Kapitel 43

1.1K 29 14
                                    

,,Charles, die Saison ist noch lang! Du hast alle Zeit der Welt, das alles noch aufzuholen.", rief ich in ihm hinterher. Charles ging in sein Zimmer, um sich umzuziehen. Mittlerweile war Mittwoch aber er war immer noch wütend und enttäuscht. Lando war vorgestern abgereist, jetzt bin ich dran. Ich will aber nicht gehen... am liebsten würde ich einfach für immer bei Charles bleiben aber ich muss auch nach Hause.
,,Ich weiß, mon amour aber... ugh, Es war mein Heimrennen! Ich wollte es gut machen, ich hab die Royal Family and meine eigene Familie enttäuscht. Und dich!"
Augenblicklich stand ich auf und sprintete zu ihm ins Zimmer. Die Tür hatte er geschlossen.
,,Du hast niemanden enttäuscht. Nicht das Königshaus, deine Familie schon gar nicht und du könntest mich niemals enttäuschen! Hör auf so einen Unsinn zu reden."
Ich lehnte mich an seine Tür.
,,Wenn nicht euch dann mich selber, mon amour.", sagte er bedrückt und öffnete die Tür. Ich fiel ins Zimmer aber Charles fing mich auf. Mein crop top rutschte ein wenig hoch und ich zog es sofort runter.
,,Damit kann ich dir nicht helfen, Charlie." Ich richtete mich auf. ,,Ich kann dir höchstens den Schmerz wegnehmen, den andere verursachen aber nicht, was du dir selber antust. Wenn du in deine Fähigkeiten glaubst, wirst du auch nicht mehr wegen eines Rennens von vielen enttäuscht sein. Du gehörst zu den zwanzig besten der Welt, spricht das nicht für sich?"
Ich legte meine Hände an seine Wangen und zog ihn zu mir. Damit ich nicht auf Zehenspitzen stehen musste (was dann immer noch zu klein bei seiner Größe wäre), beugte Charles sich runter und hob mich auf. Ich schlang meine Beine um seine Mitte, damit ich nicht fiel. Charlie löste sich kurz. ,,Du kannst das gut."
,,Was denn?", fragte ich verwirrt und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge.
,,Andere wieder aufbauen."
,,Ach so..."
Wenn du selber schon am Abgrund warst, kannst du dich besser hineinversetzen...

Charles ging, mit mir immer noch in seinen Armen, zu seinem Bett und ließ mich da runter. Ich legte mich auf meine Seite des Bettes und atmete tief ein. Ich will nicht gehen...
Auf einmal spürte ich ein äußerst schweres Gewicht auf mich.
,,Urgh... Charles, du bist schwer!", lachte ich.
,,Bitte, nur fünf Minuten....", murmelte Charles wie ein Kind. Ich konnte dem nicht widerstehen. Er war so erwachsen aber im Moment war er einfach ein kleines Kind, das mal fest umarmt werden musste.
Er legte seinen Kopf auf meinem Bauch ab und umarmte mit seinen Armen meine Mitte.
,,Ich will nicht, dass du gehst. Es ist so viel besser mit dir."
,,Ich hab dir doch versprochen, dass ich zu dir ziehen werde. Es gibt nichts mehr, das mich in Bristol hält. Ich bin ein freier Mensch."
Wehmütig dachte ich an Tyler. Würde er noch leben... wir wären wahrscheinlich zusammen gezogen, irgendwo in einem anderen Land. Vielleicht sogar Monaco, wenn Charles und ich auf diese Weise auch zusammen gekommen wären. Wenn wir überhaupt ein Paar geworden wären.
,,Kannst du nicht einfach hier sein, wenn ich vom nächsten Rennen zurückkomme?"
,,Oh... Charles, ich komme nicht mit nach Kanada. Ich muss zu Hause etwas klären.", gab ich zu. Und mir wurde kein Visum beantragt.
Charles richtete sich auf. ,,Was?", schmollte er und zog das ‚a' lang.
,,Ich weiß, ich weiß... aber dafür kannst du während des Rennens in England bei mir bleiben so lange du willst. Und wenn ich mich nicht täusche ist nach Ungarn sowieso Sommerpause."
,,Apropos Sommerpause... möchtest du vielleicht mit mir und den anderen mit in den Urlaub? Zuerst Griechenland und dann nach Los Angeles. Ich bezahle dir die Tickets!"
,,Ach Charles, natürlich. Ich kläre das mit dem Visum für die USA, okay? Und dann haben wir den ganzen Sommer für uns."
Charles nickte und ließ seinen Kopf wieder auf meinem Bauch nieder. Mein crop top war wieder ein wenig hoch gerutscht.
,,Du bist warm, Leighton."
,,Ach ja?", fragte ich lächelnd. Charles nickte wieder. Ich wusste nicht, dass er auch so eine Seite hat.
Mit meinen Händen ging ich ihm sanft durch die Haare.
,,Wann musst du zum Flughafen?"
,,Gegen Mitternacht. Ich kann ein Taxi nehmen, wenn du willst."
,,Sei ruhig. Also ob ich dich ein Taxi nehmen lasse."
Ich verdrehte spielerisch die Augen und nahm meine Hände weg, um meine Nägel zu begutachten.
,,Hey! Mach weiter... das war angenehm."
,,Du bist unmöglich.", schüttelte ich den Kopf und machte weiter.
,,Ich liebe dich.", murmelte er und drehte seinen Kopf zum Fenster.
,,Ich liebe dich auch."
,,Kannst du mir was vorsingen?"
,,Klar. Was denn?"
,,Irgendwas. Ist mir egal."
Ich überlegte kurz. Am besten etwas beruhigendes, ich will, dass er sich ausruht. Also sang ich Never be alone von Shawn Mendes. Der Text war wunderschön und beruhigend. Langsam hörte ich nach ein Paar Zeilen auf zu singen. Charles atmete gleichmäßig ein und aus. Er war eingeschlafen...



Losing game (beendet)Where stories live. Discover now