39. Karma being Light

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(POV. Karma)

Tjaa, also es lief ganz gar nicht glatt. Meine Eltern waren zwar wirklich nicht da, als ich nach Hause kam, aber arbeiten waren sie auch nicht.

Gerade als ich auf meinem Bett lag und einen Manhwa las, bemerkte ich eine Bewegung im Augenwinkel und sah zu meiner Mum, die an meiner Zimmertür stand. Ratlos starrte ich sie an.

Äh...?!

,,Was machst du hier?", fragte ich und setzte mich auf. ,,Habt ihr nicht erst um neun Schluss?"
,,Heute haben wir uns freigenommen. Wir haben gerade in der Stadt geshoppt", antwortete sie und schaute sich neugierig in meinem Zimmer um.

Es wäre auch zu schön um wahr zu sein.

Ich verzog das Gesicht. Nagisa würde jeden Moment kommen. Was machte ich denn jetzt?... Unschlüssig knabberte ich auf meiner Unterlippe herum und stellte das Buch zurück ins Regal.

,,Okay. Ich muss jetzt los."
Mum beobachtete aufmerksam, wie ich aufstand und an ihr vorbeiging.
,,Klopf nächstes mal an", sagte ich ernst.

Ich muss Nagisa entgegenkommen, anders geht es nicht. Hoffentlich ist er noch nicht da...! 

Wie aufs Stichwort ertönte die Klingel und ich starb innerlich. Scheiße.
Meine Schritte beschleunigten sich, als ich die Treppe runter ging und mit zusammengebissenen Zähnen versuchte normal zu wirken.

Unten wurde ich vom Blick meines Vaters durchbohrt. Er wollte schon aufstehen, als ich die Hand hob.
,,Ich gehe schon."
Hastig schnappte ich mir eine Jacke und schlüpfte in meine Schuhe.

Was ich allerdings zu spät bemerkte, war meine Mutter, welche plötzlich an mir vorbeirauschte und die Tür öffnete. Ich hielt verblüfft inne. Eh?

Über sie hinweg erkannte ich Nagisa, der vor der Tür stand und sie anstarrte.

,,Guten Tag", trällerte sie. Vorerst sah sie selbst überrascht aus, dann musterte sie ihn von oben bis unten und ein Grinsen, welches mir ganz und gar nicht gefiel, kräuselte ihre kirschroten Lippen.

,,Äh, hallo", begrüßte Nagisa sie schüchtern. ,,Ist – ist Karma da?"
Ich atmete aus und merkte erst jetzt, dass ich die Luft angehalten hatte.
,,Ja, hier", sagte ich und drängte Mum beiseite, welche gleichzeitig die Tür für Nagisa aufhielt.

,,Komm doch rein", sagte sie freundlich. Zu freundlich. Er sah mich fragend an und kam auf mich zu. Dabei bemerkte er scheinbar gar nicht, wie hinter ihm die Tür zuging.

Wird das jetzt ein Attentat?

Da war etwas in ihrem Blick, das mich innerlich fluchen ließ. Er hatte ihr Interesse geweckt. Nein, nein, nein...
,,Bist du schon lange eine Freundin von Karma?", wollte sie wissen. Ich sah irritiert auf, genauso wie Nagisa.

,,Uhh", begann er und schielte hilflos zu mir rüber. Ich starrte sie an. Was sollte das denn jetzt? Sie wusste, dass er kein Mädchen war. Sie war nicht dumm.

,,Naja...", sprach er etwas überfordert weiter und lächelte dann verlegen. ,,Ich, äh, ich bin ein Junge."
,,Oh, ach so. Tut mir leid", lachte sie falsch. ,,Du hast aber lange Haare..."

Ich gab der Hexe einen Todesblick vom aller feinsten und verkniff es mir, Nagisa über meine Schulter zu werfen und mit ihm davonzulaufen. Auf ihre Sprüche hatte ich gerade gar keine Lust.
,,Äh ja", sagte er und berührte seine Zöpfe.

,,Lass uns hochgehen. Kommst du?", sagte ich eindringlich und zog an seinem Arm. Er nickte und folgte mir in Richtung Treppe. Als er jedoch an meiner Mutter vorbeiging, fasste sie ihn an der Schulter.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt