42. Filmemarathons und Pizza

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(POV. Karma)

Unsere Mitschüler waren ziemlich überrascht, als sie den Nagellack bei Nagisa und mir bemerkten. Es war lustig, was für Hypothesen sie aufstellten.

Yada vermutete aus Fashiongründen. Manche, wie Fuwa, stellten wilde Theorien auf, wie zum Beispiel, wir würden jetzt offen gegen das Schulsystem rebellieren. Nagisa zuckte sofort zusammen und versteckte panisch seine Hände in seinen Ärmeln, als würde ihm erst jetzt einfallen, dass Nagellack in der Schule verboten war.

Andere unserer Klassenkameraden warfen uns fragende Blicke zu, sagten aber kein Wort und setzten sich auf ihre Plätze. Ich lehnte mich amüsiert auf meinem Stuhl zurück und hörte ihnen beim Brabbeln zu.

Bis Isogai plötzlich die Stimme erhob und Muramatsus Bemerkung, wir würden uns irgendwann noch schminken und als schwul outen (weil das ja auch gaaanz sicher Sachen sind, die nur Mädchen oder Homosexuelle machen) unterbrach.

,,Also ich finde es cool, wenn man seinen eigenen Style trägt, ohne darauf zu achten was andere sagen", meinte er. Sofort wurde es ruhiger im Klassenraum und ein paar murmelten zustimmend oder nickten, als wollten sie gerade das Gleiche sagen.

Ich verkniff es mir, laut loszulachen. Isogai wusste wirklich die Klasse zu verstummen. Eigentlich sollte man ihn nicht unterschätzen, auch wenn er nicht so aussah.

Als Kayano Nagisa dann offen fragte, ob er wirklich gegen das Schulsystem verstoßen wollte, sagte er nur trocken, sie solle Okuda oder Rio fragen. Letztere lachte und erzählte ihnen alles.

,,Sie müssen den also so lange tragen, bis er abgeht?", fragte Kayano an Okuda gewandt. ,,Wofür das denn? Und warum ausgerechnet die beiden?"
Sie warf uns einen Blick zu, als könne sie immer noch nicht fassen, dass wir zusammen waren.

,,Na aus Fashiongründen", sagte Rio. ,,Noch nie was von E-Boys gehört?"
,,Um, eigentlich war das doch nur um zu sehen, wie lange der selbstgemachte Lack hält...?", zögerte Okuda.
,,Ja, ja, das meine ich ja."

,,Du hast dich also von einem Mädchen kleinkriegen lassen, Karma?", fragte Yoshida belustigt.
,,Ja", sagte ich träge. ,,Dafür bekomme ich Chloroform als Entschädigung."

Okuda linste über die Schulter zu mir herüber und lächelte mich an. Dann drehte sie sich wieder nach vorne. Verwirrt musterte ich ihren Rücken.

Was war das?

Sie machte auch keine Anzeichen noch etwas von mir zu wollen. Fragend runzelte ich die Stirn und bemerkte erst gar nicht, wie mich die Klasse anstarrte.

Erst als Terasaka meinen Namen sagte, sah ich auf. ,,Hm?"
,,Ich habe gefragt, wofür du das brauchst", wiederholte er genervt. Kurz sah ich verwirrt drein, dann begriff ich wovon er sprach.

Man, wieso verhalte ich mich so komisch? Okuda hat mich voll verwirrt... Manchmal verstehe ich Mädchen nicht.

,,Weiß noch nicht. Vielleicht mache ich irgendwas an der Abschlussfeier. Das wird für Asano die reinste Hölle, wenn alles gut läuft", gab ich an Terasaka gerichtet zu und legte grinsend die Hände in den Nacken. Er schüttelte nur den Kopf und fragte nicht weiter.

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Während des ganzen Schultags sah mich Okuda kein einziges Mal mehr an. Ich blieb irritiert. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sowas nicht zu ihr passte. Aber warum beschäftigte mich das überhaupt?

Als die Schulglocke die letzte Stunde beendete, hielt Koro-Sensei Nagisa und mich auf und verordnete uns für den heutigen Tagesdienst.

Gerade als wir die Tafel putzten (Nagisa war selbst auf Zehenspitzen zu klein, sodass ich die verrostete Tafel nach unten schieben musste), kam Koro-Sensei und begann eine lange Schimpftirade.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWhere stories live. Discover now