Jahr 6: Kapitel 24 - Die Schuld

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Als Amina das nächste Mal aufwachte lag Severus immernoch neben ihr und las ein Buch. „Wie spät ist es?", fragte sie müde. „Kurz nach vier Uhr nachmittags.", antwortete Severus ihr. Amina nickte schwach und legte ihren Kopf wieder auf seine Brust. „Seit wann bist du wach?" Severus sah auf die Taschenuhr, die auf dem Nachttisch lag. „Seit etwa drei Stunden." Amina gähnte. „Ich hab Hunger. Du auch?" Severus nickte und legte das Buch zur Seite. „Wir könnten einen der Hauselfen rufen.", schlug er vor und so machten sie es auch.

Keine viertel Stunde später hatten sie einen ganzen Berg Essen bei sich. Keiner von beiden machte sich die Mühe aufzustehen. Zu bequem war es in dem Bett. „Das ist das erste Mal seit unserer Hochzeit, dass wir zusammen in Hogwarts sind.", stellte Amina fest. Severus nickte bestätigend. „Machen wir einfach dort weiter, wo wir vor meiner Flucht aufgehört hatten?", fragte sie weiter. Severus sah sie längere Zeit an, bevor er den Kopf schüttelte. Überrascht und fragend hob Amina eine Augenbraue.

„Ich finde es wird Zeit, dass wir unsere Räumlichkeiten zusammenlegen.", sagte er dann. Amina überlegte nicht lange. „Stimmt. Was hältst du davon, wenn wir aus den freigewordenen Räumen ein Labor machen?", fragte sie. Severus gab ihr daraufhin einen Kuss aufs Haar. „Mir gefällt deine Denkweise. Ich nehme an, ich kann dich nicht von meinen Räumlichkeiten als Wohnort überzeugen?" Amina schüttelte den Kopf. „Ich würde für dich sterben aber in den Kerker ziehe ich nicht.", antwortete sie trocken. „Deine Prioritäten sind mehr als fraglich.", antwortete er ebenso trocken. „Ansichtssache."

Severus seufzte geschlagen. „Also werden wir das Labor im Kerker einrichten. Wann wollen wir anfangen?" Amina überlegte. „Morgen?" „Sie scheinen ungeduldig Mrs. Snape." Auf Severus Gesicht stahl sich ein schwaches Grinsen. „Der Schein trügt Sie nicht, Mr. Tahnea. Ich habe großes Interesse daran ein großes Labor zu bekommen und mit meinem Mann nach sechs Jahren Beziehung und zwei Monaten Ehe zusammenzuziehen." Sie gab ihm einen langen Kuss.

„Ich wünschte, wir hätten in den letzten Monaten mehr Zeit miteinander verbringen können.", flüsterte sie gegen seine Lippen. „Du scheinst die Zeit auch ohne mich gut überstanden zu haben." „Ich hätte sie noch besser mit dir überstanden." „Dann werden wir diese Zeit jetzt nachholen.", flüsterte er und küsste sie begierig. Das Essen schickte er mit einem Zauber wieder in die Küche und mit dem Essen verschwand auch Aminas und seine Kleidung.


Einige Stunden später lief Amina in den Krankenflügel, um sich von Poppy durchchecken zu lassen. Die Heilerin hatte ihr extra einen Hauself geschickt, um sie zu sich zu zitieren. Als Amina ankam lagen die Verletzten in ihren Betten und unterhielten sich mit Potter der bei dem Weasley auf dem Bett saß. Sie nickte der Gruppe zur Begrüßung zu, schenkte Potter einen vernichtenden Blick und wandte sich dann in Richtung Poppy. Diese kam bereits angelaufen.

„Amina, schön Sie wieder zu sehen. Wir haben Sie alle ganz schrecklich vermisst.", begrüßte die Heilerin sie mit einem strahlenden Lächeln. „Es ist schön wieder hier zu sein.", antwortete Amina ehrlich. „Was haben Sie die Monate gemacht?", fragte Poppy sie, während sie mit der Hand auf eines der Betten zeigte. Amina setzte sich auf dieses. „Ich war die meiste Zeit in Frankreich und habe an der Beauxbatons Schule einige Gastkurse gehalten." „Wie sind sie denn dazu gekommen?"

„Die Flamels sind im Mai gestorben und Madame Maxime und ich sind auf der Beerdigung ins Gespräch gekommen.", erklärte Amina. „Mein Beileid. Sie kannten die beiden sehr gut, nicht wahr?", fragte die Heilerin mitfühlend. Amina nickte. „Sie waren ein Teil meiner Familie." Mitleidig sah Poppy die Alchemistin an. „Ich werde sie immer in guter Erinnerung behalten.", schloss Amina und Poppy machte mit der Untersuchung weiter.

„Sie sind vollkommen gesund. Kann es sein, dass sie im letzten Jahr einem Folterfluch ausgesetzt waren? Ihre Muskeln scheinen ein wenig angeschlagen." Die Heilerin sah sie besorgt an. Amina wusste, dass sie sich mit dem Fluch sicher war, es aber wegen der Schüler, die alle mehr oder weniger unauffällig zuhörten, nicht offen aussprechen wollte. „Ja, machen Sie sich deswegen keine Sorgen." Amina stand von dem Bett auf. Poppy seufzte. „Wenn Sie es sagen, aber sollten Sie Beschwerden haben oder erneut-" Amina unterbrach sie. „-Ich werde zu Ihnen kommen, sobald dieser Fall eintritt." „Sie versuchen noch nicht mal mir zu versichern, dass es nicht dazu kommt!", stellte Poppy empört und besorgt fest. „Weil es das sicher wird. Es zu leugnen wäre zwecklos. Wir befinden uns im Krieg und an der Seite von Albus werde ich definitiv nicht unversehrt davonkommen." „Sie sprechen wie eine Gryffindor.", stellte die Heilerin fest und Amina verzog verstimmt das Gesicht.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt