Kapitel 48 | Kinderwunsch?

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Mein Schädel dröhnt, als ich wach werde. Um mich herum piept es und ich atme einen sehr beißenden Geruch ein.

Ich schaue mich um, und als ich meinen Kopf drehe, fährt mir ein stechender Schmerz durch die Schläfe. Gequält stöhne ich auf und will mir mit der rechten Hand den Kopf halten.

Doch eine Nadel steckt in meinem Arm, von der aus ein Schlauch weiterführt. Ich hänge an einem Tropf. Mein anderer Arm ist in einen Verband gewickelt. Ich fühle mich elend.

„Apríl?", spricht mich Rosalie an. Ich drehe langsam meinen Kopf zu ihr. Sie sieht blass aus, hat verquollene Augen. Ihre Haare sind unordentlich zu einem Zopf gebunden.

Sofort steigen mit Tränen in die Augen. Die ganze Erinnerung kommt wieder hoch.

Ich wurde verprügelt, im Pool ertränkt und von Leo gerettet. Ich schluchze auf. Bin geschockt, dass ich noch am Leben bin. Bin geschockt, dass mich Valentina wirklich umbringen wollte, damit sie Leo nur für sich hat.

„Leo... wo ist er?", frage ich Rosalie nach ihrem Bruder. Sie steht von dem Stuhl auf und setzt sich neben mich auf die Matratze. Sanft nimmt sie meine Hand in ihre und wärmt sie auf.

„Er ist abgereist. Er hat noch Sachen zu erledigen.", sagt Rosalie und schaut mich aufmunternd an. Doch mir ist nicht nach Freude oder sonst welchen glücklichen Gefühle. Ich fühle mich hundeelend und alleine. Ich habe Angst.

„Was... aber... er kann doch jetzt nicht einfach gehen.", sage ich und schluchze auf.

„Wo ist er denn?", frage ich nach und versuche mich etwas im Bett aufzusetzen. Doch ich gebe den Versuch schnell auf. Es tut einfach zu sehr weh.

„In Amerika. Er muss dort Geschäftliches erledigen."

„Und wie lang wird er wegbleiben?", frage ich. Auf keinen Fall werde ich dieses Haus ohne ihn betreten. Er hat alle unter Kontrolle und Valentina wird nicht Ruhen geben. Sie wird bestimmt alles tun, um mich loszuwerden.

„Weiß ich nicht. Manchmal bleibt er nur ein paar Tage, manchmal auch ein paar Monate.", sagt Rosalie und steht auf. Sofort werde ich panisch. Will sie etwa einfach gehen?

„Wo willst du hin?", frage ich.

„Ich hole Aaron. Er wird dir alles zu deinem Zustand sagen.", sagt Rosalie und drückt nochmal kurz meine Hand. Dann ist sie aus dem Krankenzimmer verschwunden. Mich lässt sie einfach alleine mit meiner Panik zurück.

So gut es mit meiner schmerzenden Hand geht, schlage ich die Decke zurück. Meine Beine sind mit blauen Flecken und Blutergüssen übersäht. Ich fasse an die Nadel, löse das Pflaster und ziehe dann die Nadel aus meinem Arm.

Es tut höllisch weh und Blut tritt aus dem Stich heraus.

Ich stelle meine Füße auf dem Boden ab und laufe dann in Krankenhauskutte zur Tür ich öffne sie und laufe geradewegs in Aarons und Rosalies Arme.

„Sofort wieder ins Bett, Apríl!", sagt Aaron und drängt mich zum Bett zurück. Ich lege mich nur wiederwillig ins Bett und lasse mir eine Neue Infusion legen.

„Gut Apríl. Ich möchte, dass du mir jetzt zuhörst. Es gibt einiges zu besprechen." Ich nicke stumm und höre Leos Bruder zu.

„Deine Lunge ist noch überreizt, weshalb du von uns Luft bekommst." Aaron legt mir ein Schlauch unter die Nase. Der Schlauch geht über meine Wange.

„Dein linkes Handgelenk ist geprellt, ein paar Rippen sind angeknackt. Außerdem hast du eine gebrochene Nase. Carina möchte außerdem noch mit dir Sprechen.", sagt Aaron und verschwindet dann. Es dauert nicht lange und da erscheint Carina im Krankenzimmer.

„Hallo Apríl, hallo Rosalie.", sagt sie und nimmt sich einen Stuhl zur Hand um sich neben das Bett zu setzen.

„Hallo Carina.", begrüßt Rosalie die Ärztin.

„Ich habe mir deine Werte nochmal angeschaut, Apríl. Wir haben ja über die Spirale nachgedacht." Ich nicke zur Bestätigung. „Mir ist in deinem Blut etwas aufgefallen. Du hast eine Gelbkörperschwäche." Verständnislos schaue ich sie an.

„Und was heißt das? Was machen denn diese Gelbkörperchen.", frage ich nach.

„Die Gelbkörper soll die Gebärmutterschleimhaut auf eine bevorstehende Einnistung eines Embryos vorbereiten; er muss natürlich in vollem Umfang produziert sein, damit das auch geschehen kann. Eine unvollständige Gelbkörperproduktion und somit ein Progesteronmangel vorwirken sich negativ auf diese Vorgänge aus und führt daher häufig zu Fehlgeburten."

„Und das heißt jetzt was genau?"

„Das Frauen nur sehr schwer schwanger werden können, bis unfruchtbar. Der Kinderwunsch bleibt bei vielen deswegen unerfüllt."

„Dagegen kann man doch aber etwas tun oder?", fragt Rosalie.

„Natürlich, die Patienten bekommen hormonelle Medikamente wie Clomifen, Utrogest oder Duphaston. Viele Kinderwünsche werden dadurch erfüllt.", sagt Carina.

„Ich denke, dass das erstmal keine Bedeutung für mich hat. Damit kann man doch gut leben oder?", frage ich nach.

„Ja. Es wirkt sich nicht negativ auf ihr Leben aus. Es sei denn, sie wollen unbedingt ein Baby haben."

„Nein. Ich... ein Baby spielt gerade keine Rolle in meinem Leben.", sage ich. Vermutlich wird sich Leo darauf freuen, dass ich unfruchtbar bin. Er will ja unter keinen Umständen ein Kind zeugen.

„Ich würde dir dennoch die Spirale einsetzen. Es kann immer wieder mal vorkommen, dass jemand schwanger wird der unter dieser Schwäche leidet. Es führt nur häufig zu Fehlgeburten. Ich würde es dir ersparen." Ich nicke daraufhin. Weder will ich ein Kind mit Leo, noch möchte ich unzählige Fehlgeburten haben, nur, weil wir ungeschützt Sex haben.

„Okay. Wann soll die Spirale eingesetzt werden?", frage ich.

„Morgen oder übermorgen. Je nachdem wie du dich fühlst, Apríl.", sagt Carina und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln.

„Schönen Tag noch." Carina steht auf und verlässt den Raum.

„Tut mir leid, Apríl.", sagt Rosalie nach kurzem Schweigen.

„Warum?", frage ich irritiert. Ihr muss nichts leidtun.

„Du musst dich mit Medikamenten vollstopfen, um schwanger zu werden. Das kann doch nicht gesund sein."

„Ich werde niemals schwanger werden, Rosalie."

„Was? Aber wünschst du dir keine Kinder?", fragt Leos Schwester.

„Natürlich wünsche ich mir Kinder. Ich habe mir immer eine große Familie gewünscht. Aber es passt einfach nicht zu meinem jetzigen Leben. Außerdem will Leo keine Kinder und ich möchte mit ihm keine Kinder haben.", sage ich und merke wieder, dass diese Ehe mit Leo meine ganzen Träume zerstört.

.·.'.·.

Hallo ihr Lieben 💛

Tja... Apríl geht es entsprechend gut und sie wird vermutlich keine Kinder bekommen können.
Meinung dazu?

Dann ist Leo noch weg...

Wenn ichs schaffe, kommt noch ein Kapitel raus.

❗❗
Mich würde es wirklich sehr interessieren, ob es etwas gibt, was ihr in dieser Geschichte haben wollt.
Schreibt mir mal eure Gedanken in die Kommis!

l.g. Sunny Kyle 💛

Forced - Gefährliche LeidenschaftWhere stories live. Discover now