Jahr 2: Kapitel 7 - Dezember

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Kurz vor den Weihnachtsferien begann das Schmücken des Schlosses. Filius hatte Amina dazu überreden können, noch ein paar von den singenden Bernsteinen des letzten Jahres zu machen. Dieses Experiment hatte überraschend gut geklappt und so war Amina mit einer Tasche voller singender Steine auf den Weg in die Große Halle. Auf dem Weg begegnete sie Severus.

„Was hast du da?", fragte er interessiert. „Singende Bernsteine. Filius hat mich gebeten, welche zur Dekoration zu machen. Wir werden die nächsten Wochen also ständig von Weihnachtsliedern umgeben sein." Sie verzog leicht gequält das Gesicht. „Wie wundervoll." Auch Severus war nicht sonderlich begeistert von dieser Aussicht. In der Eingangshalle angekommen sahen die beiden, wie der jüngste Weasley auf den blonden Malfoy losging. Hagrid stand mit einem Baum in der Hand daneben. Auch Potter und Granger waren da. Severus ging dazwischen, was Hagrid dazu brachte, den jungen Weasley zu verteidigen. Amina beobachtete die Szenerie schweigend.

„Hagrid. Wie viele Bäume sind es dieses Jahr?", fragte Amina ihn, nachdem Severus sich aus dem Staub gemacht hatte. „Oh, Amina. Hab dich gar nicht bemerkt. Dieses Jahr sin es zwölf Stück. Wird n tolles Fest, sag ich dir. Ein tolles Fest. Was hast denn in der Tasche?" Hagrid strahlte über das ganze Gesicht. Die drei Erstklässler blieben neben den beiden stehen und hörten interessiert zu. „Singende Steine. Filius hat mich gebeten, welche zu machen für die Dekoration." Sie verzog wieder gequält das Gesicht, was den Halbriesen zum Lachen brachte.

„Hat Professor Snape wieder geholfen? Den Letzten habt ihr auch zusammen gemacht, oder?" Hagrid sah sie interessiert an, auch die drei Kinder schienen auf die Antwort zu brennen. „Nein, die hier habe ich allein gemacht. Ich gehe auch stark davon aus, dass er mir nicht geholfen hätte. Und ich kann es ihm nicht mal verübeln. Die Vorstellung, überall dieses Gedudel zu haben...Ich bin ganz froh, Weihnachten wieder im Kerker zu verbringen." „Weihnachten is doch was Schönes. Ihr beiden solltet nich immer im Kerker sitzen. Außerdem ist es da unten kalt." Hagrid setzte seinen Weg wieder fort und Amina und die drei Lernenden liefen neben ihm her. „Traditionen sollte man nicht brechen und die Kälte ist nichts, was mich stören würde.", antwortete sie ihm schlicht, woraufhin er seine Aufmerksamkeit wieder auf die drei Kinder richtete.

Diese verkündeten, dass sie in der Bibliothek nach Nicolas Flamel recherchieren wollten und baten ihn, ihnen doch einen kleinen Tipp zu geben. Amina sah die Vier belustigt an. Hagrid sah hilfesuchend zu ihr. „Ihr drei wollt einen Tipp zu Nicolas Flamel?", fragte sie dazwischen. Alle drei Lernenden sahen sie erschrocken an, als hätten sie vergessen, dass sie noch da war. „Sie kennen ihn?", fragte der Weasley. Amina nickte kurz. „Sehr gut sogar. Hier also mein Tipp: Das Alter kommt erst, wenn das Rot nicht mehr ist." Verständnislos sahen die drei sie an, doch sie wandte sich von ihnen ab, um Filius die Tasche mit den Steinen zu überreichen.

Sie würden ihre Worte irgendwann verstehen, doch vorerst würden sie sie auf jeden Fall beschäftigen. Sie dachte an den Kerker, welcher von Fluffy bewacht wurde. Bis jetzt gab es keinen weiteren Versuch mehr einzudringen. Sie hatte mit Quirinus und Minerva deren Hindernisse platziert und keiner bis auf Hagrid, Albus und sie wussten, wie man an Fluffy vorbeikam. Sie hielt den Meister auf dem Laufenden, wie es mit der Sicherheit des Steines aussah. Bis jetzt gab es auch noch keinerlei Verdacht daran, dass der Stein gar nicht in den Räumen unter Fluffy war. Vielleicht wäre er in ihrer Hosentasche doch am sichersten? Sie würde die Entscheidung ihres Urgroßonkels abwarten. Bis jetzt hatte er einen guten Plan, auch wenn er ihr immer noch sehr gefährlich erschien. Vor allem für die Schülerschaft. Sollte eine Schule nicht eigentlich ein sicherer Ort sein? Hogwarts war überraschend gefährlich für einen solchen.

Am Abend des vierundzwanzigsten Dezembers kam, wie im letzten Jahr auch, Hibou mit einem Päckchen für sie angeflogen. Es waren noch einige Lernende anwesend, die verwundert die Eule anschauten. Schließlich war noch nicht der Fünfundzwanzigste und auch die Zeit für Post war schon vorbei. Amina fing das Päckchen auf und las als Erstes den Zettel daran.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt