Meine Art zu feiern

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Natürlich hatte ich nicht vergessen, dass die Polizei nach ihm suchte. Dann wär ich wirklich eine schlechte Gastgeberin, wenn ich das vergessen würde.

„Deshalb…“,
versuchte ich die Spannung zu erhöhen.

„…machen wir morgen einen Ausflug. Wir fahren einfach zwei Stunden in eine Richtung und gehen dort shoppen. Machen uns einfach einen schönen Tag. Was hältst du davon?“,
grinste ich.

Grübelnd guckte er mich an.

„Komm schon, du musst mal hier raus. Und dort wird bestimmt niemand auf der Suche nach dir sein.“,
versuchte ich ihn zu überzeugen.

Als er zaghaft nickte, fiel ich ihm kurzerhand einfach um den Hals. Erst nach einem kurzen Moment, legte er auch seine Arme um mich. Meine plötzliche Umarmung schien ihn wohl etwas überrascht und überfordert zu haben.

Langsam lösten wir uns wieder und sah ihn an:

„Ich freu mich“

„Ist kaum zu übersehen.“,
schmunzelte er.

„Hey“,
boxte ich ihn.

„Machst du dich etwa lustig über mich?“,
spielte ich beleidigt.

„Nönö“.

Grinsend schaute er in die Luft, woraufhin ich ihn ein weiteres mal boxte.

„Und heute…“,
versuchte ich erneut Spannung aufzubauen.

„Ach heute passiert auch noch was?“,
fragte er überrascht.

„Heute feiern wir noch auf meine zweitliebste Art.“

Ich konnte es nicht glauben, wie sehr er versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Heute war wohl der Spaßvogel in ihm geboren.

„Was grinst du denn immer so blöd!“,
boxte ich ihn zum Dritten mal.

„Aua!“,
beschwerte er sich, obwohl es wahrscheinlich nicht annähernd wehtat.

Ich schaute ihn noch mit einem Dein-Ernst-Blick an, bevor ich weiterreden wollte, aber er kam mir zuvor:

„Okok, erzähl mir. Was ist deine zweitliebste Art zu feiern? Ponyreiten?“

Bei seinem letzten Wort, hatte er sich schon leicht von mir entfernt, um vor einem boxartigen Anfall von mir schnell genug flüchten zu können.

„Willst du mich eigentlich verarschen?“,
kam es laut aus meinem Mund und er rannte bereits von mir weg.

Gefühlt 20 Runden um den Küchenblock jagte ich ihm nach.

„Wenn ich dich kriege!“

„Was ist dann?“,
fragte er neckend, um mich weiter zu provozieren.

„Bleib doch endlich stehen.“,
rief ich ihm nach.

„Seit wann kannst du denn überhaupt mit deinem Fuß schon wieder so gut rennen?“

Außer Atem stütze ich mich am Küchenblock ab.

„Machst du schon schlapp?“,
provozierte er weiter.

„Du willst mich also noch mehr ärgern, ja?“

Ich rannte wieder los, um ihn zu schnappen, doch wie aus dem nichts, blieb er plötzlich stehen.

„Ok, ich ergebe mich.“,
sagte er und nahm die Hände hoch.

Verwirrt blieb ich vor ihm stehen.

„Und was willst du jetzt mit mir machen?“,
fragte er amüsiert.

Er war wirklich gut darin, mich immer noch mehr zu ärgern, denn ich wusste gerade tatsächlich nicht, was ich eigentlich vorhatte, wenn ich ihn endlich hatte. Bestimmt 10 Minuten war ich ihm jetzt hinterhergerannt, ohne zu wissen was ich denn eigenltich machen würde, wenn ich ihn endlich gefangen hatte.

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