Kapitel 30

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,,Leighton, du verstehst es nicht. Ich werde niemals glücklich mit meinem Ergebnis sein, bis ich erster werde, okay? Und da ist der zwölfte Platz nicht mal ansatzweise das, was ich haben möchte."
,,Und du verstehst nicht, dass ich stolz auf dich bin. Es war dein erstes Rennen, erwarte noch nicht zu viel von dir. Mit der Zeit wirst du lernen, wie du besser wirst bis du am Ende den ersten Platz erreicht hast.", redete ich meinem Bruder gut zu.
Wir waren kurz davor, in das Hotel reinzugehen, als mir noch etwas einfiel. Das treffen mit meiner Mutter.

,,Ich habe vergessen, dass Michelle und ich uns noch treffen. Bin später wieder da."
Lando nickte und ich drehte mich sofort wieder aus der Tür und lief so schnell es ging die weiß Straßen runter zu diesem Café. Mein Herz raste, als ich die Tür öffnete und sofort meine Mutter erkannte. Sie sah noch angespannter aus als ich. Anstatt ihres Make-ups und einem eleganten Outfit hatte sie heute etwas normales an und war ungeschminkt. Ich wusste nicht, dass sie unter all den Tonnen von Make Up so hübsch aussehen konnte.
Ihre blonden Haare hatte sie in einen ordentlichen Zopf geflochten während ihre perfekt gepflegten Hände sich um eine Tasse Kaffee gelegt hatten.

Zögerlich ging ich auf sie zu und setzte mich wortlos nieder.
,,Du bist gekommen!", stellte sie überrascht fest und legte ihre volle Tasse ab. Ihre Stimme war nicht mal ansatzweise so schrill und anstrengend wie sie es sonst war
,,Anscheinend..."
Angespannt musterte sie mich, schaute mein Gesicht so gena wie noch nie zuvor an.
,,Du bist sehr hübsch geworden, Leighton. Pass auf, dass dir niemand jemand wegen deiner Schönheit das Herz bricht."
Stur starrte ich gerade aus und ignorierte ihre Frage: ,,Warum wolltest du mich treffen?"
,,Ich möchte, dass du endlich erfährst, warum ich beschlossen habe, dich wegzuschicken."

Oh, okay. Das kam überraschend.

,,Na dann, ich bin gespannt."

Ich setzte mich hin, überschlug meine Beine und lebte die Hände ruhig in den Schoß. Abwartend sah ich meinen Eltern in die Gesichter. Sie sahen nicht gerade fröhlich aus.
,,Wie du weißt haben wir in letzter Zeit nicht gerade den besten finanziellen Stand.", fing mein Vater an zu erklären.
,,Deshalb haben wir uns ein wenig nach Möglichkeiten umgeschaufelt und haben tatsächlich ein interessantes Angebot gefunden. Auch, wenn du dir wahrscheinlich nicht einverstanden sein wirst."

Ich zog meine rechte Augenbraue hoch. Meine Haltung versteifte sich und ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Bauchgegend breit.

,,So schlimm kann es wohl nicht sein, oder, mommy?", fragte ich meine Mutter, dich sie schaute nur auf ihre weißen Schuhe.
,,Charlotte, du kennst doch sicherlich die Norris Familie. Das sind reiche Leute, die nach einer qualifizierten Frau für ihren Sohn Adam suchen..."
,,Ja, und? Was hat das mit uns zu tun?", fragte ich obwohl ich mir vorstellen konnte, was gleich kommen wird.
,,Wir... wir haben dich vorgeschlagen. In wenigen Tagen wirst du 18, bis dahin wirst du Adam getroffen haben. Bitte überleg es dir, Charlotte. Wenn du-"
,,Du willst mich verheiraten, Dad? In welchem Jahrhundert sind wir?"

,,Ich weiß, Charlotte, aber überleg doch nur, was passieren würde, wenn du ihn nicht mal wenigstens kennenlernst...", versuchte meine Mutter es mir einzureden.
,,Du würdest uns nicht nur furchtbar traurig machen, wir würden auch unser gesamtes Restvermögen verlieren. Kein Haus, keine Markenklamotten, kein Chauffeur mehr, keine Gesellschaftliche Anerkennung. So hätten wir wenigstens noch eine Chance unser Unternehmen an deinen Bruder weiter zu leiten."

Ich zögerte. Meine Eltern wissen ganz genau, dass ich meine Familie über alles liebe und niemals etwas gegen sie tun würde.

Ehe ich mich versah war ich 18. Seit zwei Wochen schon, um genauer zu sein. Ich habe mich tatsächlich dazu entschlossen, einen wildfremden Mann zu heiraten, damit der Familienname erhalten bleiben kann. Ich muss aber sagen, so schlimm ist Adam nicht. Er wurde einfach zum perfekten Geschäftsmann erzogen, dagegen kann man nichts tun.

Losing game (beendet)Where stories live. Discover now