Kapitel 7

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Hier stand ich also, auf dem allbekannten paddock in China. Überall waren Kamerateams aus allen Ländern mit Reportern vor der Linse um alles mögliche festzuhalten. Es war ein gutes Gefühl wieder an einem Ort zu sein, an dem ich einst so viel Spaß hatte, obwohl ich auch einige schmerzhafte Erinnerungen an sie verband.

Während ich aber ganz entspannt umher lief, war Jack auf halb acht. "Was sind das denn für Sicherheitsbedingungen... hier kommt doch jedes Schwein rein.", murmelte er und war dicht an meiner Seite während Joseph den Tumult mehr oder weniger genoß. Ich wusste aus seinen Erzählungen, dass er es liebte, in der Öffentlichkeit zu sein und die Massen zu beobachten.

"Wie hast du eigentlich so schnell Visa für Joseph bekommen?", fragte Jack berechtigt. "Naja... ich habe Zak angerufen und der hat das irgendwie geregelt."

Ich ließ meinen Blick über die Menschenmenge laufen, mit der Hoffnung, jemanden zu sehen, den ich kenne. Michelle würde ich lange nicht mehr sehen, nach Australien komme ich im Moment nicht so einfach und Michelle möchte mit ihrem kleinen Sohn noch nicht reisen. Unzählige Mechaniker liefen uns über den Weg, die allesamt Reifen oder anderes Zeug durch die Gegend fuhren.

"Das ist ein Albtraum...", jammerte Jack erneut. "So viele Menschen... wenn ich dich verliere, bin ich tot..."

Ich verdrehte spielerisch die Augen. "Wenn wir uns verlieren, kommt einfach zur Hospitation. Die ist gleich da vorne.", sagte ich und zeigte mit dem Finger auf die McLaren Hospitation. Leider gingen wir dieses Mal nur daran vorbei, weil das Rennen in knapp zehn Minuten beginnen wird. Schade, sonst hätte ich mir von den Crackern genommen, die da immer überall auf den Tischen lagen.

Selbstbestimmt ging ich mit meinen zwei Jungs im Gepäck über das Paddock und führte sie in die McLaren Box, wo mich das Team angenehm begrüßte. Sie freuten sich sehr, mich zu sehen und gaben mir, Jack und Joseph sofort dicke Gehörschutze. Jack zierte sich zuerst aber ich zwang ihn dazu, sie aufzusetzen was er dann auch widerwillig tat. Ich schaute durch den Trubel und machte auf der Boxengasse einige rote Männchen aus aber keinen Charles oder Carlos. Oder ich war zu blind sie zu erkennen.

Ich schnappte mich selber dabei, wie ich nach ihm Ausschau hielt, auch wenn ich eigentlich für meinen Bruder hier war, und schüttelte ungläubig den Kopf. Er hat mir das Herz gebrochen und ich schaue mich auch noch nach ihm um... ich bin so eine Idiotin.

Losing game (beendet)Where stories live. Discover now