33. Yasha

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(POV. Nagisa)

,,Hä", war alles, was ich herausbrachte. Seit wann hat Karma eine Katze?

Er lachte und schlang die Arme um meinen Körper. ,,Das ist nicht meine. Also, nicht wirklich. Sie kommt ab und zu einfach vorbei", beantwortete er meine stumme Frage.

Ernsthaft... Kann er Gedanken lesen?

Ich seufzte und ertastete den Lichtschalter seiner Schreibtischlampe. Als ich den Hebel gefunden hatte, kniffen Karma und ich bei der grellen Helligkeit die Augen zusammen.

,,Ugh", machte er und drehte die Lampe von uns weg. Sie erleuchtete jetzt den Raum, sodass ich endlich alles erkennen konnte. Draußen war es schon längst Dunkel geworden.

Karma war nackt, hatte seine Hände um mich gelegt und lächelte, als ich ihn an mich drückte. Seine Haare waren etwas verwuschelt und eine dünne Schweißschicht hatte seine Stirn überzogen. Trotzdem sah er noch überraschend wach aus.

Ich sah in seinem Zimmer umher. Es war sehr ordentlich. Ein breiter Schrank nahm Platz an der gegenüberliegenden Wand ein. Auf der anderen Seite war ein Regal mit Büchern, Videospielen und Filmen.

Daneben hing ein Fernseher, gegenüber von seinem großen Bett, auf welches nicht viel später mein Blick fiel. Es war komplett schwarz bezogen und hatte die selbe Farbe, wie das Fell der Katze, die auf dem Bett saß und uns anstarrte.

,,Wie lange ist die schon hier?", fragte ich Karma, der schweigend meinem Blick gefolgt war.
Er zuckte mit den Schultern. ,,Wahrscheinlich schon, seitdem wir von Kayano wiedergekommen sind."

Oh.

,,Ich hab sie die ganze Zeit nicht bemerkt", sagte ich verlegen.
,,Du warst ja auch anderweitig beschäftigt", erwiderte Karma und grinste.
,,Sind wir deshalb auf deinem Schreibtisch, anstatt auf dem Bett, wie man das normalerweise macht?"

Mein anklagender Ton ließ ihn lachen. ,,Ich wollte sie nicht nerven. Aber scheinbar warst du so laut, dass sie trotzdem genervt ist."
Er hatte wirklich Spaß daran, mich in Verlegenheit zu bringen...

Ich musste seufzen. ,,Und wem gehört sie?"
,,Uh, das... weiß ich nicht. Sie kommt manchmal einfach vorbei und schläft. Schon seit ein paar Jahren."
Er zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß nicht, ob sie einen Besitzer hat oder eine Streunerin ist. Aber sie ist nicht gechippt. Und sie kommt auch nur, wenn ich das Fenster offen lasse.

,,Das Fenster offen? Was machst du denn, wenn hier jemand einbricht oder so?", fragte ich verdutzt.

,,Ist bis jetzt noch nie passiert. Yasha kommt immer vom Garten aus und ich glaube jeder in der Gegend weiß, dass bei uns keiner einbrechen sollte. Meine Eltern haben ziemlich schnell klar gemacht, wie dumm das wäre."

Ich hob die Augenbrauen, als er gedankenverloren meine Seite mit dem Finger nachfuhr und grinste. Bestimmt erinnerte er sich an irgendwas Sadistisches. Ich entschied mich, nicht weiter nach zu fragen.

,,Yasha?", wiederholte ich stattdessen.
,,Jep." Er nickte. ,,Ich hab sie so genannt. Sie hört auf den Namen."
,,Yasha bedeutet Nachtteufel..."

Er lachte und zuckte mit den Schultern. ,,Er passt gut zu ihr. Mittlerweile sieht sie es als notwendig, immer wieder Mäuse oder Vögel mitzubringen. Das ist echt anstrengend."

,,Also ich finde das irgendwie süß."
,,Ja, total. Richtig süß, nach dem Aufstehen Gedärme oder Federn wegzumachen."
,,Nimm es ihr nicht übel, sie will dir doch nur ein Geschenk machen."
Er seufzte. ,,Ja, ja. Bist du müde?"

Uch legte den Kopf schräg. Eigentlich war ich bis gerade noch sehr erschöpft gewesen. Aber seitdem ich Yasha gesehen hatte, hatte mich ein weiterer Adrenalinstoß wieder hellwach gemacht...

How to love an Assassin ♡ KarmagisaHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin