Jahr 5: Kapitel 13 - Der Vorfall

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„Black ist in Hogsmeade.", informierte Amina ihren Urgroßonkel bei einem ihrer sonntäglichen Teenachmittage. Sie war Black am Freitag zuvor begegnet, als sie mit den anderen Lehrerinnen einen Ausflug in die Drei Besen machte. Auch Irma, die Bibliothekarin, und Poppy waren dabei. Black war als Hund in den Gassen umhergeschlichen. Er war hungrig. Amina hatte sich von den anderen neun abgeseilt, um ihm etwas zu Essen zu bringen, hatte aber nicht weiter mit ihm gesprochen.

„Hat er dir sagen können, was genau er hier macht?", fragte Albus sie interessiert. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, er war in seiner Animagusgestalt und die anderen haben auf mich gewartet. Er schien besorgt." „Ich nehme an Harry steht mit ihm in Kontakt. Auch er wird bemerkt haben, dass es bei dem Turnier nicht mit rechten Dingen zu geht. Ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen.", überlegte der Schulleiter. „Kann schon sein. Solange er sich nicht erwischen lässt, sonst haben wir demnächst noch mal so ein Theater wie im letzten Schuljahr. Auf das könnte ich gut und gerne verzichten.", sagte Amina und verzog bei den Gedanken an das vorherige Schuljahr leicht das Gesicht.

Albus lachte in sich hinein. „Dabei war das letzte Schuljahr in Gegensatz zu den dreien davor noch relativ ruhig. Zumindest wurde niemand angegriffen." „Da hast du natürlich recht.", stimmte ihm Amina zu. „Hast du Rita eigentlich bei der zweiten Aufgabe bemerkt?", fragte ihr Gegenüber neugierig. Amina schüttelte den Kopf. „Dafür waren es zu viele Menschen. Ich nehme an, sie war auch außerhalb meines Bereiches. Ich hatte meine Legilimentik nicht sonderlich weit gestellt.", erklärte sie. „Das habe ich mir schon gedacht. Nun, wir werden sie weiterhin beobachten. Sie wird versuchen, ihre Grenzen zu testen, aber sich hüten, etwas wirklich Großes zu schreiben. Ich denke, wir haben ihr ein wenig Angst gemacht.", schmunzelte er.

Die Reporterin hatte tatsächlich einen Artikel zur zweiten Aufgabe veröffentlich. Wie immer weniger objektiv, als es angemessen gewesen wäre. „Warum hast du sie nicht einfach dem Ministerium übergeben, als wir sie erwischt hatten. Sie hat gegen das Gesetz verstoßen und scheint allgemein mehr eine Plage zu sein als wirklich von nutzen." „Ich denke, sie könnte uns noch nützlich sein. Sie ist eine bekannte Journalistin und viele Leute mögen ihre Artikel. Es wird die Zeit kommen, da werden wir jemanden wie sie brauchen." Amina nickte verstehend. Es bestand keinen Zweifel, dass die Zeiten düster werden würden. Sie könnten jeden gebrauchen, der sie unterstützen könnte. Ob freiwillig oder nicht.

Bis Ende Mai verstrichen die Wochen wie im Flug. Der Unterricht nahm viel Zeit in Anspruch und auch die Korrekturen der Hausaufgaben und Arbeiten wurden mehr. Trotzdem geschah nichts weiter Verdächtiges. Amina hatte bemerkt, wie Granger verbissen nach einer Möglichkeit suchte herauszufinden, wie Kimmkorn sie belauscht hatte. Die Schülerin hatte seit dem letzten Artikel der Journalistin einiges zu ertragen.

Amina saß gerade mit Severus und Albus zusammen in dessen Büro und unterhielt sich mit ihnen über die aktuelle Situation. Das Dunkle Mal war in den letzten Wochen immer stärker geworden und auch die Diebstähle in Severus Büro häuften sich. Bis jetzt waren sie noch keinen Schritt weiter als vorher. Amina und inzwischen auch Severus hatten zwar ein erhebliches Misstrauen gegenüber Moody, doch ihr Urgroßonkel wollte davon nichts hören und hat auch darauf bestanden, die Sicherheitsmaßnahmen von Severus' Büro nicht weiter zu verstärken. Was er sich davon versprach, wusste sie nicht.

Bei der dritten Aufgabe würde Amina ihre Legilimentik bis auf ein Maximum ausdehnen und ihren Focus auf die vier Champions richten, um alle möglichen Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Sie hoffte, dass es zu keinem größeren Zwischenfall kommen würde, doch sie glaubte nicht wirklich daran. Zu viel deutete darauf hin, dass sich die schrecklichen Ereignisse häufen würden.

„Severus, wenn Voldemort zurückkehren sollte, müssen Sie so schnell wie möglich zu ihm. Er würde es nicht dulden, wenn sie zu lange brauchen. Sagen Sie ihm, sie hätten mich beobachtet, wie er es damals von ihnen verlangte.", wies Albus ihren Verlobten ernst an. Dieser nickte. „Ich werde ihn davon überzeugen, dass ich mir all die Jahre ihr Vertrauen verdient habe. Wie soll ich Amina erklären?", fragte er und sah mit einer Spur Besorgnis im Blick zu ihr. „Sag ihm doch das, was du schon Lucius gesagt hast. Du hast versucht, an Informationen zu kommen. Außerdem weiß der Dunkle Lord, dass ich Legilimentorin bin. Du kannst ihm also ebenfalls sagen, dass du mich auf der richtigen Seite wissen wolltest. Den Trank haben wir schon längst. Überzeug ihn doch davon, dass ich unter dem Einfluss des Trankes stehe.", schlug Amina vor.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt