51. Ein Schluck zu viel

3.7K 161 80
                                    

Bearbeitetes Kapitel

_____________________________

(POV. Karma)

Keuchend drückte ich Nagisa gegen die Wand und trat die Haustür mit dem Fuß zu. Seine zarten Finger glitten stetig über meine Haut, was mich erschauern ließ.

Nagisas Hände waren immer warm. Sogar wenn er einen durch Kleidung berührte, fühlte man die Hitze seiner Handflächen durch den Stoff. Es war wirklich gruselig, wie sehr ich es begehrte von ihm angefasst zu werden... Meine Hände waren eben schon immer kalt gewesen.

Er stolperte rückwärts zur Treppe ohne von meinen Lippen abzulassen, weshalb wir im Vorbeigehen mehrere Dinge von einer Kommode warfen.
,,Es wäre leichter", kicherte ich in seinen Mund, ,,wenn du aufhörst mich zu küssen."

,,Niemals", hauchte er, ließ mich anschließend aber doch los und schwankte die Treppe hoch zu meinem Zimmer. Ich spürte den Alkohol ganz genau. Er gab mir das Gefühl als hätte ich mich minutenlang im Kreis gedreht und trübte meine Sinne.

Für einen Moment kippte der Raum und Nagisa und ich liefen gegen die offene Tür. Wir mussten lachen und schafften es irgendwie zu meinem Bett, ohne mein ganzes Zimmer zu demolieren.

Erregt ließ ich zu, wie er mich auf die Matratze schubste und auf meinen Schoß kletterte. Ich packte seinen Hintern, zog ihn direkt auf meinen Schritt und stöhnte zufrieden, als seine Hände wie ein warmer Wasserstrahl über meinen Bauch glitten.

Ich liebte es, wenn er sich auf mich setzte. Ich wollte, dass er sich auf mein Gesicht setzte. Auch wenn er sich sowas bestimmt nicht trauen würde.

Aber jetzt ist er betrunken...

Ja, das war praktisch. Ich konnte mit ihm machen was ich wollte... Ich wollte ihn bloßstellen. Nur ein bisschen. Schmerzen sahen schön an ihm aus. Jetzt gerade war er sowieso nur ein kleiner, wehrloser Sklave...

Stopp.

Ich riss die Augen auf und packte die Hände, die gerade mein Hemd aufknöpften. Genau. Nagisa war betrunken. In diesem Zustand Sex mit ihm zu haben, wäre falsch.

Ich schüttelte heftig den Kopf. ,,Nein!"
Wie hatte ich so abschweifen können?
Nagisa sah verwirrt auf. Seine Augen waren glasig, als würde er mich durch einen Dutzend Filter sehen.

,,Was, "nein"?", sagte er langsam. ,,Du bist doch hart... Warum nicht?"
Diesmal machte er sich an meinem Gürtel zu schaffen und presste dabei seinen Hintern gegen mein Problem, doch ich drehte mich auf die Seite, woraufhin er neben mir auf dem Bett landete.

,,Ich habe nein gesagt", wiederholte ich. ,,Ich... will heute nicht..."
Er legte den Kopf aufs Bett und schielte desorientiert zu mir hoch. ,,Versteh' nicht was du meinst..."

Gott, sah er heiß aus. Sein Hemd war nach oben gerutscht und gewährte mir die Sicht auf einen kleinen Teil seines Rückens. Seine Haut sah glatt und geschmeidig aus und in seinen Augen funkelte der pure Hunger. Hunger nach mir.

Das war das Problem. Ich verspürte selbst das unangenehm starke Verlangen, über ihn herzufallen. Ihn stöhnen, wimmern, schreien zu hören. Meine Boxershorts war so eng.

Aber es fühlte sich nicht richtig an. Ich war mehr bei Sinnen als er und wollte seinen Zustand nicht ausnutzen. Käme das nicht fast Vergewaltigung gleich?

Sex mit Betrunkenen war doch grundsätzlich falsch, selbst wenn wir zusammen waren. Vor allem wenn man, wie ich, auf die härtere Schiene stand. Grenzen waren so schon einer meiner Schwachpunkte. Wenn ich alkoholisiert war und mich mitreißen ließ, würde ich ihn vielleicht einfach trocken... auch egal.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt