Kapitel 3

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,,Habt ihr einen Anwalt?", fragte Jerry.
Joseph nickte und nahm den Vertrag entgegen. Grinsend schaute ich zu Jack, der mir zuzwinkerte.
,,Ich freue mich schon auf eine Zusammenarbeit, Leighton.", meinte Jerry bestimmt und reichte mir die Hand, die ich schüttelte.
,,Kann ich nur zurückgeben."
Wir begleiteten Jerry zum Aufzug. Sobald die Türen sich mit einem elektrischen Summen schlossen, sprang ich Joseph in die Arme.
,,Der war ja verzaubert von dir!", stellte er fest und schloss mich in eine feste Umarmung.
,,Awe, Joseph! Ich bin so glücklich."
,,Ich auch... aber wir müssen uns erst den Vertrag ansehen.", meinte er streng und löste sich von mir. Zu dritt gingen wir wieder ins Wohnzimmer meines Apartments. Jack folgte mir wie ein Schatten, obwohl wir zu Hause waren.
Joseph setzte sich an den großen Tisch und breitete den Vertrag aus. Aufmerksam las er sich durch.
,,Oh wow, guck mal...", sagte er nachdenklich. Interessiert beugte ich mich zu ihm und schaute auf das Papier. Joseph zeigte mit dem Finger auf einen Absatz.
,,Nach zwei Jahren unter Island Records darfst du unter einem anderen Label deine Musik veröffentlichen."
,,Was echt? Warum?"
,,Marketing.", murmelte er und blätterte weiter.
Jack ließ sich neben mich fallen und legte einen seiner muskulösen Arme um mich. ,,Was sagt der Vertrag zur Sicherheit?", wollte er wissen.
,,Nichts genaues... es wird ein Sicherheitsteam zur Verfügung gestellt bei öffentlichen Veranstaltungen. Fanmail und all das wird an das Label geleitet, hassvolles wird dort aussortiert. Wenn bereits ein Manager existiert, darf dieser dabeibleiben, ansonsten wird von Island Records einer zu Verfügung gestellt. Ich frage mal den Anwalt, ob die weiterhin ihr Bodyguard bleiben darfst."
Joseph stand auf und ging in die Küche. Glücklich lehnte ich mich an Jack, der seinen Arm immer noch um meine Schulter gelegt hatte.
,,Ich bin stolz auf dich.", sagte er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel.
,,Jack, was machen wir, wenn du nicht bleiben darfst? Ich will keinen anderen..."
,,Yah, mach dir keine Sorgen darüber. Ich verlasse deine Seite nicht, das weißt du besser als jeder andere. Sie müssen mit mir auskommen oder sie kriegen dich nicht."
Er nahm mein Gesicht in seine Hand und drückte meine Wangen zusammen.
,,Das sieht süß aus, warte.", meinte er und nahm den Arm von meinen Schultern, um sein Handy aus der Hosentasche zu ziehen. Ich verdrehte die Augen und versuchte mich aus seinem Griff zu winden, aber es war unmöglich. Er richtete seine Handykamera auf mich und machte das Foto. Dann ließ er mich wieder los.
,,Sehr süß.", murmelte er und steckte sein weißes Handy wieder weg.
,,War das wirklich nötig?"
,,Blackmailmaterial..."
,,man, Jack!"
Ich stand auf.
,,Uh-oh...", machte er und stand ebenfalls auf langsam machte er ein paar Schritte rückwärts während ich einige vorwärts machte und dabei die Stühle aus dem Weg räumte.
,,Was hast du mit dem Foto vor?", fragte ich noch mal und krempelte die Ärmel meines Pullovers hoch bevor ich auf ihn zurannte. Jack lachte laut auf und rannte vor mir weg. Er war sogar so nett und rannte langsamer für mich, damit ich eine Chance hatte.
,,Der Anwalt- was ist denn hier los?"
Joseph kam zurück ins Wohnzimmer und schaute uns an. Wir ignorierten ihn und setzten unser kleines Jagdspiel fort. Es war sehr spaßig, so viel hatte ich schon seit langem nicht gelacht aber auch schnell ermüdend. Jack blieb stehen und ich knallte gegen seinen Rücken, da ich nicht aufgepasst hatte.
,,Aua...", murmelte ich und rieb mir die Nase. Sein Rücken war wirklich hart.
Schelmisch grinsend drehte er sich zu mir um.
,,Was hast du vor?", fragte ich und wich einige Schritte zurück. Jack war gar nicht außer Atem während ich mich ein wenig sammeln musste. Ohne Vorwarnung lief Jack auf mich los und griff um meine Mitte. Ich lachte laut auf als er mich über seine Schulter warf und zum breiten Sofa trug, wo er mich mit dem Rücken auf die Polster sanft fallen ließ. Dann spürte ich ein schweres Gewicht auf meinen Oberschenkeln. Jack hatte sich auf mich gesetzt und hatte seine Arme rechts und links von meinem Kopf abgesetzt und schaute auf mich herab. Seine vollen Lippen hatte er zu einem Grinsen verzogen und seine Haare vielen ihm vor die Augen. Ich streckte die Arme aus und sammelte seine Haare in einen Zopf, den ich mit meinem Haargummi, das ich am Handgelenk hatte, festband.
,,Das sieht so niedlich aus!", quiekte ich fröhlich. ,,So süß..."
Jack wurde ein wenig rot um die Nase.
,,Hast du mich, deinen furchterregenden Bodyguard, gerade süß genannt?", fragte er und richtete sich richtig hin.
,,Du bist nicht furchterregend. Du bist der niedlichste Koreaner, den ich kenne.", lachte ich.
,,Na warte..."
Ich spürte seine Finger an meinem Bauch. Kitzelt er mich gerade?
,,Jack? Ich bin aber nicht kitzelig."
,,Verdammt..."
Er stand auf und half mir ebenfalls aufzustehen.
,,Ihr habt sie doch nicht mehr alle...", hörten wir Joseph murmeln. Er unterdrückte sichtbar ein Lachen.
,,Okay, konzentriert euch jetzt. Wir haben nur zwei Tage für den Vertrag. Unser Anwalt hat sich den Vertrag angesehen, gehen wir also da durch.", rief Joseph uns zur Ruhe. Wir setzten uns wieder an den Tisch und ließen uns den Vertrag von Joseph erklären.
,,Du bist Leighton's Privatbodyguard. Das kannst du gerne auch bleiben aber laut Vertrag müsste ich als Manager bei Island Records unter Vertrag genommen werden und du müsstest Island Record's Sicherheitsagentur beitreten.", erzählte Joseph. Jeha hörte aufmerksam zu.
,,Okay, machen wir, kein Problem."

