leon auf Spanisch vor. Mein abuelo Victor kommt ursprünglich aus Mexiko.

Damit die Familie mehr Geld bekommt, sind sie in die USA. Dort wurde Victor ein Cop und hat angefangen gegen das Ramírez-Kartell zu ermitteln. Er hatte einen Partner, sein bester Freund, der meine Mom hochschwanger zur Flucht verholfen hat.

Meine Granny Ana hat meine Mom bereitwillig aufgenommen. Mom ist dann für immer geblieben, sie hat sich verliebt und zwar in Leon.

„Hallo Leon.", begrüßt Apríl ihn. Sie ist unsicher und zwar nicht deswegen, weil sie ihn nicht kennt, sondern wegen seiner Statue. Er ist breiter und größer als ich und das schüchtert sie ein.

Meine Granny Ana drängt sich an Leon vorbei, reißt die Arme auf und drückt Apríl fest an sich. Apríl ist überfordert und steht einfach nur stocksteif da und lässt sich von meiner Granny umarmen.

Was für ein hübsches Mädchen, du da als Frau hast, mein Schatz.", sagt Granny und strahlt mich an. Apríl schaut mich verständnislos an, weshalb ich sie anlächele und ihr einen Kuss gehe. Es freut mich, dass meine Granny und meine Eltern Apríl herzlich begrüßen.

„Das ist meine Granny Ana. In Mexiko würden wir abuela sagen.", erklärt ich Apríl die Bedeutung des Namen Granny. Apríl nickt und wird noch dem restlichen Teil meiner Familie vorgestellt.

„Es ist ja noch gar nicht für dein Geburtstag geschmückt, mein Schatz.", schimpft Granny auf Spanisch und schaut mich tadelnd an.

„Ich habe keine Deko hier, um für meinen Geburtstag zu schmücken, Granny. Außerdem ist es nur ein Geburtstag." Granny Ana schaut mich entsetzt an.

„Nur ein Geburtstag? Kinder, wir verlegen die Feier zu uns nach Hause. Das wird ja sonst der schlimmste Geburtstag, der wir je gefeiert haben.", meint Granny Ana.

„Mom, das reicht doch vollkommen.", meint Leon und hat den Arm um meine Mom gelegt. Sie schaut zu ihm hoch. Ihr Blick ist voller Liebe.

„Oh nein. Mein Enkel hat Geburtstag und der wird so oft gefeiert, bis ich sterbe. Das gilt für euch alle. Auch bei dir meine Liebe.", richtet sie sich nun an Apríl. „Auf geht's Kinder."

Und somit machen wir uns auf den Weg zum Haus meiner Granny. Apríl und ich sitzen bei meinen Eltern hinten im Auto. Apríl schaut wieder raus und saugt alle Eindrücke in sich auf.

„Leo hat mir zwar versichert gehabt, dass es dir gut geht, aber ich würde es gerne von dir hören. Hat dich Salvador angefasst?", fragt meine Mom und schaut meine Ehefrau besorgt an.

„Er hat es immer angedeutet. Aber nichts gemacht.", erklärt Apríl meiner Mom, die erleichtert aufatmet.

„Können wir später reden? Ich möchte, dass es dir gut geht und dich nicht irgendwie zurückziehst.", fragt Mom. Apríl schaut zu mir, weiß nicht so recht, ob sie das Angebot meiner Mom annehmen soll. Ich nicke zustimmend.

„Ja, können wir gerne machen.", sagt Apríl und greift nach meiner Hand, die sie in ihren Schoß legt.

Wir schweigen die restliche Autofahrt zu meiner Granny. Sie und meine Tante Candela, die kleine Schwester meines Dads steigen gerade aus und hasten durch den Regen zur Haustür.

Meine Tante schließt auf und geht mit meiner Granny ins Haus, der Rest folgt ihnen und lässt die Tür für uns offen. Wir betreten das große Haus, welches Canndela und Granny Ana schmücken. Die Familie hilft ihnen.

„Apríl-Liebes. Wollen wir einen Kuchen backen?", fragt meine Mom. Apríl nickt dieses mal ohne mich mit ihrem Blick um Erlaubnis zu fragen. Sie zieht ihre Jacke und ihre Schuhe aus. Dann folgt sie meiner Mom in die Küche.

Mein Dad und ich gehen ins Wohnzimmer wo schon alle Männer mit einem Glas sitzen und daraus trinken. Mein Onkel Dylan, der kleine Bruder meines Vaters reicht uns jeweils ein Glas.

„Auf die 29, mein Junge.", sagt Dylan und wir stoßen alle an. Wir trinken einen Schluck und machen es uns auf der Couch bequem. Doch ich schaue zu Apríl in die Küche, damit ich sie weiterhin im Blick habe.

„Ich beneide dich, Cousin.", meint Enzo, mein 20-jähriger Cousin. Ich schaue zu ihm und grinse in breit an.

„Zurecht. Aber wenn du sie nur falsch ansiehst oder dumm anmacht, breche ich dir die Nase.", warne ich meinen Cousin.

Abwehrend hebt Enzo seine Hände und grinst dabei. Ich schaue wieder zu Apríl, die gerade Lachen muss, weil meine Mom irgendetwas zu ihr gesagt hat.

Der Klang ihres Lachens ist wunderschön. Noch nie habe ich sie so lachen gehört. Es ist fast Balsam für meine Seele.

„Sie ist wirklich ein wundervolles Mädchen. Wie ist sie zu dir gekommen?", fragt meine Granny. Keine, bis auf meine Eltern, weiß unter welche Umstände Apríl zu mir gekommen ist.

„Ihr Bruder wollte Mitglied des Ramírez-Kartells werden. Er hat versagt und die Ware zurück gelassen. Er schuldete Salvador 168.000 Dollar. Aber die konnte er nicht auftreiben. Entweder er ist tot oder er gibt uns Apríl. Er hat sich für Apríl entscheiden. Salvador hätte sich ihr sonst aufgezwungen. Und bevor jemand anderes sie heiraten konnte, hab ich sie geheiratet.", erkläre ich.

„Ich hoffe doch sehr, dass du sie gut behandelst. Es reicht schließlich, dass sie aus ihrem Umfeld gerissen wurde.", sagt Granny und sieht mich streng an.

„Sie hat es bei mir gut, Granny. Ich beschütze Apríl.", sage ich und schaue wieder zu meiner jungen Frau. Unsere Blicke kreuzen sich. Ihr Anblick reißt mich völlig in ihren Bann.

„Und du liebst sie.", sagt jetzt Leon. Ich schaue in die Runde, bevor ich meinen Dad fest in die Augen schaue.

„Ja, das tu ich."

.·.'.·.

Ich weiß nicht so ganz, was ich von dem Kapitel halten soll.

Außer, dass ich Granny Ana liebe.

Das nächste Kapitel kommt erst morgen Abend. Ich nutze jetzt die Zeit um vorzuschreiben.

l.g. Sunny Kyle 💛

Forced - Gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt