30. Zocken mal anders

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(POV. Karma)

,,Hast du alles verstanden?", fragte ich und grinste Nagisa an. Natürlich war mir nicht entgangen, dass er überhaupt nicht aufgepasst hatte.
Er sah mich über die Schulter an und nickte. ,,Ja, glaub schon."

Pff. Wir wissen beide, dass du es sowieso kannst.

Ich kicherte und streckte die Hand nach meiner Konsole aus. ,,Gut", sagte ich nur und schlang dabei wieder die Arme um seinen Bauch. ,,Lasset die Spiele beginnen."

Er machte keine Anzeichen, sich wieder neben mich zu setzen. Offenbar mochte er es wirklich, mit mir auf diese Weise auf der Couch zu sitzen. Zufrieden startete ich das Spiel und lächelte, als er näher an mich ran rückte.

Die Zeit verging wie im Flug. Im Raum war eigentlich nichts außer den Tasten zu hören, die wir mit den Fingern überflogen. Gelegentlich riefen wir Dinge wie "Pass mir zu!" oder "Achtung, Nummer 7 nervt".

Am Ende schossen wir im letzten Augenblick das entscheidende Tor.
,,Wir haben gewonnen!", rief Nagisa und strahlte mich über die Schulter an.
Ich lächelte. ,,Jep, aber das war echt knapp. Diese scheiß Nummer sieben-"

Weiter kam ich nicht, da hatte er schon seine Lippen auf meine gedrückt und mich mit einem Kuss zum Schweigen gebracht.

Ich hob überrascht die Augenbrauen und wollte gerade erwidern, doch da zog er sich wieder zurück und lief rot an. ,,Tschuldigung."

Ich kicherte und drückte seine Hände weg, sodass er mich ansah. ,,Hey... Mach das nochmal", befahl ich grinsend und hob sein Kinn an. Dabei streckte ich die Zunge raus und strich mit dem Daumen über seine Lippe.

Er hob das Kinn und stupste seine Zunge gegen meine. Ich war kurz so überrascht, dass ich nicht merkte, wie er sich nun richtig zu mir umdrehte und unsere Münder wie bei einem Frenchkiss aufeinanderpresste.

Im Hintergrund hörte ich immer noch die Jubelrufe des gewonnenen Fußballspiels aus dem Fernseher. In gewisser Weise lustig, es fühlte sich so an als würden sie uns anfeuern oder so was.

Nagisa ging darauf ein, er wurde nur noch eindringlicher. Ich erwiderte nicht minder energisch. Meine Hände packten seinen Hintern und seine schoben sich unter mein Hemd. Ich genoss das Gefühl seiner warmen Finger, die meinen nackten Bauch streichelten.

Woah..

Dann ertönte eine laute Musik und ein Vibrieren neben uns, welches uns auf unangenehme Art und Weise zurück in die Gegenwart holte. Wir zuckten gleichzeitig zusammen und lösten uns voneinander.

Erneut ließ das Klingeln die Kissen um die Couch erzittern. Nagisa seufzte benommen und griff nach seinem Handy.
,,Der Reis", murmelte er und schaltete den Wecker aus. Oh. Da war ja was.

Ich stand auf. ,,Okay, komm. Ich hab Hunger."
,,Ich auch", stimmte er zu und folgte mir in die Küche, wo wir alles fertig machten. Es machte sogar richtig Spaß.

Zwischendurch konnte Nagisa es sich nicht verkneifen, davon zu naschen. Mir machte es wenig aus. Es war irgendwie lustig, wie verfressen er sein konnte, wenn es um Sushi ging.

Als wir fertig waren, deckten wir den Tisch und begannen richtig zu essen. Es war ungewohnt, nicht alleine am Tisch zu sitzen. Auf eine schöne Weise. Ich mochte es, Nagisa in diesem Haus zu sehen. Als würden wir zusammen wohnen.

,,Das ist voll gut geworden!", schwärmte er mit vollem Mund. Gerade wollte ich zum zehnten Mal an diesem Tag betonen, wie süß er war, als er plötzlich das Gesicht verzog und hustete.

,,Verschluckt?", fragte ich nach und hielt inne. Er schüttelte den Kopf. ,,Scharf!"
Er hielt sich die Hand vor den Mund.
Ich begriff was los war und prustete los. ,,Oooh, ach ja. Ich habe eine Rolle mit extra scharfer Wasabi gefüllt."
,,Wieso?!"
,,Langeweile."

Er stöhnte und griff er nach seinem Glas, um die Schärfe aus seinem Mund zu spülen.
,,Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du sie bekommst. Hahahhah."
,,Ich zieh sowas echt immer magisch an..."

Er schüttelte seufzend den Kopf, und trotzdem hätte schwören können, den Anflug eines Schmunzeln in seinem Gesicht zu erkennen. Ich fand es cool, dass er auch über sich selbst lachen konnte.

Als wir satt waren, aßen wir zum Schluss noch ein Eis.

Uff.

Dabei konnte ich leider nicht anders als mit großen Augen zuzusehen, wie er die Fertigkeiten seiner Zunge unter Beweis stellte. Er leckte und lutschte daran, als gäbe es einen kostbaren Schatz im Innern...

Sofort stellte ich mir vor, dass er gerade etwas Anderes als ein Eis im Mund hätte und sah schnell weg.

Nicht hart werden. Nicht hart werden!
Bitte, bitte, bitte!

Er merkte es nicht einmal. Als wäre nichts, schlürfte er weiter und redete mit mir über die Klassenfahrt.
Wie unschuldig...
Ich konnte kaum von seinem Mund wegsehen.

Für einen Moment blieb mir die Luft weg, als er die Spitze seines Eis' mit den Zähnen abbiss. Bildete ich mir das nur ein, oder fühlte ich wirklich kurz Schmerz da unten?!

,,Weißt du noch als wir am dritten Tag mit dem Kreuzfahrtschiff um die Insel gefahren sind?", sagte er gerade. ,,Als Muramatsu- hey, alles okay?"
Ich sah verwirrt nach oben. ,,Ja... warum?"
,,Du hast so komisch geguckt."

,,Es ist nichts", log ich.
,,Uhm... Okay? Übrigens, dein Eis schmilzt."
Meine Miene verfinsterte sich. War das eine Anspielung? Bitte nicht. Bitte.
,,Oh", sagte ich mit einem Schweißtropfen an der Stirn. ,,Danke."

[I'm sorry.]

Er lachte. ,,Bitte?"
Ich starrte gequält seine geröteten Lippen an. ,,Wann willst du eigentlich das Outfit anziehen?"
,,Von wollen kann gar nicht die Rede sein", murrte er.

,,Na na. Ich zwinge dich ja nicht. Aber ich wäre ziemlich enttäuscht, solltest du deine Meinung jetzt noch ändern", sagte ich theatralisch.
Er seufzte und legte den Kopf auf seine Hand. ,,Okaay... Bringen wir es einfach hinter uns..."

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWhere stories live. Discover now