Wir saßen noch eine Stunde oder so da und schauten uns alles an. Was uns nicht gefiel, schreiben wir auf und würden es dann übermorgen mit Island Records besprechen bevor Joseph und ich ihn unterschreiben würden. Erschöpft stand ich auf und begleitete Joseph zum Aufzug bevor ich zurück zu Jack ging.
,,Können wir zu Starbucks?", fragte ich und setzte meinen Hundeblick auf. Er klappte immer bei Jack. Dieser seufzte und griff nach seiner Jacke, die er über den Stuhl im Wohnzimmer gelegt hatte.
,,Na gut, gehen wir. Aber wir bleiben nicht da... und keine Fotos, es ist schon spät. Wir sollten schnell wieder nach Hause kommen.", meinte er und ich verdrehte die Augen.
,,Okay... warte kurz."
Ich lief schnell in mein Zimmer und zog Jacke und Schuhe an. Kurz griff ich in meine Tasche und schaute, ob ich Geld dabei hatte, und ging dann wieder zu Jack, der schon den Aufzug gerufen hatte. Zusammen gingen wir aus dem Apartmentgebäude und wurden draußen von einem starken Wind überrascht. Ich hackte mich bei Jack unter und zusammen liefen wir den Block runter zum Starbucks an der Ecke. Immer wieder wurden uns Blicke zu geworden, die wir aber ignorierten. Zum Glück war der Starbucks so gut wie leer. Wir kauften schnell einen Iced Latte für mich und für Jack eine Brezel und liefen schnell wieder nach Hause.

,,Du, Leighton, Ich muss dir was sagen.", meinte Jack dann auf einmal. Ich zog meine Jacke aus und legte sie über den Stuhl im Wohnzimmer.
,,Klar, schieß los."
,,Ich muss am Freitag für ein paar Tage weg zu meiner Familie aber ich will dich nicht alleine lassen. Also müsstest du entweder mitkommen oder jemanden einladen damit du nicht alleine bist."
Ich ließ mich auf das weiße Sofa fallen.
,,Klar, kein Problem. Ich finde schon jemanden."
Erleichtert atmete er auf. ,,Echt? Danke, das ist super. Wen denn?"
Ich dachte kurz nach. „Ich kann Lily und Alex fragen, ob sie Zeit haben. Soweit ich weiß, steht im Moment kein Rennen an. Ah nee... Alex ist ja nach Monaco gezogen. Und wenn ich zu Joseph gehe?"
„Das geht natürlich auch. Ich frage ihn mal gleich."
Jack zog sein Handy raus und schrieb Joseph eine Nachricht während ich den Fernseher anschaltete.
„Kommen wir zum Sport. Der momentane Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton hat wieder gewonnen. In Austin hat er sich den siebten Sieg in Folge geholt. Für seinen Konkurrenten Charles Leclerc lief es aber nicht so gut-"
Ich machte den Fernseher aus. Dieser Mann verfolgt mich ja förmlich, ich werde niemals von ihm loskommen...

Losing game (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt