Kapitel 26

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Emiliano seine Hand Griff in meinem Haar. Meine Augen fixierten seine, mittlerweile verdunkelten, Augen. Plötzlich räusperte sich hinter uns jemand. "Ich will ungern euer Moment zerstören aber hier wurde jemand angeschossen" bemerkte Sergio. Erschrocken von mir selber, wie ich das nur vergessen konnte, löste ich mich von Emiliano und lief in schnellen Schritten zu José.

Ich griff nach seinem Gesicht und halte es hoch. Er wurde blasser und schwitzte etwas. "Alles gut, baby" flüstert er mir zu. Doch ich schüttelte meinen Kopf, denn offensichtlich ich hier gar nichts gut. Mit meinen Daumen, strich ich über seinen Lippen. "Rodrigo, dale a tu hermano un médico" kam die fordernde stimme, dessen Mutter.

Nach einigen Minuten, trat Rodrigo mit einem Arzt in dem Raum. Er rannte, sofort zu José. Ich stehe auf und gehe zwei Schritte zurück, um zu realisieren was wirklich gerade geschehen ist. Ich war so besessen davon, Emiliano's Spielchen mitzuspielen, dass ich José vergessen habe. Wie bescheuert ist das eigentlich?

Rodrigo und Alejandro halfen José, um ihn in seinen Zimmer zu legen. Ich wollte sofort mitgehen und auf ihn achten, denn ich hatte Schuldgefühle, da ich José in den Hintergrund gestellt hatte. Doch jemand hielt mich auf, indem er meinem Arm packt. Ich sehe im Augenwinkel, dass es natürlich Emiliano ist.

Von meinem Arm, wandern seine Hände zu meiner Hüfte und zog mich nah an ihn ran, sodass ich mit meinem Rücken an seiner Brust stehe. Aber ich war sauer. Sauer auf ihn und am meisten sauer auf mich selbst, weil ich sein Spiel mitspielen wollte und genau das tat, was er wollte.

Ich befreite mich von seinem Griff und drehe mich ruckartig zu ihm um, dabei hob ich meinen Zeigefinger um auf ihn zu zeigen. "Es ist deine Schuld, alles!" schrie ich ihn an. Seine Augenbrauen hoben sich, so als hätte er keine Ahnung wovon ich da gerade sprach. "Was soll meine Schuld sein?" Wurde er giftiger. Er hatte anscheinend wirklich keine Ahnung, also redete ich weiter, wo ich aufgehört hatte.

"José wurde angeschossen, wegen dir. Ich habe die Kontrolle über mich selber verloren, dank dir. Ich wurde hier her geschleppt, genauso wegen dir. Ich werde gezwungen einen von euch Psychopathen zu heiraten, dass ist deine Schuld. Ich kann niemals jemanden lieben, wegen dir. Ich habe alles verloren, was ich noch hatte, dank dir! Alles, Emiliano. Jede verdammte Kleinigkeit ist deine eigene Schuld, also bitte lass mich wenigsten selbst aussuchen, wen ich heiraten möchte!" Ich machte ihn eine Menge Vorwürfe.

Er schien geschockt von dem, wie und vor allem was ich ihn sage. Ich habe keine Lust mehr auf das arme Lämmlein. Wenn ich hier schon mein ganzes Leben verschwenden muss, dann auch so wie ich es möchte. Nicht eingeschüchtert und ängstlich. Ich muss natürlich damit rechnen, dass er wütend wird, denn er kommt nicht mit Kritik klar. Er ist ein Narzisst.

"Nein, ich werde dich nicht aussuchen lassen, weil ich ganz genau weiß, dass du mich nicht heiraten wirst!" Fuhr er mich nun an. Mein Herz raste, als er mich anbrüllte. So laut anbrüllte, wie ich es noch nie mitbekommen hatte. "Ja, genau und denk ganz stark darüber nach, wieso ich dich nicht will!" Fauchte ich laut zurück.

Er griff nach meinen Finger, den ich auf seiner Brust rumstocherte und hielt ihn inne. "Du willst jemand anderes heiraten? Bitte, mach aber ich schwöre dir, mi amor, dass wirst du nicht überleben" hauchte er mir streng zu. Ich hob eine Augenbraue und musterte ihn ungläubig. "Drohst du mir gerade, Liano?" zischte ich ihm zu.

Er nickte. "Ja und ich mach meine Drohungen wahr" knurrte er. Fassungslos lachte ich auf. "Ich bin gespannt, Emiliano. Mach sie wahr, ich warte nur sehnlich dadrauf" spuckte ich die Wörter wütend aber ruhig aus. Ich riss meine Hand von ihm weg und stampfte aus der Tür.

Ich fasse es nicht, dass er mir gedroht hat. So wird er nie das bekommen, was er möchte. Ich bin doch nicht sein Schoßhündchen, was erwartet er bitte? Er ist ein kranker Vollidiot. Er soll das tun, was er will. Ich bin neugierig, wie er mir die Hölle heiß machen möchte.

Versuchend mich zu beruhigen, gehe ich zu José, um nach ihn zu schauen. Als ich die Tür öffnete, sah ich das er schlief. Ich merke, wie sich mein Puls beruhigt, wenn ich ihn sehe. Ich laufe auf das Bett zu und setze mich auf die Bettkante. Mein Blick liegt auf ihn. Langsam und sanft lasse ich meine Hand, über sein Gesicht gleiten. Ich entschied mich dazu, mich neben ihn zu legen und dies tat ich dann auch. Ich deckte uns noch besser zu. Meine Hand ruht auf seiner Brust, genauso wie mein Kopf. Ich hörte seinen Herzklopfen zu und beruhigte mich dadurch. Anschließend schloss ich meine Augen und schlief relativ schnell in seinen Armen ein.

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