Kapitel 72

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"Dios, Julia hat mir geschrieben" hörte Santiago sich verzweifelt an. Mein schmunzeln auf den Lippen wuchs. Ich wusste, dass meine Frau mich gleich anrufen wird und mich zusammenscheissen möchte. Also, wartete ich auf ihren Anruf. Fassungslos lachte Sergio auf. "Sie hat mir eine Morddrohung geschickt" strich er mit seiner Hand, über sein Kinn. Nun sah ich auch verzweifelt aus, denn wenn Adora schon ausflippt, ist meine Frau tausend mal schlimmer.

Mein Handy klingelt. Nun sahen die Gesichter von meinen Brüdern amüsiert und schadenfroh aus. "Hola, mi amor" begrüße ich sie. Ich höre sie schnauben. "Ich habe gesagt, dass du keine Probleme machen sollst" blieb sie noch ruhig. Ich zeige, einen Daumen nach oben, zu Alejandro. Er zeigte mir seine beiden Daumen nach oben, weswegen ich abwinkte. Mit dem, stimmt wirklich irgendwas nicht.

"Emiliano, wenn du nachhause kommst, dann schläfst du woanders. Egal wo, Hauptsache nicht bei mir! Wie kannst du nur so idiotisch sein? Was ist, wenn Matteo jetzt komplett durchdreht? Er hat mich fast umgebracht!" Schrie sie durch das Telefon. Sofort zeige ich mit meinen Daumen nach unten. Alejandro lachte mich aus, da man meine Frau gehört hatte. "Mi amor" sprach ich sanft. Denn ich will sicherlich nicht alleine schlafen.

"Steck dir dein 'mi amor' sonst wohin!" Brüllte sie. "Estás más loco, eres estúpido y hueco en la cabeza" beleidigte sie mich. Wenn sie nicht sauer auf mich wäre, dann würde es mich heiß machen, wie sie Spanisch spricht. "Beruhig dich, Schatz. Wenn Matteo irgendwas vor hat, dann weiß ich das und bring ich dann schließlich um" versuchte ich sie zu beruhigen. Naja, jemanden zu beruhigen ist nicht wirklich meine Stärke, merke ich an ihrer lauten Atmung. "Emiliano! Reiz mich nicht und komm am besten garnicht wieder!" Wurde sie strenger und lauter. "Ich komm jetzt Nachhause" sage ich ihr Bescheid und grinste dabei, da ich schon vor meinen Augen sehe, wie sie wie eine Furie durch das ganze Haus rennt. "Ich bring dich um!" Sagte sie deutlich ruhiger, was mir gruselig vorkommt. Bevor ich was sagen konnte, legte sie auf. "Und, war sie sehr sauer?" Scherzte Moreno. "Sie liebt mich" nicke ich lächelnd.

Auf dem Weg ins Haus, frage ich mich, was sie damit meinte das Matteo komplett durchdrehen könnte. Schlimmer als meine Frau anzuschiessen, geht es nicht. Matteo ist krank, wie konnte Ver mit ihm Verlobt sein? Gerade laufe ich die Treppen hoch und hoffte, dass Verónica mir doch nicht den Hals umdrehen wird. Ich höre, dass Wasser im Bad laufen. Sie duscht. Entweder gehe ich zu ihr und dusche mit ihr oder ich warte hier. Ja, ich warte lieber hier. Ich zog mir mein Hemd aus und lege mich auf das Bett. Bald darauf, kam Verónica aus dem Bad. Sie sieht mich an und ging einfach weiter. Verwirrt musterte ich sie. Sie holt sich frische Wäsche raus und verschwindet wieder ins Bad. Frauen sind anstrengend.

Im nächsten Augenblick, öffnete sich wieder die Bad Tür. Sie achtet nicht auf mich, sondern geht auf das Bett zu und legt sich rein. Sie deckt sich zu und kehrt mir den Rücken zu. Ich rücke näher an sie ran. Meine Fingerspitzen fuhren ihren nackten Arm entlang. Sie blieb kalt. Meine Lippen streifen ihren Nacken, sofort stellten sich ihre Nackenhaare auf. "Mi amor"hauchte ich. Sie reagierte nicht. Ihre Augen sind geschlossen. "Lo siento, mi amor. Ich hätte auf dich hören sollen" entschuldigte ich mich. Dennoch blieb sie still und zeigte keine einzige Reaktion. Diese Frau...

Meine Hand wanderte zu ihrem Bauch. Ich fuhr mit meiner Hand unter ihr Nachthemd. "Hör auf mich zu ignorieren"raunte ich gegen ihr Ohr. Sie griff nach meiner Hand und legte sie wieder zu mir zurück. Nun drehte sie sich auf dem Bauch. Augenrollend schaute ich sie an. Wenn das immer so ist, dann mache ich am besten keinen blödsinn mehr oder ich reiche die Scheidung ein.

Anschließend gab ich auf und lege mich seufzend auf den Rücken. Meine Augen haften noch auf ihr. Selbst wenn sie sauer ist, ist sie wunderschön. Zu schön, dass sich unten was erregte. Mierda...

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