Jahr 1: Kapitel 15 - Das Geständnis

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Als Amina aufwachte, war sie allein. Sie lag in ihrem Bett. Wie war sie denn hierher gekommen? Hatte Severus sie hergebracht? Ob er etwas herausfinden konnte? Sie richtete sich auf und sah auf ihre Uhr. Es war kurz nach einundzwanzig Uhr. Das Abendessen hatte sie dann wohl verpasst. Steif stieg sie aus ihrem Bett. Sie fühlte sich erholt und hungrig. Ob sie in der Küche noch etwas zu essen bekam? Wo war die Küche überhaupt? Sie würde erst einmal ein Bad nehmen und dann nach Severus suchen.

Das Badezimmer war warm, genau wie das Wasser, dass einige Minuten später das Becken füllte. Sie zog sich ihre Sachen aus und legte sich in das Badebecken. Sie seufzte wohlig auf. Genau das hatte sie jetzt gebraucht. Sie spielte ein wenig mit dem Schaum auf dem Wasser. Sie hatte einen Kräuter-Badeschaum in das Wasser getan, welcher jetzt die Wasseroberfläche bedeckte. Ihr Körper entspannte sich mit jeder Sekunde mehr. Doch sie bemerkte plötzlich noch etwas anderes. Eine...nein mehrere Personen. Vielleicht drei? Die sich ihrem Büro näherten. Warum konnte sie die denn spüren? Zwischen ihnen und ihr befanden sich mindestens zwei Wände.

Amina konnte hören, wie die Tür zu ihrem Büro geöffnet wurde. Es mussten definitiv drei Personen sein. Bei einer konnte sie Sorge, Ausgeglichenheit und Entschlossenheit fühlen. Das musste Dumbledore sein. Die Zweite hatte ebenfalls Sorge und Entschlossenheit. Minerva. Von der dritten Person konnte sie nur ein schwaches Gefühl von Trauer wahrnehmen. Das musste Severus sein. Die Drei betraten ihr Wohnzimmer. Amina richtete sich auf und stieg aus dem Becken. Es war ein überraschend kurzes Bad geworden.

„Amina?", hörte sie Dumbledore fragen. Sie band sich ein Handtuch um. Sie hatte nicht mit Besuch gerechnet und dementsprechend lag ihre frische Kleidung in ihrem Schlafzimmer. Das Handtuch verdeckte jedoch alle wichtigen Stellen. Sie öffnete die Badezimmertür und sah ihre drei Besuchenden an.

„Ich bin hier.", erklärte sie überflüssigerweise. Dumbledore lächelte sie an. Minervas Blick war streng, wie immer, und Severus'...den konnte sie nicht so recht deuten. Jedenfalls ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern. Es war ihr nicht unangenehm. Sie besaß kein großes Schamgefühl. Ihre Sportkleidung zeigte deutlich mehr Haut als dieses Handtuch. Trotzdem bekam sie eine leichte Gänsehaut unter Severus' Blick.

„Amina, wie ich sehe, haben Sie sich ausgeruht. Wenn Sie sich etwas anziehen würden? Wir warten so lange.", begrüßte der Schulleiter sie munter. Amina nickte und lief ohne ein weiteres Wort in ihr Schlafzimmer. Sie wollte nicht mehr ausgehen und zog sich somit zu ihrer Unterwäsche, eine graue Jogginghose (eine der besten Erfindungen der Muggel) und ein schwarzes Shirt an, das reichte. Mit noch nassem Haar verließ sie ihr Schlafzimmer wieder. Ihre Besuchenden hatten sich bereits an den Tisch in der Mitte des Raumes gesetzt. „Konnten Sie etwas herausfinden?", fragte Amina Severus, bevor sie sich ebenfalls an den Tisch setzte. Der Tränkemeister nickte. Etwas an ihm war anders als üblich.

„In der Tat. Sie lagen mit Ihrer Vermutung richtig, dass die Kette, die Sie geschenkt bekommen hatten, ebenfalls verzaubert war.", erklärte er. Er wirkte auf sie etwas distanzierter als noch vor ein paar Stunden. Hatte sie etwas Falsches gesagt oder getan? Glaubte er sie wäre doch die Täterin? „Wer hat Ihnen die Kette geschenkt, Amina?", fragte Minerva sie. „Lion.", antwortete sie knapp. „Lion? War sonst noch etwas dabei? Eine Drohung vielleicht?", fragte der Schulleiter interessiert. Amina verzog das Gesicht. „Nein, eher das Gegenteil. Er fragte mich, ob ich mit ihm ausgehen wolle.", antwortete sie. „Und Sie haben abgelehnt?", fragte Minerva.

Amina nickte. „Ja, aber erst gestern Vormittag. Ich gehe Lion lieber aus dem Weg. Er war damals bei meiner Verhaftung dabei. Er ist mir unangenehm.", erklärte sie. „Tee?", fragte sie die Anwesenden und stand auf, um den Tee aufzusetzen. Die Drei nickten. „Warum sollte Lion Ihnen eine verfluchte Kette schenken und Sie gleichzeitig nach einem Date fragen?" Minerva klang verwirrt. „Warum sollte jemand, der gut fünfzehn Jahre älter ist als ich, mich überhaupt nach einem Date fragen? Vor allem, weil er es war, der mich verhaftete und mich für zwei Jahre nach Askaban steckte.", formulierte Amina Minervas Frage weiter aus. „Das macht eigentlich alles nicht so wirklich Sinn."

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt