Kapitel 91 | In einer anderen Welt

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Gegen Mittag gehen wir wieder zurück zum Wagen, weil der Hunger ins uns aufkommt. Leonardo schiebt mich durch den Park, Luis trabt die ganze Zeit neben mir her und dreht seinen Kopf ab und zu in meine Richtung, als würde er überprüfen wollen, dass ich noch in dem Rollstuhl sitze.

Ich strecke meine Gesunde Hand nach ihm aus und lasse sie über sein weiches Fell wandern.

„Meine Mom hat mich gestern gefragt, ob du mit der Familie essen möchtest. Sie würde sich freuen.", sagt Leonardo und schiebt mich über die Straße zu seinem Wagen.

Er öffnet den Kofferraum und die Hunde springen hinein, dann schließt er die Klappe. Ich lasse mir seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist. Alle kennen mich, nur ich kenne keinen von der Familie. Meine Laune sinkt wieder.

„Wir können auch erstmal warten, bis du die Familie kennenlernst. Sie verstehen deine Situation und wollen dich nicht drängen.", sagt Leonardo und schiebt mich zur Beifahrertür.

Er öffnet sie und schiebt seine Arme unter meine Knie und Rücken. Er hebt mich mit Leichtigkeit hoch und setzt mich auf den Beifahrersitzt ab. Dabei steigt mir sein Duft in die Nase und ich erlaube mir kurz die Augen zu schließen und tief einzuatmen. Dieser Duft ist mir so vertraut.

„Wie ist es mit dir?", frage ich, als sich Leonardo von mir zurückzieht. Er schaut mir in die Augen und legt seine Hände auf meine Wangen.

„Ich will einfach nur meine alte Apríl zurückhaben. Und ich werde alles dafür tun.", sagt er und beugt sich etwas zu mir vor. Ob er mich wieder küssen will?

Es gefällt mir, wenn seine Lippen auf meinen Liegen und leichten Druck ausüben. Es fühlt sich an als würde ich schweben.

„Und wenn es nicht funktioniert?", frage ich, während er immer näher auf mich zukommt. Seine Lippen streichen über meine, mein Herz macht mehrere Purzelbäume hintereinander.

„Daran will ich nicht denken, princesa, aber dann werden wird neue Momente schaffen. Schöne Momente.", raunt mir Leonardo zu und legt seine Lippen auf meine.

Ich schließe meine Augen und hebe meine Hand, um sie in seinem weichen Haar zu vergraben. Schmetterlinge fangen in meinem Bauch an zu tanzen. Langsam beginnt Leonardo seine Lippen auf meinen zu bewegen, seine Hand wandert zu in meinen Nacken und zieht mich näher an sich. Bereitwillig lasse ich es geschehen. Da taucht ein Bild in meinem Kopf auf.

Leonardo steht in einem Smoking vor mir und hat sich mir zugedreht. Seine Hände umfassen mein Gesicht und er zieht mich an sich. Er beugt sich zu mir runter. Ich höre mein Herz bis zum Hals klopf. Sein Mund bewegt sich, er sagt etwas zu mir.

„Schließ deine Augen." Seine Stimme ist ganz rau. Ich mache, was Leonardo von mir verlangt und schließe meine Augen. Ich spüre seine Lippen auf meinen. Sein Kuss bringt mein Herz fast zum Explodieren. Es rast wie verrückt gegen meinen Brustkorb.

„Hey... princesa... was ist denn los?", fragt mich Leonardo. In seiner Stimme liegt Sorge. Ich blinzele und muss mich erst wieder orientieren. Mein Hals ist ganz trocken und ich muss erstmal schlucken, bevor ich Leonardo antworten kann.

„Ich... ich habe eine Erinnerung gehabt. Wir haben uns geküsst. Du sagtest, ich soll meine Augen schließen.", sage ich und schaue in Leonardos Augen. Er zieht sich etwas von mir zurück.

„Das war bei unserer Hochzeit.", sagt Leonardo. Auf seinem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus. Ich fange ebenfalls an zu Lächeln. Ich habe eine Erinnerung wiederbekommen!

„Wir fahren nach Hause, und dann werden wir dort etwas essen und darauf anstoßen, dass du deine erste Erinnerung wiederbekommen hast.", beschließt Leonardo und schließt die Tür. Er geht um den Wagen herum und steigt auf der Fahrerseite ein. Dann startet er den Wagen und fährt durch New York zu unserem Zuhause.

Forced - Gefährliche LeidenschaftWhere stories live. Discover now