Jahr 3: Kapitel 2 - Der Abendprophet

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Es war der Morgen des ersten Septembers. Das neue Schuljahr würde an diesem Tag beginnen. Amina streckte sich. Severus hatte einen Arm um ihre Mitte gelegt und schien noch zu schlafen. Es war kurz nach sechs Uhr morgens. Amina würde ihr Sport- und Meditationsprogramm machen und dann noch einige Stunden für ihre Experimente haben, bevor die Schülerschaft am Abend kommen würde.

Sie versuchte sich vorsichtig aus Severus Umarmung zu lösen, doch er zog sie näher zu sich ran. Sie konnte seinen ruhigen Atem in ihrem Nacken spüren. Er versetzte ihr eine Gänsehaut. Noch einmal versuchte sie sich zu lösen, was ihm ein unzufriedenes Brummen entlockte. Seinen Arm bekam sie allerdings nicht los. Sie seufzte geschlagen. Wecken wollte sie ihn nicht und sie genoss die Wärme, die von ihm ausging. Also kuschelte sie sich näher an ihn, was ihm offensichtlich zufriedenstellte. Er seufzte im Schlaf. Sie selbst döste wieder weg. Den Sport konnte sie auch noch später machen.

Eine Bewegung riss sie aus dem Halbschlaf. Severus hatte seinen Arm von ihrer Mitte gelöst und strich über ihre Haare. Ihr Kopf lag inzwischen auf seiner Brust und sie hörte seinen gleichmäßigen Herzschlag. „Morgen.", murmelte sie. „Morgen. Wolltest du nicht um sechs aufstehen?", fragte er mit verschlafener Stimme. „Hättest du mich losgelassen, wäre ich das auch.", murmelte sie mit geschlossenen Augen an seine Brust. Sie konnte förmlich sehen, wie er eine Augenbraue hob. „So? Dann bin ich schuld?", fragte er. Sie blickte zu ihm, wobei sie ihr Kinn auf seiner Brust abstützte. „Ja, bist du. Ich könnte mir allerdings Schlimmeres vorstellen, als hier mit dir zu liegen." „Beruhigend."

Er schmunzelte und drehte sich dann auf sie. Sie sah ihm in seine schwarzen Augen. Er stützte sich mit seinen Knien auf der Matratze ab. Seine Hände lagen neben ihrem Kopf. Er küsste sie und fuhr dabei ihren Oberschenkel entlang. Sie schlang das Bein um seine Hüfte, um ihn näher zu sich zu ziehen. Sie spürte seine Mitte an ihrer und musste lustvoll stöhnen. Er fing an, ihren Hals entlang zu küssen. Seine Hände packen grob ihre Hüfte und zogen sie noch näher ran. Amina schlang auch das zweite Bein um ihn. Ihm entwich ebenfalls ein erregtes Stöhnen. Wie gern sie dieses Geräusch hatte.

Sie kamen gerade noch pünktlich zum Frühstück. Die anderen Lehrkräfte waren bereits da. Minerva und Albus schenkten ihnen wissende Blicke, als sie sich setzten. Amina nickte einmal kurz in die Runde und fing dann an zu frühstücken. Den Sport hatte sie auf nach dem Frühstück verschoben, weshalb sie langsam und vor allem auch wenig aß. „Haben Sie keinen Hunger?", fragte Filius überrascht. Als sie nach wenigen Minuten ihr Besteck zur Seite legte. „Ich habe...verschlafen und werde nach dem Frühstück noch Sport machen. Da ist ein voller Magen nicht so geschickt.", erklärte sie.

Sie sah Severus hinter seiner Zeitung schmunzeln. „Achso, das verstehe ich natürlich. Bewundernswert, wie Sie das durchhalten.", lächelte Filius. „Alles eine Sache der Gewöhnung." Amina zog einen ihrer Mundwinkel nach oben. „Sport ist was Großartiges, nicht wahr, Amina? Ich selbst habe mal ein Wettrennen gegen einen Zentauren gewonnen. Ein wirklich wunderbares Gefühl.", mischte sich Gilderoy in das Gespräch ein und beendete es somit unbewusst. Pomona fragte ihn ganz entzückt, wo das denn gewesen sei, und Amina beschloss, dass es Zeit war, die Flucht zu ergreifen.

Der Tag verging ruhig. Nach dem Mittagessen schloss sich Severus in sein Labor ein und sie selbst experimentierte in ihrem Büro. Erst gegen Abend beschloss Amina ein wenig durch die Gänge zu streifen. In einer Stunde würde die Schülerschaft ankommen. Sie selbst war bereits fertig angezogen für die Feier. Sie hatte ihre übliche Hose, ihr Oberteil, dass nur eine Schulter bedeckte und einen dunkelgrünen Umhang an. Zudem trug sie die Kette, die Severus ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Ihre Füße waren wie immer barfuß. Diese konnte man unter dem Umhang jedoch nur selten sehen. Bis jetzt war es keinem der Lernenden aufgefallen. Die Lehrkräfte wussten um ihre Einstellung zu Schuhen. Zumindest alle aus dem Kollegium, die sie schon länger kannten.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt