40. Erwischt... again

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(POV. Nagisa)

Missmutig schob ich mir die Gabel in den Mund und studierte starr die gegenüberliegende Wand unserer Küche. Meine Mutter sah mich die ganze Zeit schweigend an, sagte zum Glück aber kein Wort.

Karma war bereits nach Hause gegangen. Mit interessanten Gesprächen, Snacks und Anime-durchsuchten-weil-nice, war die Zeit wie im Flug vergangen. Wir hatten auf meinem Bett gelegen und mein Kopf hatte es sich auf seinem Bauch bequem gemacht, während er mit meinen Haaren spielte.

Ich hatte sie extra für ihn aufgemacht. Bei ihm störte mich das nicht. Nicht einmal als er unbeholfen mit ihnen herumhantierte, bei dem Versuch mir einen Zopf zu flechten, denn das war irgendwie süß. Und was mich überraschte – er lernte es selbst, ohne dass ich ihm irgendetwas zeigen musste.

Wir redeten und hörten dabei Musik, bis er sein Werk mit zwei Zöpfen vollendete. Sie ähnelten denen von Okuda.
,,Fehlt nur noch die Brille", bemerkte er und suchte nach den Haargummis, um meine Haare zusammenzubinden.

Ich kicherte leise, und alles passierte plötzlich ganz schnell. Als er sich vorbeugte um nach dem Haargummi hinter mir zu greifen, schien er mitten in der Bewegung zu vergessen was er vorhatte.

Seine Augen fixierten meine Lippen und dann zog er mich schon an den Zöpfen zu seinem Mund. Schon bald wurde aus zarten Küssen forderndes Rumgemache.

Ich weiß. Wir konnten es nicht lassen. Wie Tiere. Aber es war jedes Mal so verdammt aufregend... Wir sollten das nicht tun, nicht hier, nicht jetzt, aber mein Körper achtete nur auf Karma.

Ich lag auf ihm, war dabei sein Hemd aufzureißen und es ihm inklusive der schwarzen Jacke über die Schultern zu ziehen, während er die Krawatte meiner Schuluniform löste und sich dann am Reisverschluss zu schaffen machte.

So in der Lust gefangen, hörten wir gar nicht das Geräusch der Haustür und waren daraufhin auch sehr überrascht, als meine Mutter mein Zimmer betrat. Sie schrie auf, genauso wie ich und knallte die Tür wieder hinter sich zu.

Alleine wenn ich jetzt schon wieder daran dachte, spürte ich heiße Adrenalinwellen durch meinen Körper rasen.

Karma und ich waren so schnell voneinander gewichen, dass ich fast vom Bett fiel. Perplex starrten wir uns an, als wir realisierten was gerade passiert war. Nach einigen Sekunden peinlicher Stille räusperte er sich: ,,Ich glaub, deine Mutter ist da."

Wir beide kicherten gequält. Ich schloss meinen Reißverschluss und vergrub das Gesicht in den Händen, um Karmas Blick zu entkommen. ,,Scheiße!"

Er stand auf, knöpfte sein Hemd wieder zu und zog es nach unten, um damit sein eigenes Problem zu verdecken. ,,Es ist spät. Ich geh nach Hause."
,,Okay", nuschelte ich genauso trocken zurück.

Hier schlafen will er bestimmt nicht.

Wir beide sogen Luft ein, als er mich umarmte und sich sein Unterleib gegen meinen presste. Aber anders als ich, ließ er nicht los.

,,Vielleicht ging es heute nicht, aber irgendwann komme ich zu dir und wir treiben es genau hier auf deinem Bett", knurrte er mir ins Ohr. Mit dem Versuch mir nichts anmerken zu lassen, biss ich die Lippen zusammen, als ein Schauer über meinen Nacken jagte.

Karma gab mir gar nicht erst Zeit um passende Wörter auf der Zunge zu bilden. Nach einem kurzen Abschiedskuss und einen sehnsüchtigen Blick in meine Richtung verschwand er aus dem Raum.

Ich schluckte und gab ich mir einen Ruck. Im Flur sah ich nur noch, wie er sich flüchtig von meiner Mutter verabschiedete und mit seinen Sachen die Wohnung verließ.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWhere stories live. Discover now