No questions please

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Nervös öffnete ich die Tür zu meiner Wohnung. Ich konnte es wirklich so überhaupt nicht einschätzen, ob er bereit war mein Angebot anzunehmen. Als ich ihn aber auf meinem Sofa sitzen sah, hatte ich eine Antwort auf die Frage, die mir den ganzen Tag schon schmerzend durch den Kopf trampelte.

Als er mich kommen hörte stand er sofort vom Sofa auf, machte große Schritte um das Sofa herum und lehnte sich dann an die Rückseite des Sofas. Ich merkte sofort wie unangenehm die Situation ihm war und ich hatte das Gefühl als wollte er mir erklären und sich rechtfertigen, warum er noch da war.
Aber das musste er ja nicht. Ich hab’s ihm ja angeboten…

Um seine Nervosität zu überspielen, hielt er sich mit der Hand den Nacken.

„Ich dachte ich bleibe noch…“,
gab er schließlich leise von sich, worauf ich ihm mit einem leichten Lächeln antwortete.

Ich legte meine Sachen ab und spazierte dann in die Küche, um mir ein Glas Saft einzuschenken. Rob platzierte sich gegenüber der Küchenzeile und stütze sich mit den Armen an der Anrichte ab. Seine Anspannung war kaum zu übersehen.

An der anderen Küchenzeile lehnend, nahm ich so entspannt ich konnte einen Schluck von meinem Saft und sah ihn fragend an.

„Ich hab Scheiße gebaut!“

Ernst sah er mich mit einem Blick an, der mir zusätzlich so etwas sagen wollte wie: „Ich verstecke mich hier. Und ich hab dich da nun mit reingezogen.“

„Du solltest mir nicht vertrauen.“,
fügte er mit zusammengepressten Lippen hinzu.

Er hatte Recht, aber ich tat es irgendwie… Und dieses Etwas verhalf mir ihm gegenüber gelassen zu bleiben, keine Angst zu haben und ihm einfach zu vertrauen.

„Mach dir keine Gedanken über mich. Wenn du hier für ein paar Tage abtauchen willst, ist das in Ordnung.“,
reagierte ich ruhig.

Daraufhin raufte er sich mit seinen Händen die Haare begleitet von einem lauten wütenden Stöhnen.

„Ich versteh’s einfach nicht. Warum tust du das alles!?“

Mit lautem Ton verkörperte er mir sein Unverständnis.

Langsam machte ich den Schritt zur gegenüberliegenden Küchenzeile, stellte mein Glas dort ab und legte meine Hände links und rechts davon.

„Du musst es nicht verstehen. Nimm es einfach als Geschenk.“

Mit einem wohlwollend sanften Blick versuchte ich ihm zu helfen diese Tatsache zu akzeptieren, doch es schien ihm extrem schwer zu fallen.

„Hunger?“,
fragte ich mit einem Grinsen, um die Stimmung mit etwas Fröhlichkeit zu bekleiden.

Ich wartete auf keine Reaktion von ihm, weil es eigentlich klar war. Also fragte ich ihn, auf was er denn Lust hätte.

„Wie, auf was ich Lust habe?“,
entgegnete er verwirrt.

„Na, wenn du unter allen Gerichten und Angeboten entscheiden könntest, was würdest du nehmen?“

Da seine Verwirrung mit meiner Erklärung immer noch nicht verschwand, fügte ich noch fröhlich hinzu:

„Wir bestellen was.“

„Oh, das muss echt nicht sein.“,
wehrte er schnell ab.
„Willst du nicht… wollen Wir nicht lieber was kochen?“, fragte er unsicher.

„Keine Widerrede! Mein Tag war heute einfach nur anstrengend, ich hab absolute keine Kraft mehr was zu kochen. Glück für dich. Du hast heute Wunschkonzert.“

Beschämt sah er auf den Boden und nuschelte:
„Ich will dir nicht unnötig finanziell zur Last fallen…“

„Schluss jetzt mit dem Rumgedruckse. Sonst überleg ich mir es vielleicht doch noch anders.“,
machte ich ihm mit einer sanften Strenge klar.
„Wir haben hier mexikanisch, italienisch, chinesisch… und die Burger vom ‚Come-In‘ sind eeeecht nice.“

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