Kapitel 19

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Ich zuckte zusammen, als ich kräftige Arme um meiner Taille spürte. Mein Kopf schweifte ich über meiner Schulter und erkenne José. Er dreht mich zu sich um, sodass er mich genauer betrachten kann. Seine Hand streicht meine Wange. Seine Augen bohrten sich in meine. "Ich sollte schlafen gehen, José" wisperte ich. Er lässt von mir los und nickte. "Komm mit, ich zeig dir wo mein Zimmer ist" er nimmt meine Hand. "Dein Zimmer?" Frage ich verwirrt.

Er grinste breit und schob mich von dem Balkon runter. Das heißt also, ich schlafe mit ihm in einen Bett. Besser als mit Emiliano. Aber auch nicht sonderlich angemessen. Als wir angekommen sind, gehen wir rein. Ich sah mich etwas um, bis José auf mich zu kommt. "Was tust-?" Er unterbrach mich, indem er seine Hand auf meinen Mund legt.

Erschrocken schaue ich ihm in die Augen. Er grinste deswegen, was mir Gänsehaut auf meiner Haut verbreitet. Oh Gott, was macht er?. Er kommt mit seinem Gesicht näher an meines. Ich sah auf seiner breiten Brust. Sie hob sich schneller als zuvor. "Schau mir in die Augen, liebes" forderte er mich auf. Meine Augen blickten nun in seine. Ich konnte nichts dazu sagen, da seine Hand immer noch auf meinem Mund ruht.

Er schaut mir tiefer in die Augen und versucht aus ihnen was zu finden. "Wieso, willst du mich heiraten?" Fragt er skeptisch. Seine Hand gleitet langsam von meinen Lippen runter und bleiben bei meinen Hals hängen. Ich schluckte schwer, als ich bemerkte, dass er sah das ich überfordert bin. "Sag schon, liebes" hakte er weiter drauf ein. "José" hauchte ich seinen Namen.

Ich erwischt mich dabei selber, wie ich auf seine Lippe starre. Was macht er gerade mit mir? Sein Gesicht kommt noch näher an meines. Sein Schmunzeln versuchte er zu unterdrücken. "Ja?" grinste er nun verführerisch.

Ich biss mir auf die Lippe, um meine Nervosität etwas zu verstecken. Doch er drückte fester an meinem Hals. "Emiliano wollte es" sprach ich nun aus. Plötzlich lockerte er seinen Griff um meinen Hals. Er geht einen Schritt zurück und guckt auf mir herab. "Wieso?" fragte er mit einer eisigen Kälte.

Was sollte ich ihm jetzt sagen? Lügen ? Oder die Wahrheit sagen ? Wenn ich ihm die Wahrheit sage, kann ich vielleicht sein vertrauen gewinnen. Es ist eigentlich gut, dass ich Emiliano nicht heirate. Denn José beobachtet mich nicht ganze Zeit, wie Emiliano. Er denkt, er könne mir dann vertrauen. Und dann ergreife ich mir die Chance und verschwinde hier. Nur, er muss mich mit rausnehmen. Mir fällt noch was ein.

Nervös stehe ich vor den riesen und Blicke zu ihm hoch. "Weil ich dich lieber heiraten würde, als jemanden von deinen Brüdern" sprach ich aus. Er nickte grinsend. Er legt seine Hände um mein Gesicht, als er mir wieder näher kam. Seine Lippen legen sich auf meinen Mundwinkel, weswegen ich tief Luft holen musste.

Was tat er? Als er seine Lippen von mir gelöst hatte, starrte er in meine Augen. "Ich muss nochmal weg mit Emiliano, bleib hier. Ich komme später" gab er mir bescheid. Ich nicke. Seine Hand wuschelt er einmal über meinen Kopf, weswegen meine Haare Kreuz und quer stehen. Er schmunzelte darüber und läuft geradeaus zur Tür.

"Geh schlafen" sagt er noch als letztes. Erleichtert atmete ich aus, als er ging. Ich habe mich so eingeengt und begehrend zugleich gefühlt. Ich bin froh, dass er weg ist. Ich fuhr mit meinen Fingern langsam, zu der Stelle, die er mit seinen Lippen berührt hatte. Schwer holte ich Luft und füllte meine Lunge somit mit der restlichen Luft, die ich einatmen konnte.

José

Ich lief in Richtung meines Wagens. Emiliano wartete schon auf mich. Sein Kopf hob sich, als ich bei ihn angekommen war. Ich starte nun meinen Motor und wir fuhren Richtung Lagerhalle. Die Stimmung war angespannt zwischen meinem Bruder und mir. Wir sprachen nicht und schweigen uns an.

Doch ich finde wir sollten darüber reden, da ich die Frau heirate, die er wollte. Es interessiert mich nicht, dass ich sie jetzt habe und er nicht. Denn es war ihre Entscheidung aber ich brauch keinen Bruder, der mich vermutlich killen will.

"Dios mío, dime cuál es tu problema, hermano" zischte ich nun. Sein Kopf schweift zu mir. Seine Augen kniff er zusammen und bildete Fäusten mit seinen Händen. "Sie sollte meine Frau werden, hermano" knurrt er. Ich merke, dass er sich zusammen reißt. Das wäre auch besser für ihn, denn ich habe keine Lust heute zu sterben.

"Wieso hast du zu ihr gesagt, dass sie mich heiraten soll?" frage ich ihn. Ich hörte, wie er laut ausatmete und sich aufrichtet. "Weil ich weiß, sie würde mir nicht das geben was ich will und ich ihr schon mal garnicht" mein Blick gleitet zu Emiliano. "Aber ich ihr, oder was?" Frage ich ihn belustigt. "Si, doch Du solltest wissen, José. Dass ich sie mir zurück gewinnen werden. Egal, ob ihr schon verheiratet seid oder nicht" meint er. Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. "Viel Spaß, hermano" Ich weiß, dass sie bei mir bleiben wird. Ich werde ihr vertrauen gewinnen und somit für sie der beste Mann sein, den sie je hätte haben können.

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