XXXV

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Kapitel 35

Ganz alleine steht sie draußen, ihr Blick ist geradeaus.
Die Baumkronen sehen aus wie ein Dach, was sie von der Außenwelt schützen möchte.
Waldtiere hört man Umherstreifen, sowie auch fremde Geräusche.
Als der Wind auf ihr Körper trifft, zieht sie die Arme an ihrer Brust an.
Zwar ist es nicht so kalt, wie an den letzten Tagen, dennoch ist da noch eine gewisse Kälte.
Zeit hereinzugehen.
Schnell dreht sie sich um, hebt ihre Hand und führt sie zu der Türklinke.
Für ein Moment zögert sie aber, ganz einfach könnte sie jetzt weglaufen.
Den Wald als Schutz nehmen, es gibt viele Gerüche dort, was ihres überdecken würde.

Nun kann sie aber nicht fliehen, wenn sie an ihr Vater denkt.
Einen Grund hat er, warum er sie hier hergeschickt hat.

,,Wieso gehst du nicht einfach?"

Shu stand hinter ihr.
Er hat sie eine Zeitlang beobachtet, um zu schauen, ob sie flieht.
Allerdings ist sie es nicht.
Sie hatte die Chance, doch anstatt zu gehen ist sie geblieben.
Unverständlich.
Jeder vernünftiger Mensch würde die Chance nutzen.
Sie allerdings nicht.. Was für eine seltsame Frau..

Stumm dreht sie sich zu ihm um und sieht ihn an.
Keine Antwort gibt sie ihm, auf seine Frage weshalb er laut auf Seufzte.
,,Andre Frage.."
Eine kurze Pause, bevor er fortfuhr;
„Wäre es nicht besser gewesen, hättest du mich nie kennengelernt, Rima?"

Diese Frage traf sie wie ein Dolch.
Sie wollte antworten, sie wollte es wirklich.
Doch wusste sie nicht, was sie darauf antworten könnte.
Keine Frage.
Es wäre besser gewesen.
Besser wäre es auch, hätte sie nie die Vampire kennengelernt, andere Seits..
So hätte sie nie erfahren, dass es Vampire gibt.
Dass sie genauso existieren wie Menschen und keine Figuren sind, die aus einer Menschenfantasie erstand.
Ihr Mund öffnet sich, Shu kommt ihr aber zuvor:

,,Du muss nichts darauf antworten.. Im Endeffekt ist es sowieso egal, was du denkst oder was du sagst..
Solange du Blut geben kannst, ist alles für mich gut..
Denn du bist nichts weiter als eine Beute für mich.."

Worte die verletzend sind und doch war es nicht unwahrscheinlich, dass er dies sagt.
Schließlich ist er ein blutrünstiges Monster.

,,Ich verstehe.."

Einen Moment sieht er sie noch an.
Shu weiß nicht was plötzlich mit ihr los ist.
Sie wirkt so niedergeschlagen.
War es falsch, die Wahrheit zusagen?
Natürlich war es, das nicht.
Lieber die Wahrheit sagen, anstatt zu lügen.
Vampire sind sowieso immer ehrlich, zumindest zu ihrer Opfer.
Selbst wenn sie einmal Lügen haben sie im Endeffekt die Wahrheit gesagt, nur eher unbemerkt.

,,Dann gehe ich mal hinein."

,,..."

Mit einem Ruck öffnet sie die Tür, geschwind geht sie hinein.
Die Tränen wollen sich hinunterbahnen, sie hält sie aber noch rechtzeitig auf.
Immer wieder wird er gesagt, das sie nur für Blut gut sei.
Dies ist mehr als verletzend.
In deren Augen ist sie nichts weiter, als ein Opfer..
Ein Opfer der Vampire.



Während die Prinzessin sich drinnen Selbs bemitleidet, hat Shu andere Probleme.

,,Dass ich meine Hände schmutzig machen muss."
Mehr als nur genervt, steht Shin vor ihn in seine Wolfsgestalt.

,,Wenn du mich töten willst, mach es bitte schnell.."
Die Müdigkeit ist kaum zu überhören, in die Stimme der Blond-Orange haarigen.

,,Heh?"

Fassungslos sieht der Gründer, zum Sakamaki.
Das muss sein Pokerface sein.

,,Tue nicht auf stark, in Wirklichkeit zittern deine Knie."
Um zu zeigen, dass er mit seinen Worten richtig liegt, geht er drei Schritte auf ihm zu.
Der Reinblüter wich aber nicht zurück, eher schaut er unbeeindruckt auf ihn hinab.

,,Du willst also wirklich sterben? Ich hab nichts dagegen.
Das geht ja dann schneller als gedacht!"

Mit diesen Worten springt er in seine Wolfsform auf ihn.
Durch die plötzlich Attacke verliert Shu sein Gleichgewicht und fällt zusammen mit Shin zu Boden.
Die Zähne schneiden sich in das Fleisch vom Nacken, des älteren.
Immer tiefer bohren sie sich herein.
Ein widerliches Knacken ist zu hören, was Shin dazu veranlass sich zu lösen.
Blut vermischt mit Speichel tropfte zu Boden von seinem Mund, sein Fell war ebenfalls mit Blut befleckt.
Noch einmal sieht er zu Shu, sein Nacken ziert ein großes Loch aus dem noch Blut tropft.
Auf seine eigene Blutlache liegt er.
Die Haut noch blasser als sonst, der so einzig reiner Vampir, war nun von seinem eigenen Blut beschmutzt.

Auf dem Maul des Wolfes bildet sich ein Abbild eines Grinsens.
,,Wie einfach es war.
Heh. Da komme ich sicherlich schneller an mein Plan.
Mach dich auf mein Angriff gefasst, großer Bruder."

In dieser Gestalt rennt er weg vom Anwesen.
Als er weit genug weg war, betrat eine Gestalt die Bildfläche.
Seine Lippen entkamen ein schweres Seufzen, er kniet sich zu ihm.
,,Shu.. Du bist wirklich eine Enttäuschung."
Seine Hand legt sich auf seiner Stirn, er und Shu lösen sich in kleine weiße Partikel auf und wehten hinfort mit dem Wind in Richtung Schloss Eden.

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807 Wörter

Sweet Bloody DreamWhere stories live. Discover now